Wo die politischen Schwerpunkte der CSU liegen, darf jeder Nachrichten-Interessierte für sich selbst herausfinden. Wo sie nicht liegen, geht aus einer Antwort von Finanzminister Markus Söder (CSU) auf eine Landtagsanfrage der Grünen hervor. Demnach hat die bayerische Staatsregierung im Jahr 2015 insgesamt nur zehn Elektroautos gekauft oder geleast. Also knapp 0,5 Prozent der insgesamt neu beschafften 2149 Autos und Transporter.
Dabei hatte sich die Staatsregierung zuletzt im Januar 2016 ein weit ehrgeizigeres Ziel gesetzt: Künftig sollen 20 Prozent der staatlichen Dienstwagenflotte Elektroautos sein. „Die CSU-Regierung nimmt ihre Vorbildfunktion in Sachen E-Mobilität nicht ernst“, kritisiert der Grünen-Verkehrsexperte Markus Ganserer daher. Vom 20-Prozent-Ziel seien Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) und sein Kabinett „meilenweit entfernt“.
Aber immerhin: Im Vergleich zum Jahr 2013 sind die zehn Elektroautos von 2015 eine Steigerung um saftige 900 Prozent.
Kurt Sigl meint
Die bisherigen Kommentare sind einfach nur klasse und bringen es auf den Punkt. Als Verantwortlicher für den BeM e.V. habe ich damit nun seit sieben Jahren zu tun und auch ich schäme mich inzwischen für mein Heimatland Bayern. Jeder konkrete Vorschlag unsererseits die eMobilität in Bayern nach vorne zu bringen wurde abgeschmettert, Hessen, Mc Pomm und andere Länder habe diese sehr gerne angenommen und bereits umgesetzt. Bayern fährt die Autoindustrie in Kooperation mit den Boniempfängern derzeit an die Wand. Schade!
GhostRiderLion meint
Warum soll auch die Staatsregierung ihre Ziele einhalten wenn doch auch die Bundesregierung sich nicht um ihre Ziele kümmert!!!
Es sind überall die gleichen „Lügenbarone“ am Werk!!!
Marco meint
Von einem auf 10 Autos ist eine _Steigerung_ von 900%, nicht 1000%.
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – Klassiker…!
VG
TL | ecomento.de
goehren meint
Wen wunderts? Schon in der Flüchtlingsfrage reißen die Bayern nur´s Maul auf. Warum sollte das hier anders sein – reden statt handeln!
Andilectric meint
Mittlerweile schäme ich mich ein Bayer zu sein. Ein Ministerpräsident der eigentlich von Männern in weißen Turnschuhen abgeholt werden müsste und ein Finanzminister der für nichts zu begeistern ist, abgesehen vielleicht von sich selbst. Vernünftige Nachfolger sind allerdings nicht in Sicht, na denn gut Nacht lieber Freistaat.
Dass sich gerade BMW als bayersicher Hersteller zumindest bemüht bei der E-Mobilität etwas zu bieten, wird seitens der Landesregierung offenbar auch völlig ignoriert. Durch Beschaffungsmaßnahmen hin zu i3 oder auch e-tron bei Audi wären leicht Zeichen zu setzen und der Wirtschaftsförderung gleichzeitig genüge getan.
Tesla-Fan meint
Vielleicht haben die gemerkt, dass sie deutsche Elektroautos doch nicht so die Leit-Kultur in Sachen Elektromobilität sind – und Tesla können sie aus „politischen“ Gründen nicht fahren.
Ich hatte mal vor über einem Jahr Kontakt mit dem Münchener Referat für Gesundheit und Umwelt der Stadtverwaltung. Meine Frage war, ob ich mir in einer verkehrsberuhigten Zone einen „Auflade-Ladeplatz“ mit Sonderausweis markieren lassen darf (ähnlich wie einen Behinderten-Parkplatz), nur damit das Ladekabel aus dem Keller nicht 50m lang sein muss, sondern nur 5-10m. Dort wollte ich das Auto nur während des Aufladens parken.
Antwort in etwa:
„Sehr geehrter Herr Tesla-Fan, herzlichen Glückwunsch, das sie Sich ein Elektroauto anschaffen wollen. Die Stadt München begrüßt… bla bla…“
Und dann wurde den Rest der Seite lang die Ablehnung begründet.
So wird das nix.