Alle wichtigen Informationen zur Elektroauto-Kaufprämie (Voraussetzungen, Summen, Modelle, Preise und weitere Details) finden Sie hier »
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) und Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) wollen sich kommenden Dienstag (26. April) mit den Vorständen der deutschen Automobilhersteller zusammensetzen, um die Förderung von Elektroautos abschließend zu beraten. Im Mittelpunkt des Treffens steht eine staatliche Kaufprämie, gegen die sich vor allem der Finanzminister lange gewehrt hat. Mittlerweile soll Wolfgang Schäuble eine solche Subvention nicht mehr vollständig ablehnen, aber auf eine nennenswert Beteiligung der Industrie pochen.
Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung in Berufung auf Verhandlungskreise berichtet, sei weiterhin eine direkte Prämie beim Kauf eines Elektroautos in Höhe von 5000 Euro im Gespräch. Davon sollen die Autohersteller mindestens 1250 Euro stemmen. Wenn es nach Schäuble geht, sogar die Hälfte. Neu ist, dass die Fördermaßnahme nur für Fahrzeuge bis zu einem bestimmten Kaufpreis gelten soll. Man wolle vermeiden, dass der Kauf von Luxusautos wie Mercedes-Benz S-Klasse oder Porsche Panamera bezuschusst wird. Laut der FAZ soll daher ein Anschaffungspreis von maximal netto 40.000 bis 50.000 Euro gefördert werden.
Darüber hinaus könnten reine Elektroautos und teilelektrische Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb unterschiedlich behandelt werden. Die Automobilindustrie soll diese Trennung allerdings ablehnen, da dies für zu viel „Komplexität“ sorgen würde. Ohnehin würden moderne Plug-in-Hybride mit bis zu 50 Kilometer rein elektrischer Reichweite schon heute bei einem Großteil der Alltagsfahrten emissionsfreie Mobilität ermöglichen, so die Argumentation von BMW, Mercedes, Porsche & Co.
Beim Thema Infrastruktur sollen sich die Beteiligten dagegen bereits weitestgehend einig sein. Die Anzahl der verfügbaren Ladestationen in Deutschland müsse demnach durch weitere Investitionen schnellstmöglich ausgebaut werden. Ob dies in einer konzertierten Aktion vorangetrieben werden soll, ist noch offen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte diesen Monat angeregt, 15.000 neue Ladesäulen in Deutschland zu installieren. Möglich ist auch, dass einzelne Hersteller nach dem Vorbild von US-Branchenprimus Tesla Motors ihr eigenes Ladenetzwerk aufbauen könnten. Porsche-Chef Oliver Blume hatte sich erst kürzlich entsprechend geäußert.
Neben Kaufprämie und besserer Ladeinfrastruktur soll in Zukunft auch die öffentliche Hand elektromobiler werden, um den Absatz von Elektroautos anzukurbeln. Die Stadt Stuttgart hat vergangene Woche bereits bekanntgegeben, dass jeder Pkw in ihrem Fuhrpark künftig vollelektrisch unterwegs sein wird.
„Wir hoffen, dass es nun rasch Klarheit in der Frage gibt, damit Kunden, die sich für ein Elektroauto interessieren, planen können und ihren Kauf nicht weiter aufschieben“, erklärte der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie Matthias Wissmann. Obwohl die deutschen Autobauer etwa 30 Elektroauto-Modelle im Angebot hätten, sei die Nachfrage nach Stromern hierzulande immer noch gering. Deutschland brauche daher „ein Gesamtpaket zur Förderung der Elektromobilität“, so Wissmann.
kritGeist meint
Ich hoffe nur, es kommt nicht wieder eine gewaschene Auto-Lobby – Version dabei raus, wie das bisher probagiert wurde, siehe dazu das Lobby-Stecker – Desaster in DE.
Der Ausbau der Ladestationen ist endlich eine gute Idee, ich traue aber nicht den dt. Herstellern dabei, wenn sie alleine das in der Hand haben. Da sie sehr schnell wieder ein Premium oder Bonus Geschäftsidee entwickeln werden & wahrscheinlich dann wieder nur Dienstwagen bevorteilt werden. Wieso bauen sie nicht einfach das aus, was bereits Aldi Süd anbietet, mit Tesla & andereren Herstellern sollte man kooperieren & nicht wieder nicht-dt. Hersteller ausschließen.
Eine Obergrenze ist eine sehr gute Idee, es riecht aber wieder nach einer Dienstwagen – Regelung, anstatt wirklich den privaten E-Kauf zu fördern, das Kleingedruckte sollte man nichtg übersehen.
Die Förderung der Hybride bleibt ein Unsinn & ist eher wieder einer Förderung der dt. Industrie, da hätte man lieber dieses Geld in echte E-Autos gesteckt oder wenigstens in Hybride, die mind. real 100 km rein elektrisch fahren können!
Leonardtronic meint
Die Kaufprämie dürfte wohl bis zum Gebrauchtwagenverkauf durchschlagen. Bin gespannt um wieviel die gebrauchten EVs billiger sein werden. Vor allem die 1 und 2 jährigen werden tief nach unten gezogen. Ein gebrauchter soll ja nicht teuerer sein als ein Neuwagen.
Die Besitzer von jungen Gebrauchtwagen werden sich wohl in den Ar*ch beissen.
Aber so kommt E-Mobilität in Schwung.
JuergenII meint
Dass die Förderung endlich auch in Deutschland kommt ist überfällig. Preiswerter Fahrzeuge wie Zoe, e-Up und auch der Leaf mit Akkuleasing werden dadurch einigermaßen erschwinglich und für viele Gewerbebereiche auch wirtschaftlich darstellbar (Pflegeeinrichtungen, Kurierdienste, Pizza-Service etc).
Die Förderung der jetzigen Hybride ist nicht nachvollziehbar, zumal die realen Reichweiten der meisten Fahrzeuge wenn überhaupt kaum mehr als 15 bis 20 km beträgt. Wenn überhaupt nur serielle Hybride mit realen Reichweiten > 100 km.
Der Ausbau der Infrastruktur auf Fernstrecken ist ja auch beschlossene Sache.
Was aber fehlt sind verbindliche Quoten wie z.B. in Kalifornien, die vorschreiben wie hoch der prozentuale Verkauf von „Emissionslosen“ Fahrzeugantrieben pro Jahr sein muss. Damit würde man die Hersteller zwingen, ihre Modellpalette sukzessive umzustellen. Dafür würde ich dann aber auch auf eine Verschärfung der Abgasnormen verzichten. Da wird sowieso viel zu viel beschissen, auch in Zukunft.
horst meint
Auch in Kalifornien gibt es keine verbindlichen Quoten, Chrysler zum Beispiel kauft sich mit Emissionscredits von Telsa frei.
Und das in Kalifornien mittlerweile mehr Teslas verkauft werden als Nissan und Co zusammen von ihren Elektroautos verkaufen , zeigt das doch nur, das es dort leichter ist in dem kleinen Segment der Luxuslimusinen ( Marktanteil weniger als 1 %) für die kalifornische Oberschicht zu verkaufen, als im vielgrößeren Segment der Kompaktklasse.
Martin meint
Ich sehe eine Deckelung be 40k Euro auch fuer zwingend notwendig. Eine Technologie setzt sich erst durch, wenn sie in der Breite verfuegbar wird.
Ich finde den Vorschlag guenstigere Stromer staerker zu foerdern als nicht uninteressant an, wie hier ein Kommentator geschrieben hat. Somit erreicht man mehr Einkommensschwache. Fuer diese Gruppe koennte man eine Sonderfoerderung durch die Deckelung ins Leben rufen.
Basierend auf dem zu versteuernden Einkommen und den Vermoegenswerten im Haushalt. Liegt dies unter einer bestimmten Grenze kann man mehr Foerderung bekommen.
Fuer mich als Durchschnittsverdiener wuerde dann nur die allgemeine Foerderung rausspringen, aber das waere in Ordnung.
Um die Elektromobilitaet anzukurbeln sollten Plug-Ins wenig bis gar nicht gefoerdert werden, da sie nur dem Greenwashing dienen. Reine Elektroautos braucht das Land.
Weiter sollte jeder Hersteller, der in Deutschland Autos anbieten moechte dazu gezwungen werden 2 Modelle unter 20k, 2 Modelle unter 30k und 1 Modell unter 40k Euro anzubieten.
Diese Fahrzeuge muessen >250 km Reichweite haben und AC 22kW Lader haben. Sollte eine Combo 2 Buchse zum DC laden vorhanden sein muss der Wagen trotzdem mind 11kW AC laden koennen.
Diese Zwangsmodelle duerfen zu dem nicht teurer als vergleichbare Verbrenner sein.
So wird ein Schuh draus. Dann wuerde endlich der Effekt eintreten, den wir uns wuenschen.
Horst meint
Laut Managermagazin gibt es ein neues Papier aus dem Finanzministerium
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/autoindustrie/kaufpraemie-fuer-elektroautos-5000-euro-pro-auto-ausser-tesla-a-1089167.html. Danach soll der Zuschuss l ab 2016 zunächst 5000 Euro für reine E-Autos und 3000 Euro für Plugin-Hybride mit gemischtem Antrieb betragen.Denn den Zuschuss soll es nicht für Luxus-Elektroautos ab 60.000 Euro geben.Zudem sollen die Zuschüsse in voller Höhe nur bis Juni 2018 gelten.Danach schmilzt die Prämie auf 3000 (reines E-Auto) beziehungsweise 2000 Euro (Plugin-Hybrid) ab.
J Falken meint
Die Förderung sollte ausgeschrieben werden, so wie es bei den erneuerbaren Energien auch der Fall ist:
Die Hersteller schreiben dazu in verschlossenen Geboten auf, wie viel Förderung sie benötigen und wie viele E-Autos (ohne Hybride!) sie dann in den Markt bringen.
Die Hersteller, die am wenigsten Förderung benötigen, bekommen den Zuschlag. Damit erreichen sie auch leichter Stückzahlen und damit eine Verbilligung über Skaleneffekte, als wenn jeder Hersteller ein wenig subventioniert wird.
Mike meint
Auch wenn ich im Prinzip gegen eine Kaufprämie bin, und eher für eine höhere Besteuerung von Diesel und Benzin Fahrzeugen. so ist natürlich die Begrenzung bis 50000.-Euro absolut richtig.
Aber diese Kaufprämie bitte nur für Elektrofahrzeuge!!
Und bitte keine zeitliche Begrenzung der Förderung!
Denn zur Zeit ist das Angebot an Elektroautos ja recht überschaubar….zumal das Model 3 ja erst so ca.im Jahr 2018 auf deutschen Straßen zu sehen sein wird….
oder so ;)
Und bitte keine Staffelung….alle E-Autos bis 50000 Euro,und gut ist!
Ok ,ich gebe zu ….. dieser Wunsch ist etwas egoistisch, aber 5000.-Euro weniger für mein Model 3…..also das wäre schon nett …;)
Ich hoffe Schäuble und Merkel nehmen meinen Wunsch zur Kenntnis…..und sorry an die deutschen Autogiganten…..aber momentan hinkt ihr echt hinterher ;) !!!
Peter meint
Wäre ja noch schöner Model S zu fördern, rechnet sich sowieso sofort gegen ein vergleichbares Fahrzeug!
Besser eine niedrigere Grenze oder Staffelung
< 20.000 € brutto = volle 5.000 € Förderung
20.000 – 26.000 € brutto = 4.000 € Förderung
26.001 – 32.000 € brutto = 3.000 € Förderung
32.001 – 40.000 € brutto = 2.000 € Förderung
Wir brauchen endlich mehr billige Elektroautos wenn ich sehe wie billig man Verbrenner nachgeschmissen bekommt ist es noch ein weiter Weg, z.B. gut ausgestatter Octavia Kombi für 16k €. Wo bleibt endlich ein Zoe Grandtour mit 45 kWh Kaufakku für 19k €?
Dr.M. meint
Der Porsche Panamera und die Mercedes S-Klasse haben in der Förderliste absolut gar nix zu suchen, denn es sind keine Elektroautos. Ganz einfach.
Es ist ja grundsätzlich nichts gegen eine Deckelung einer Kaufpreis-Förderung (die ich abgesehen davon aber sowieso für unsinnig halte, besser Benzin und vor allem Diesel höher besteuern), aber in Wirklichkeit geht das doch ganz klar gegen Tesla, denn die deutsche Automobilindustrie hat hier wenig bis nichts zu bieten. Und BMW hat ja jetzt angeblich auch noch Topleute in dem Bereich verloren. Also wird das auch noch eine Weile so bleiben.
Und wenn schon eine Kaufpreis-Prämie, dann so eine: http://www.lkw.li/CFDOCS/cms/cmsout/index.cfm?GroupID=259&MandID=1&meID=474&
Nur 100% Elektroautos, so gehört das. Man könnte von den kleinen ja mal was lernen.
Axel Sel meint
Und weiter mit dem Ladestationenmangel, 100 oder mehr Anbieter von Ladestrom und jeder mit eigener Bezalkarte oder per SMS, alles andere geht mit EC Card, warum das Laden nicht!
Dejan Stankovic meint
Für 5.000,00 EUR lässt sich problemlos eine Ladesäule bauen wo immer 2 Autos geladen werden könnten! Anstatt die Autos zu subventionieren wäre doch besser jeweils eine Ladesäule in der Nähe eines neues E-Auto Besitzers zu erstellen. Damit wird sich Staat und die Autoindustrie aktiv beteiligen an der Infrastruktur-ausbau.
Warum muss in Deutschland alles komplizierter gemacht als nötig ist?
Leonardtronic meint
Die meisten EV-Käufer werden wohl im eigenen Haus wohnen und das Auto zu Hause laden. Eine Ladestation in der Nähe ist damit quasi rausgeworfenes Geld. Nützlich wäre eine Ladestation ca. 75 Km vom Wohnort entfernt. Leider wären dafür 6 Ladestationen nötig um alle Richtungen zu berücksichtigen.
Die direkte Kaufprämie ist die weltweit meistens genutzte Fördermethode. Deutschland liegt da voll im Trend.
michi meint
@Lenoardtronic
Das ist schlicht falsch. Die meisten Leben oder werden in Städten leben. Meist ohne Garage.
Das Prinzip „1 EAuto -> Ladesäule mit 2 Slots wird aufgestellt“ funktioniert prima in Amsterdam.
http://de.statista.com/statistik/daten/studie/152879/umfrage/in-staedten-lebende-bevoelkerung-in-deutschland-und-weltweit/
Ladeäulen in Amsterdam:
de.chargemap.com/ auf Amsterdam zoomen
Leonardtronic meint
Die Preisgrenze ist ein Bollwerk gegen Tesla und nicht gegen S Klasse oder Panamera. Nur sagen will das keiner. Alle fürchten sich vor dem Erfolg von Tesla und da ist jedes Mittel recht einen Stein in den Weg zu schieben.
Hybride sind eine Mogelpackung und sollten einem reinen Elektroauto nicht gleichgestellt werden.
Bin gespannt was am Dienstag ausgebrütet wird.
Blackampdriver meint
Finde es amüsant, dass es immer noch Journalisten gibt, die diese Sache zum wiederholten Male durchkauen…Was da seit Jahr und Tag von unseren Schwachstromern aus Berlin durchs Dorf getrieben wird, ist mittlerweile noch nicht mal ein Schmunzeln der Konkurrenz (Tesla) und Co. wert. Das Rumgeeiere erzeugt nur noch Mitleid…
GhostRiderLion meint
„…Darüber hinaus könnten reine Elektroautos und teilelektrische Modelle mit Plug-in-Hybridantrieb unterschiedlich behandelt werden. Die Automobilindustrie soll diese Trennung allerdings ablehnen, da dies für zu viel „Komplexität“ sorgen würde…“
Was für ein Quatsch, die haben eben so gut wie „keine“ reinen E-Autos die von der Förderung profitieren würden, von wegen „Komplexität“!!!
Liebe Regierung macht dem Spuk ein Ende und fördert nur „reine“ E-Autos OHNE Ausnahme!!!
Michi meint
Richtig!
Die sogenannte „Regierung“ soll endlich mal REGIEREN und sich nicht immer den BLÖDSINN des VDA aufschwatzen lassen.
Und die 50.000€ Grenze dient lediglich dazu, dass Tesla nicht gefördert wird.
Tom meint
Gegen eine Kaufpreisgrenze per se habe ich nichts. Dann aber bitteschön ausschließlich reine Elektroautos fördern! Hybride sind Augenwischerei, da nehmen die Leute nur die Prämie mit und werden sich mehrheitlich nie die Mühe machen, den Stecker einzustecken. Entsprechende Erfahrungen aus den Niederlanden liegen vor.
PS. Fehler im ersten Absatz: „gegen die sich vor allem der Finanzminister lange gewährt hat.“ -> „gewehrt“ hat er sich ;-)
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis – korrigiert!
VG
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