Smart-Chefin Annette Winkler spricht im Interview mit der WirtschaftsWoche über Gerüchte eines Smart-Micro-SUV, neue digitale Dienste für Smart-Fahrer und Chancen der Elektromobilität im städtischen Umfeld.
Das Gerücht um einen aufgebockten Smart-SUV schmettert Winkler gleich ab: Sie „wüsste nicht, warum wir derzeit die Modellpalette um neue Derivate erweitern sollten“. Für Smart gelte „vorrangig“, die Autos „mit mehr Dienstleistungen zu umgeben“ und „die Elektromobilität für die Stadt“ voranzubringen. „Im städtischen Umfeld brauchen wir keine großen Reichweiten“, so die Smart-Chefin, da die Kunden im Schnitt nur „40 bis 50 Kilometer“ fahren – „da reichen die rund 140 Kilometer Batteriekapazität des elektrischen Smart vollkommen aus“, so Winkler.
Bei den digitalen Diensten jedoch könnte es demnächst einige Überraschungen geben, man habe bei Smart „viele Ideen“, die „im Laufe des Jahres“ vorgestellt werden sollen. Winkler deutete Neuerungen beim Carsharing-Angebot Car2Go sowie der Smart-App an. Was dieses Jahr kommt, werde „aber nochmals weit über das bestehende Angebot hinausgehen“.
Das Erfolgsmodell Elektro-Smart – „in Deutschland drei Mal hintereinander Marktführer“ – werde Ende des Jahres in neuer Generation vorgestellt, als „Fortwo, Cabrio und Forfour“.
Wichtig für Elektromobilitäts-Projekte sei, dass man zeige, „wir wollen es und alle machen mit“ – dann gehe es auch. Stuttgart sei „da ein gutes Beispiel. Da kooperieren Daimler mit der vollelektrischen Car2Go Flotte, EnBW und die Kommune. EnBW hat rund 500 elektrische Ladesäulen aufgestellt. Solche gemeinsamen Projekte sind mir sehr sympathisch“.
GhostRiderLion meint
Meiner Meinung nach sollte auch Smart unterschiedliche Reichweiten bzw. Batteriepakete anbieten! Smart ist nicht nur ein Stadtauto! Habe selber im Smart Cabrio insgesamt 130tkm quer durch Deutschland zurückgelegt und es hat Spaß gemacht damit zu fahren ;-)
Amperist meint
Eine Reichweite von deutlich unter 100 km im Winter ist nicht akzeptabel, sondern schränkt die Flexibilität des Nutzers über Gebühr ein. Zumindest 150 km „echte“ Reichweite sollte inzwischen jedes neue EV bringen, sonst wird das nix mit nem spontanen Ausflug.
Starkstrompilot meint
wenn es denn 140km wären, sind es aber nicht. Bei Kälte, wo übrigens auch die Abgasreinigung der Daimler-Diesel aufhört, kommt der smart nur noch deutlich unter 100km weit.
Der Schnitt von 40-50km ist ziemlich unwichtig, wenn ich gelegentlich 60km weit muss. Die Individualität ist immer das Problem jeder Statistik.
Wir brauchen große elektrische Fahrzeuge und wenn Daimler sie nicht baut, tut es ein anderer. Da wird es egal sein, was ihr Kerngeschäft ist.
Auch smart kann ein Fahrzeug mit mind. 300km bauen und sollte es auch.
Hoppenstedt meint
In der Stadt braucht man kein Auto, da macht man alles mit den Öffentlichen Verkehrsmitteln. Man sollte sich von dem Gedanken verabschieden, dass sich alle Menschen ein KFZ leisten können oder auch wollen.
Wer ein Auto haben will leiht sich eins und da sind 140Km im Winter schon arg knapp für die Tour in den Spreewald. Zukunft sieht anders aus.
Frau Winklers Aussagen sind typisch für Mercedes-Manager.
Die E-Klasse soll ja auch noch gekauft werden und der Elektrosmart ist dann für das grüne Gewissen, und gehört zum guten Ton wie der Jutesack.
Mario meint
Komisch…
Leute in Städten wollen wohl nicht aus der Stadt rausfahren ??!!!
Das ist doch nur ein ein Vorwand weiter Verbrenner bauen zu können und nicht weiter zu entwickeln !!!
Nur mit reichweitenstarken EVs wird der Umbruch zur flächendeckenden Elektrifizierung gelingen.
Andernfalls bleibt das EV immer eine Nische für bestimmte Anwendungen !
Blackampdriver meint
Hört sich sehr „smart“ an..jetzt muss nur noch geliefert werden..Gerade Städte wie Stuttgart mit einem hohen Anteil von Feinstaubpartikel würde von einem massiven Ausbau der innerstädtichen E-Mobilität profitieren. Auf kurz oder lang wird das das ultimative Kerngeschäft der E-Fahrzeuge werden.