Oliver Blume ist seit dem 1. Oktober Chef beim Zuffenhausener Sportwagenhersteller Porsche. Im Gespräch mit Automobilwoche hat er sich zur VW-Krise sowie den großen Trends der Branche Elektromobilität, Digitalisierung und Konnektivität geäußert.
Bei Porsche soll demnach auch in Zukunft vor allem der Kunde im Vordergrund stehen. Kommende Funktionen und Lösungen könnten dabei zwischen den Baureihen auch sehr unterschiedlich ausfallen. Während ein Elfer-Fahrer Blume zufolge wahrscheinlich auch in Zukunft viel Wert „auf ein haptisches Erlebnis“ legen wird, könnten im Panamera „sicher mehr digitale Funktionen“ eingebaut werden.
Die Entscheidung, das Elektroauto-Showcar Mission E in Serie zu bauen, sieht der Porsche-Manager als „einen wichtigen Schritt in die Zukunft“ und „Anfang einer neuen Porsche-Ära“. Der Sportwagenhersteller zeige damit, dass Elektromobilität im Unternehmen „eine wichtige Rolle spielt“. Das Auto soll so positioniert werden, dass es „in Sachen Leistung, Fahrdynamik, Reichweite und Ladedauer“ zum „Maßstab“ in der Automobilindustrie wird.
Trotz einer angekündigten Reichweite von bis zu 500 Kilometern für den Mission E sieht Blume den Ausbau der Ladeinfrastruktur als äußerst wichtig für den Erfolg von Elektromobilität in Deutschland an – Porsche hier aber nicht in der Pflicht: „Wir sorgen mit der Leistung, Reichweite und Ladezeit des Autos dafür (die Verbreitung von Elektromobilität, Anm. d. Red.). Wichtig ist aber auch, dass dann genügend Ladestationen im Land installiert sind“.
Auch zu der elektrischen Zukunft des Flaggschiffs der Marke, dem 911er, äußerte sich der Porsche-Chef: Dieser soll in den nächsten Jahren mit Hybridtechnologie ausgestattet werden. Details verriet Blume noch nicht, auch die Frage nach einer möglichen rein elektrischen Version ließ er unbeantwortet. Ganz ausschließen wollte er einen Elektro-911er allerdings nicht: „Ob es mal eine rein elektrische Variante geben wird, kann ich Ihnen heute noch nicht sagen“.