Audis Amerika-Chef Scott Keogh erklärte kürzlich im Rahmen der Los Angeles Auto Show, dass der Ingolstädter Hersteller ab 2020 in den USA bei seinen Plug-in-Hybrid- und Elektroautos von einem Verkaufsanteil von 25 Prozent ausgeht. Derzeit liegt der Anteil an Audi-Stromern in den USA bei gerade einmal einem Prozent. Um den Verkauf in den nächsten Jahren anzukurbeln, könnte Audi sich bei seiner Vertriebsstrategie zukünftig an Elektroauto-Startup Tesla Motors orientieren.
Audi habe erkannt, dass die Entscheidung für den Kauf eines Elektro-Pkw nicht auf die selbe Weise wie bei herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen getroffen wird, so Keogh. Ein Großteil der Autofahrer habe noch keine Erfahrung damit, was es bedeutet ein Elektroauto zu fahren und zu laden. Um seine Kunden besser über die Vor- und Nachteile der Stromer aufzuklären, könnte Audi daher in Zukunft verstärkt auf spezielle Elektroauto-Verkaufspunkte ähnlich der Tesla Stores setzen.
Auch Audis leitender US-Produktmanager Filip Brabec glaubt, dass die traditionellen Vertriebsmethoden der Autoindustrie nicht unbedingt auch bei Elektroautos zum Erfolg führen. Die Komplexität des Produkts lasse sich demnach nur schwer mit dem klassischen Vorgehen der Autohändler in Einklang bringen. Es müsse daher in Zukunft „einige Unterschiede hinsichtlich des Ablaufs“ beim Autokauf geben, so Barbec.
Tesla habe bereits erfolgreich gezeigt, dass spezielle Dienstleistungen für Elektroautofahrer wie das unternehmenseigene Supercharger-Ladenetzwerk enormen Werbewert haben, gestand Brabec ein. Der Audi-Manager ist aber überzeugt, dass sein Unternehmen dank der umfangreichen Ressourcen des VW-Mutterkonzerns mittelfristig ein noch stimmigeres Elektroauto-Angebot bieten kann.