Die Bundesregierung würde in Deutschland bis 2020 gerne mindestens eine Million Elektroautos auf den Straßen sehen. Der Absatz der Stromer steigt zwar stetig, das Ein-Million-Ziel gilt dennoch als nicht mehr erreichbar. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) soll Elektromobilität daher mittlerweile „zur Chefsache“ erklärt haben und mit Ministern und Branchenvertretern an umfangreichen Fördermaßnahmen arbeiten.
Neben dem Ausbau der Ladeinfrastruktur wird von vielen auch eine direkte Kaufprämie für Elektroautos von bis zu 5000 gefordert, an der sich die Autohersteller beteiligen sollen. Das Finanzministerium unter Wolfgang Schäuble (CDU) hält diese Maßnahme allerdings für nicht finanzierbar. Auch die Energieexpertin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Claudia Kemfert, glaubt nicht, dass die Einführung einer Kaufprämie den Durchbruch von Elektro- und nachhaltiger Mobilität in Deutschland bedeuten würde. Dazu sei eine Vielzahl von Maßnahmen notwendig.
„Eine Kaufprämie einzuführen, ohne aber die Mobilität als Ganzes auf Nachhaltigkeit auszurichten, ist wenig durchdacht und zu kurzsichtig“, sagte Kemfert der Deutschen Presse-Agentur. Demnach sei die Elektromobilität nur ein Baustein von vielen, wenn es um nachhaltige Mobilität geht. Sie kritisierte zudem die gesamte deutsche Verkehrspolitik als „rückwärtsgewandt“.
Kemfert halte es zwar für lobenswert, dass die Bundesregierung eine finanzielle Förderung von Elektroautos in Erwägung ziehe. Dabei fehle jedoch eine „klare Strategie zur nachhaltigen Mobilität, da kann eine Kaufprämie allein wenig ausrichten.“ Sie forderte eine zusätzliche Anhebung der Steuer für Diesel-Kraftstoff sowie eine Stärkung des Schienen-Güterverkehrs. Darüber hinaus müsse „der Kohleausstieg stattfinden, damit die E-Autos wirklich klimafreundlich sind“.
Die Expertin kritisierte auch, dass nachhaltige Mobilität in der deutschen Verkehrspolitik nicht ernsthaft genug angestrebt werde. Deutschland „torpediere“ strengere Emissionsgrenzwerte in der EU, halte aber weiter an umweltschädlichen Diesel-Subventionen fest, so der Vorwurf.
Smartadvisor meint
Bei der Kurzsichtigkeit von Frau Dr. Merkel und ihrer Minister wäre die Prämie ja schon eine Erleuchtung! Dass wir von Nachbarländern lernen und abschauen, was dort gut ist und besser machen, was dort nicht gut läuft – ja wer träumt denn von sowas?! Aber im Fasching ist auch so eine Phantasterei mal erlaubt, vielleicht schaut jemand aus Berlin (mit Brille) hin und hat den Mut was zu tun. Und Mut braucht es derzeit bei der aufgeheizten Stimmung in Deutschland schon.
Klaus meint
Eine Subvention für die Fahrzeug ist Unsinn.
1. Ladenetz ausbauen (evtl. Startups fördern)
2. Deutschland Kampagne für E-Mobiltät und deren Vorteil (Aufklärung)
3. Evtl., finde ich aber nicht nötig E-Autos fördern.
(Das Marketing der Hersteller ist gefordert, da der Mopp eher Preissensibel
ist bzw. auf Sonderangebote erzogen wurde, reicht schon eine E-Auto
Förderung um die 1000 Euro, ein klarer Mehrwert muss her)
4. Evtl. Diesel/Benzin höher besteuern um Kosten aufzufangen und den
Pöbel zu „schocken“ oder zumindest die Bild mit Benzinpreis Horror
Nachrichten füttern. Vielleicht noch ein paar Greenpeace Demos gegen
Diesel/Benzin starten.
5. Fuhrparkmanager/Flottenmanager mit Lobbyarbeit umerziehen.
Die schauen meistens auf den Preis, höhere Etagen brauchen aber
„Schw..zverlängerungen“, dafür muss noch eine Lösung her. Die alten Status-Rituale
müssen gebrochen werden.
Denn, erst wenn der Masse klar ist, dass ein E-Auto so praktisch sein kann wie
andere Fahrzeuge. Fangen sie vielleicht an umzudenken.
Perfekt!
Wort zum Mittwoch
Klausi
Starkstrompilot meint
Welche Autos sollen für die Förderprämie gekauft werden? Die von deutschen Herstellern? Auswahl sieht auch anders aus.
Die deutschen E-Autos sind einfach zu teuer. Im besten Fall sind sie wenigstens wie ihre Benzinbrüder. Neukonstruktionen wie der i3 bieten deutlich weniger, kommen aber albern innovativ daher.
Eine allgemeine Förderung stützt vor allem ausländische Hersteller und das dürfte ja nicht der Sinn der Sache sein. Aber es steht jedem Hersteller frei, seine Fahrzeuge selbst zu fördern durch eine Preissenkung und Verbesserungen der Ausstattung. Dann kommt die Förderung auch beim jeweiligen Hersteller an und nicht beim Konkurrent.
Gleichzeitig aber sollten die Weichen für einen echten Ausstieg aus der Spritära gestellt werden. Abgasfahrzeuge sind nicht mehr akzeptabel. Das muss sich im Preis niederschlagen.
Dass in Deutschland noch Kohlekraftwerke laufen, ist sowieso eine Schande. Obwohl ein E-Auto mit Kohlestrom energetisch immer noch sparsamer ist als ein Spritter.
Nur ein Auto ohne Auspuff macht auch keine Abgase. An irgendwelchen Grenzwerten herum zu doktorn, macht auf Dauer keinen Sinn und muss weg.
Welche anderen Bausteine der Mobilität sollen das sein? Der ÖPNV etwa? Der verbraucht pro Person soviel Energie wie ein Kleinwagen und zwar erzeugt durch Atomkraftwerke. In ein paar Jahren gibt es zuverlässige, selbstfahrende Autos, in denen auch Menschen ohne Führerschein transportiert werden können. Wer braucht dann noch ÖPNV oder die Bahn? Ist technisch sowieso ein Auslaufmodell und war nie wirtschaftlich.
Klaus meint
Der i3 ist super. Cooles Design nachhaltige Produktion. Cool.
Dr.M meint
Wo sie recht hat, hat sie recht.