Unter den deutschen Herstellern ist BMW mit seiner „grünen“ Submarke i und diversen Hybridversionen innerhalb der regulären Modellpalette bei Elektromobilität führend. In Zukunft soll das Angebot an elektrifizierten BMWs weiter ausgebaut werden, ein rein elektrischer Sportwagen dürfte vorerst aber nicht darunter sein.
BMW-Entwicklungsvorstand Klaus Fröhlich sagte im Gespräch mit BusinessInsider, dass „ein batterieelektrischer Sportwagen keinen Sinn ergibt“ und erläuterte: „Ein Elektrofahrzeug baut auf dem durchschnittlichen Energieverbrauch auf, auf einer Rennstrecke wie dem Nürburgring würde man daher wohl nur etwa eine Runde schaffen, bevor die Leistung der Batterie abnimmt.“
Der Elektroantrieb werde demnach zwar gerne von den Herstellern bei spektakulären Showcars eingesetzt, für Serien-Sportwagen müsse man auf absehbare Zeit aber weiter auf Verbrennungsmotoren als Reserveaggregate zurückgreifen. Die bisher den Markt für hochpreisige Sportwagen dominierenden Acht- und Zehnzylinder-Motoren könnten laut Fröhlich ebenfalls bald obsolet sein.
Bei kommenden Sportwagen-Generationen werden kleinere Motoren mit Turboaufladung sowie Hybridantriebe die erste Wahl sein, ist der BMW-Top-Manager überzeugt: „In der Zukunft werden alle Sportwagen Verbrenner und Elektro-Hybride sein“. Die steigende Energiedichte moderner Batterien werde deren Gewichtsnachteil dabei so weit ausgleichen, dass Hybridautos zukünftig keine Nachteile mehr gegenüber herkömmlich angetriebenen Fahrzeugen aufweisen, so Fröhlich.
Der Entwicklungsabteilung des bayerischen Automobilherstellers stehe in den nächsten fünf Jahren „der Übergang von der Maschinentechnik hin zur Entwicklungsarbeit eines Tech-Unternehmens“ bevor, prophezeite Fröhlich. Während die Arbeit der BMW-Entwickler aktuell noch zu 75 Prozent maschinell sei und nur zu 25 Prozent mit Elektronik zu tun habe, werde sich dies innerhalb der nächsten fünf Jahre angleichen – und sich das „Profil“ von BMW dadurch „dramatisch ändern“.
Jürgen Baumann meint
Via Hersteller traditioneller Fahrzeuge mit fossilen Antrieben hat auch BMW das Problem: Die Fabriken für die „Räucherstäbchen“ sind noch lange nicht amortisiert. Sie müssen weiter Fahrzeuge ausstossen (die CO2 ausstossen), bis der Payback endlich da ist. Deshalb brauchen sie Zeit sich aus der fossilen Umklammerung mit den Technologien aus dem letzten Jahrtausend zu lösen. Mal schauen ob es gelingt.
BS meint
Da hat er absolut recht! Das Problem beim Rennstreckeneinsatz liegt in der überhitzung der Batterien beim Abruf solch extremer Leistungen. Das Tesla Model S drosselt auf der Autobahn ja auch schon nach wenigen Minuten Vollgas die Leistung.
"ELMO" meint
Beängstigend, was noch immer aus den Vorstandsetagen der deutschen Automobilindustrie an degenerierten Vorstellungen herauswabert. Entweder will man die eigenen Mitarbeiter, die politisch Verantwortlichen und die Konsumenten weiter für dumm verkaufen, oder man weiß es tatsächlich nicht besser. Beides gleichermaßen beängstigend.
Klaus meint
Ich finde beängstigend nichts von dem zu verstehen was du schreibst.
onesecond meint
Oha, da muss er mal direkt bei Porsche anrufen. Die haben das doch gerade erst beschlossen. Und bei Tesla, die werden irgendwann nach den Modellen 3 und Y wahrscheinlich auch nochmal einen Sportwagen nachlegen, um zu zeigen was wirklich möglich ist. Hoffentlich hören die alle auf den BMW Typen da, sonst wäre das ja peinlich.
jep meint
Naja es gibt die Formel-E. Also rein elektrische Sportwagen.
Zwar gibt es da noch begrenzente Elemente, aber trotzdem geht es.
Der Nürburgring ist auch eine sehr extreme Strecke. Unter trotzdem ist 1 Runde ein Anfang.
Gruß
Tom meint
Da hat er wahrscheinlich recht. Ich würde allerdings noch einen draufsetzen und sagen: „Sportwagen sind sinnlos“.
Zukünftige Generationen werden auf den Motorsport zurückblicken, wie wir heute auf Galopprennen zurückblicken.
Starkstrompilot meint
so so, da wollen wir mal hoffen, dass er da nicht falsch liegt…