Hersteller, Zulieferer, Maschinen- und Anlagenbauer kämpfen international um Marktanteile bei Elektromobilität und stationären Energiespeichern. Der Zugang zu leistungsfähigen und kostengünstigen Batteriezellen ist dafür entscheidend. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau befindet sich im internationalen Wettlauf um die beste Prozesstechnologie.
Um diese wettbewerbsfähig weiterzuentwickeln, braucht die Branche Zugang zur Serienproduktion vor allem durch Fabriken der aktuellen Zelltechnologie. Dies ist eines der Hauptargumente der Studie für eine Batteriezellproduktion in Deutschland, die auf der Jahrestagung VDMA Batterieproduktion bei Varta-Microbattery in Ellwangen vorgestellt wurde. Die von VDMA Batterieproduktion und dem Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components (PEM) der RWTH Aachen erstellte Studie (pdf) untermauert das im Sommer erschienene VDMA-Positionspapier zur nationalen Konferenz Elektromobilität.
„Die Weiterentwicklung von Fertigungsprozessen lässt sich am besten vor Ort in der Produktion realisieren. Daher würde der Industriestandort Deutschland von einer heimischen Batteriezellproduktion profitieren. Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau könnte seine hochwertige Produktionstechnik im engen Austausch mit der Kundenbranche zielgerichtet weiterentwickeln und so einen wertvollen Beitrag für die gesamte Branche leisten“, erklärte Peter Haan, Leiter Business Development OEM / Batterieproduktion der Siemens-Division Digital Factory und Sprecher des Lenkungskreises VDMA Batterieproduktion den Teilnehmern.
Produktion ist Erfolgsgarant
„Aus Erfahrung durch den Aufbau eines E-Fahrzeug-Produzenten in Deutschland weiß ich, dass die Batteriezelle nicht nur einen großen Einfluss auf die Kosten des Fahrzeugs hat, sondern auch die Performance maßgeblich beeinflusst. Einfluss auf die Zelle zu gewinnen bedeutet nicht nur die Kosten im Griff zu haben, sondern auch die Oberhand über Alleinstellungsmerkmale wie beispielsweise Leistung, Sicherheit und Reichweite zu behalten“, betont Prof. Dr. Achim Kampker, Lehrstuhl Production Engineering of E-Mobility Components der RWTH Aachen. „Die Produktion ist der Erfolgsgarant für den Standort Deutschland. Sie muss auch für die Batteriezelle vorangetrieben werden.“
Drei Säulen zur Erschließung des Equipment-Marktes
Die Studie zeigt, dass die Batteriezellproduktion ein chancenreicher Zukunftsmarkt für Fabrikinvestoren und den Maschinen- und Anlagenbau gleichermaßen darstellt. Eine gute Basis besteht bereits, das offenbaren die Daten der Studie. Noch nutzt die Branche aber nicht ihr volles Potenzial. Deshalb postulieren die Autoren einen strategischen Ansatz zur Erschließung des weltweiten Equipment-Marktes, der auf den Säulen Industrie-Referenzen, Export-Erfolge sowie angepasste Produktionsforschung und richtige Rahmenbedingungen beruht. Es werden zudem konkrete Handlungsmaßnahmen vorgeschlagen und gezeigt, warum eine Batteriezellproduktion in Deutschland hilfreich ist.
Dr.M. meint
Ach, und für diese naheliegende um nicht zu sagen offensichtliche Feststellung braucht man eine Studie?
Aber immerhin, evtl. überzeugt das ja dann Herrn Zetsche, der kann dann die soeben verkloppte Farbik in Kamenz wieder neu einrichten.