Mehr als neue 1000 Arbeitsplätze soll die Produktion des ersten Porsche-Elektroautos Mission E bringen – „konservativ geschätzt“, wie Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück der Stuttgarter Zeitung sagte. Für den Bau der neuen Fabrik inklusive Lackiererei und Montage werden 900 Arbeitsplätze veranschlagt, weitere 200 in der Logistik. Wenn das Elektroauto so einschlage wie etwa der Macan, „reden wir über weit mehr als 1000“, so Hück weiter. Im Jahr 2019 soll die Produktion des Elektroauto-Sportwagens Mission E anlaufen.
Doch das Projekt – intern J1 getauft – ist teuer. Sehr teuer. Insgesamt werde Porsche in den kommenden Jahren etwa eine Milliarde Euro im Werk Zuffenhausen und am Entwicklungsstandort Weissach investieren, inklusive der neuen, digitalen Fabrik. Das Programm lasse sich aber nur stemmen, wenn die gesamte Belegschaft einen Teil der finanziellen Last mittrage, so die Automobilwoche.
Demnach sollen Beschränkungen bei den Gehaltserhöhungen – vom Montagearbeiter bis zum Vorstand – etwa 200 Millionen Euro einbringen. Außerdem sollen die jährlichen Prämien der etwa 13.000 Beschäftigten, die für 2014 immerhin bei 8200 Euro lag, erst nach dem vierten Jahr in voller Summe ausbezahlt werden. Davor gebe es für jedes Jahr der Betriebszugehörigkeit 25 Prozent dieser Sonderzahlung.
Außerdem soll die 34-Stunden-Woche am Stammsitz in Zuffenhausen, die Ende 2016 ausläuft, nicht verlängert werden. Die Porsche-Arbeiter werden dann zur 35-Stunden-Woche zurückkehren.
Allerdings sollen die Beschäftigten das verlorene Geld von 2021 bis 2030 als „Zukunftsbaustein“ per jährlicher Barausschüttung von 760 Euro zurückerhalten, sofern der Mission E ein Erfolg wird und die vom Aufsichtsrat festgelegten Renditeziele erreicht werden. So bekämen die meisten Kollegen mehr raus, als sie einzahlen, so Hück laut Stuttgarter Zeitung. Die übertariflich entlohnten Topverdiener jedoch leisten einen höheren Beitrag: Sie bekommen das eingesparte Gehalt demnach nicht mehr zurück.
kritGeist meint
„Das Programm lasse sich aber nur stemmen, wenn die gesamte Belegschaft einen Teil der finanziellen Last mittrage, so die Automobilwoche…“
Hück selber hat zwar eine große Klappe, macht bisher aber eine kompetenten Eindruck, die krassen Aussagen hat die Automobilwoche selber getroffen, das sollte man nicht verwechseln.
Ich finde es „interessant“ oder hier eher mehr als peinlich von Zukunftsinvestitionen zu sprechen & gleichzeitig die eigenen Arbeiter, die hauptverantwortlich für den aktuellen & zukünftigen Erfolge sind, quasi für weitere Investitionen zu bestrafen. Wo bleiben die Aktionäre & Investoren dabei? Gerade diese sollten auf hohe Aktiengewinne, Dividenden verzichten & direkt in diese Tematik investieren, weil das die Zukunft ist & ihre zukünftige Erträge damit erhalten bleiben!
„Allerdings sollen die Beschäftigten das verlorene Geld von 2021 bis 2030 als „Zukunftsbaustein“ per jährlicher Barausschüttung von 760 Euro zurückerhalten, sofern der Mission E ein Erfolg wird und die vom Aufsichtsrat festgelegten Renditeziele erreicht werden.“
Die Aussage ist sogar noch krasser, was heißt hier Zukunftsbaustein? Welche Arbeiter weißt denn bitte, ob er bis 2021 oder länger bleiben wird, was ist mit denen die aufgrund Krankheit, Alter aussscheiden werden?
„Der Aufsichtsrat legt die Rediteziele fest..“… Das könnte auch bedeuten, die Rendite wird so hoch angesetzt, dass man dann entspannt sagen kann „ohhh sorry, ihr Arbeiter habt eine gute Arbeit geleistet & Por. E ist ein Erfolg, leider bekommt ihr nichts, weil wir die Rendite höher festgelegt haben!“
Das ist wieder die typische Porsche – Management – Ignoranz, seit Jahren gleiche häßliche Wagen bauen & bei Misserfolgen die eigenen Mitarbeiter bestrafen, das Management wird natürlich dabei ordentlich die Bonis einsacken & sich schon mal absichern.
Starkstrompilot meint
Bei der Form hätte ich jetzt fast übersehen, das es ein Viersitzer sein soll. Da will man aber nicht unbedingt hinten sitzen.
Wäre es nicht besser, einfach den Panamera zu nehmen, ihm einen Teslauntersatz zu verpassen und vielleicht erst mal Erfahrungen zu sammeln. Die Kreiselbrüder haben es ja schon geschafft auf ähnliche Weise.
Man könnte auch auf vorhandenes im VW-Haus zurückgreifen und mal bei Audi anklopfen. Wäre ja nicht das erste Mal. Die haben auch schon Geld rausgeschmissen für etwas entsprechendes. Rausgeschmissen nur, weil sie nichts anfangen mit ihrem Prototypen.
Man will also in 5 Jahren dort sein, wo Tesla heute schon ist. Ist das nicht ein bisschen wenig um konkurrenzfähig zu bleiben? Ist das alles? Soll das Innovation sein? Wer baut eigentlich dieses unsinnige 800V-Netz auf? Tesla verdoppelt vorher mit flüssigkeitsgekühlten Kabeln die Stromstärke und hat damit die gleiche Leistung.
Wie eingefahren und rückständig kann man eigentlich noch sein? Wird es Porsche in 10 Jahren überhaupt noch geben? Firmen anderer Branchen waren nach weniger Jahren pleite als sie auf disruptive Technologien trafen.
Und diesen ganzen Dilettantismus lässt man sich schon mal von der Belegschaft, sprich Betriebsrat, absegnen und natürlich bezahlen. Nachdem jahrelang riesige Gewinne erwirtschaftet wurden und eigentlich eine volle Kasse da sein müsste. So viel Unverfrorenheit verlangt einem schon etwas Respekt ab.
Meinen habt ihr.
Wie lang ihr es allerdings noch macht, solltet ihr schnell entscheiden, sonst machen es andere.
was51 meint
Ein Konzern, (VW/Porsche) der Milliarden an Gewinne in 2014 und 15 verbucht hat, wagt endlich den Schritt in die Zukunft.
So weit, so gut, so positiv. –
Aber nicht durch alleinige Finanzierung aus Gewinnen. – Nein, diese Milliarde wird überwiegend zu Lasten der Arbeitnehmerschaft aufgebracht. Um den gnadenlos verpennten Anschluss an die E-Mobilität zu finden.
Wie ich finde ein Schlag in´s Gesicht der Arbeitnehmerschaft. –
Das Risiko trägt nicht der Arbeitgeber, sondern der Arbeitnehmer!!
Verkehrte Welt, denn:
;-) Da fällt mir gerade ein: War das nicht üblich, dass der Inhaber für die Firmenpolitik gerade steht und das Risiko trägt und nicht der… ??? — Ja, das war so und nicht anders!-
Da der VW Konzern vom Staat (20%Anteil, 25 % Stimmrecht ;-) immer gestützt wurde und wird, ist das Risiko doch so gut wie keines.
Selbst wenn die Mission E im Orbit der NEUEN Mobilität verpufft.
Porsche, was ist aus dir, durch deine millionenschweren Manager geworden?
Von einer reinrassigen Sportwagenschmiede in den fetten SUV, sprich Geländewagenbereich getrieben;
Dank gnadenloser Überheblichkeit wie zB beim damalige Chef Namens Müller (jetzt oberster VW-Mann) und jahrelangen Managementfehlern zahlt die Zeche der kleine Mann, sprich: der Arbeitnehmer. Aber das ist ja auch nichts Neues. Jedoch dieser Weg.
Mission E : mE ein weiterer „Meilenstein“, mit Sand im Getriebe dieses Konzern´s
Rene meint
Ach herrje, da kommt’s einem ja hoch wenn man diese Linke Propagand liest.
Wenn es um’s Geld verteilen geht, dann ist die Belegschaft Teil des Unternehmens, wenn jedoch Investitionen für die Zukunft getätigt werden, dann trägt das Risiko das Unternehmen. Schon mal darüber nachgedacht, dass das „Unternehmen“ ein juristisches Gebilde ist, und es somit nur logisch ist, dass die Belegschaft in beiderlei Hinsicht an der Entwicklung Teil hat?
Davon abgesehen sind die Löhne ohnehin nicht marktgerecht, sondern durch Verzerrungen von Gewerkschaften verursacht. Dieser riesige Verteilungsapparat namens VW der Menschen Gehälter für Tätigkeiten zahlt, die dressierte Affen machen könnten krankt genau deshalb im Moment weil die Belegschaft immer so viel abgegriffen hat wie sie konnte.
Sehen sie sich doch die Personalkosten inkl Pensionsrückstellungen in den Bilanzen an. Das ist einfach absurd.
was51 meint
@ Rene
Wenn hohe Gehälter gezahlt werden, – Prämien in Höhe von 8200 € Pro Porsche MA in 2014,bei VW 6200, bei BMW rund 8000 und Daimler 4350€, wenn beim VW Konzern in 2014 vor Steuern und Zinsen rund 12 Milliarden Euro Gewinn verbucht wurden und laut eigener Bilanzierung 3 Milliarden in 2013 und 2,5 Milliarden in 2014 unterm Strich erwirtschaftet wurden, dann bleibt´s klar und deutlich bei meiner Aussage, denn:
hohe Gewinne, ermöglichen ebenso hohe Löhne/Prämien/hohe Werbungskosten/viel Lobbyarbeit in Verbindung mit „Zuwendungen“ usw. . Wachstum auf allen Ebenen.
Bei einer Verlustbilanz geht es dann in die andere Richtung. – Ist aber hier nicht der Fall.-
Ob Gehälter/Effektivität der Produktion/Dividenden/Sonderzahlungen grundsätzlich in einem angemessenen Verhältnis zum Ertrag bzw zum eff. Überschuss stehen, ist eine gesonderte Betrachtung wert.
Hier geht es um eine Firma, die positive Bilanzen hinlegt und Jahresüberschüsse in Milliarden Höhe ausweist. Also einen prall gefüllten Geldsack hat.