Die Forderung von Politikern nach Subventionen und Privilegien für Elektroautos wird immer lauter. Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, setzt sich nun auch Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) für Kaufprämien für elektrisch angetriebene Fahrzeuge ein. Und auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel findet, dass der Preisunterschied zu „normalen“ Autos reduziert werden müsse.
Barbara Hendricks will sich künftig verstärkt innerhalb der Bundesregierung für eine Kaufprämie für Elektroautos einsetzen. Dass die Stromer noch „deutlich hinter den Erwartungen“ zurückbleiben, liege ihrer Meinung nach daran, dass deren Preise noch zu hoch seien. Ergänzend zu „steuerlichen Anreizen“ sei „eine Kombination aus einer verpflichtenden Quote für E-Fahrzeuge, verbunden mit einem staatlichen Kaufzuschuss“ eine mögliche Lösung, so Hendricks.
Als „bittere Ironie des VW-Skandals“ bezeichnete die Bundesumweltministerin, dass sich mit den möglicherweise anstehenden Strafzahlungen bei Volkswagen auch die Einführung von Millionen Elektroautos hätte finanzieren lassen.
Auch Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel spricht sich für Anreize beim Elektroauto-Kauf in Deutschland aus. In welcher Form auch immer, der Preisunterschied zwischen elektrisch angetriebenen Modellen und Fahrzeugen mit herkömmlichen Antrieben müsse reduziert werden. „Ich bin sehr dafür, dass wir das machen“, erklärte der SPD-Chef am Mittwoch in Berlin.
Gabriel sei sich sicher, dass das erklärte Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektroautos auf deutschen Straßen bis zum Jahr 2020 nicht mehr erreicht werde könne, „wenn wir nicht einige Dinge auf den Weg bringen“. Neben Anreizen müsse dabei die öffentliche Hand ihre Fahrzeugflotte umfangreich auf Elektroautos umrüsten, um damit einen Markt zu schaffen. Durch das Festlegen einer Elektroauto-Quote könnten Bund, Länder und Kommunen dank ihrer großen Nachfrage für einen „Riesenschritt nach vorne“ sorgen. Zusätzlich sei eine verlässliche Infrastruktur nötig.
Gabriel warnte allerdings davor, Dieselmotoren aufgrund des VW-Skandals um manipulierte Abgaswerte insgesamt infrage zu stellen. Dieselfahrzeuge seien demnach wesentlich verantwortlich für große Einsparungen beim Emissionsausstoß sowie über 75.000 deutsche Arbeitsplätze. „Trotzdem müssen wir besser werden im Umstieg auf alternative Antriebe“, so Gabriel.