Toyota macht sich gemeinsam mit zwölf Partnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft für Wasserstoff als alternativen Energieträger stark. Die Initiative „Wasserstoff Brennstoffzelle Deutschland“ setzt sich für eine flächendeckende Einführung von umweltverträglichen Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien ein – vom Brennstoffzellenauto über den Ausbau von Wasserstofftankstellen bis hin zu Gebäuden mit Brennstoffzellen für die Strom- und Wärmeversorgung.
Die Initiative konzentriert sich insbesondere auf Elektromobilität mit Brennstoffzellenautos, ihr Anteil soll kontinuierlich steigen. Auch die notwendige Infrastruktur wird sukzessive ausgebaut: Bis 2023 sollen in Deutschland rund 400 Wasserstofftankstellen entstehen.
„Elektromobilität muss emotional sein und Leidenschaft wecken für den Antrieb der Zukunft. Elektrofahrzeuge mit Wasserstoff-Brennstoffzellen bieten dafür die besten Voraussetzungen“, erklärt Alexander Dobrindt, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur. In seinem Ministerium fiel Ende Januar der Startschuss für die deutschlandweite Werbekampagne. Entsprechende Motive werden in den nächsten Wochen an den Flughäfen Berlin-Tegel, Düsseldorf, Frankfurt, München und Stuttgart sowie in Online- und sozialen Medien platziert.
Toyota bietet mit dem Mirai seit Herbst 2015 sein erstes in Großserie gefertigtes Brennstoffzellenauto an. Bei der viersitzigen Familienlimousine wird Wasserstoff in der Brennstoffzelle in elektrische Energie umgewandelt, die einen 113 kW / 154 PS starken Elektromotor antreibt. Als Emission entsteht lediglich Wasser. Das 4,89 Meter lange Modell bietet eine ähnliche Reichweite wie konventionell angetriebene Fahrzeuge, auch der Tankvorgang dauert nicht wesentlich länger.
Neben Toyota beteiligen sich folgende Partner an der Initiative „Wasserstoff Brennstoffzelle Deutschland“: Linde AG, Nationale Organisation Wasserstoff und Brennstoffzellentechnologie GmbH (NOW), Air Liquide, Daimler AG, OMV Deutschland GmbH, VDMA Arbeitsgemeinschaft Brennstoffzellen, BMW AG, Clean Energy Partnership (CEP), AREVA H2Gen GmbH, Audi AG, Shell Deutschland Oil GmbH sowie Deutscher Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV).
Dr.-Ing. Klaus D. Beccu meint
Nur wer total in sein Batterie-Auto verliebt ist und nicht die inherenten Probleme der Batterietechnik in der Tiefe kennt, wird die Zukunft der Fuelcell-Technik total unterbewerten – wie z.B.“Starkstrompilot“. Keine Angst: beide Systeme werden parallel weiter existieren, auch mit den falschen Versprechungen seitens BEV für Langstrecken. – Nach nur wenigen Jahren der FCV-Entwicklung seitens Toyota ist das Ergebnis im MIRAI doch recht bewundernswert und noch lange nicht das Ende. So wird darzeit an flüssigen Kraftstoffen (statt Wasserstoff) gearbeitet und auch der Mangel an H2-Tankstellen kann durch Druckpatronen intermediär überbrückt werden. – Nach 20 Jahren Li-Ion Entwicklung wird weiter auf das Prinzip Hoffnung für erhöhte Energiedichte gesetzt, obwohl dafür an anderer Stelle kompensiert werden muss, wahrscheinlich in der kW-Leistung und der Lebensdauer. Aber diese Klugsch…. glauben ja alles zu wissen, obwohl die komplexe Elektrochemie der derzeitigen Interkallations-Syseme wie NMC-Li-Ion auch selbst für langjährige Experten weiter viele Geheimnisse birgt.
Paul meint
Die Kombination müsste angestrebt werden wie bei Audi A7 H-tron. integrierte Batterietechnik verteilt im Chassie und Fahrzeug des Fahrzeugs wie auch bei Tesla jedoch kombiniert mit der Brennstoffzelle wie bei Audi, sodass der überwiegend Alltags- und Nahbereich mit der Batteriefüllung abgedeckt wird und an einer Ladestation aufgetankt werden kann und bei längeren Strecken die Brennstoffzelle zum Einsatz kommt. Das sollte die Zukunft sein. Eine Kombination aus Beidem.
Starkstrompilot meint
Wann hört dieser Wasserstoffunsinn eigentlich wieder auf? Wie lang braucht es eigentlich, bis auch der letzte geschnallt hat, dass Wasserstoff nicht die Technologie der Zukunft sein kann?
Die Gesamteffizienz ist noch verheerender als bei den fossilen Brennstoffen und dabei muss Wasserstoff erst mal hergestellt und entsprechend gelagert werden. Wenn das Zeug nur nicht so flüchtig wäre.
Die Herstellung aus fossilen Quellen ist völliger Blödsinn, die Herstellung aus Wasser lohnt sich nicht. Transportiert werden muss er auch noch.
Die Reichweite ist nicht den konventionellen Fahrzeugen ähnlich, sondern deutlich drunter. Außerdem ist sie abhängig von der mitführbaren Menge Wasserstoff. Da die dafür erforderlichen Drucktanks nicht gerade in jede Lücke passen, sind die Möglichkeiten auch hier sehr begrenzt. Die Wirkungsgrade der Brennstoffzelle sowie des Elektromotors dürften weitestgehend ausgereizt sein. D.h. die Reichweite wird sich nicht deutlich weiter verbessern lassen.
Schauen wir mal, wer Wasserstoff fahren will, wenn in ein paar Jahren Batterieautos die 1000km Reichweite überschritten haben werden und trotzdem in einer Viertelstunde wieder aufgeladen sind. Die Akkus dafür gibt es bereits.
Dass natürlich alle Benzindealer an diesem Konsortium beteiligt sind, ist ja auch klar. Alles soll so weiter gehen wie bisher – auch in der postfossilen Zeit.
Tom meint
Die wichtigsten Punkte sehr schön zusammengefasst.
Alleine die im Vergleich zum Batterieelektrisch betriebenen Auto verheerende Ineffizienz macht das ganze zu einem No-Go. Weiter muss man fast gar nicht gucken, denn die Physik lässt sich leider nicht austricksen.
Wenn erst einmal in 1-2 Jahren BEV auf dem Markt sind mit realistischen 300 km Reichweite sowie ausreichend Schnelllader (leichter und billiger aufzubauen, viel leichter zu warten und zu versorgen – der Strom muss nicht mit Tanklastzügen durch die Gegend kutschiert werden), dann wird das auch der letzte Minister feststellen.
Die Wasserstoff-Brennstoffzelle könnte durchaus sinnvolle Anwendungsfälle haben, aber als Treibstoff für Autos definitiv nicht.
Paul meint
Windstrom und Sonnenstrom müssen in andere Netzte verkauft werden oder Windkraft notfalls abgestellt werden um die Netze stabil zu halten. Dieser Überschussproduktion aus den Spitzen könnten zur Wasserstoffherstellung genutzt werden. Also geschenkte erneuerbare Überschuss-Energie die speziell mit der Windkraft aus Deutschlands Ofshorküsten ständig produziert wird. Das wäre doch eine Lösung und die Energiebilanz des Wasserstoffautos sieht schon ganz anderst aus. Siehe auch den nachstehenden Kommentar über die kombinierte Technik aus Beidem. Batterie und Brennstoffzellen.