Toyota stellt sich auf einen langen Zeitraum ein, bis sich wasserstoffbetriebene Autos mit Brennstoffzelle auf dem Markt etablieren. „Beim Hybrid haben wir zwölf Jahre gebraucht, mit dem Wasserstoff kann es 20 Jahre dauern“, sagte Toyota-Technikexperte Dirk Breuer kfz-betrieb zufolge im Rahmen eines Pressegesprächs in Düsseldorf.
Den ersten Wasserstoffstromer Toyotas, den Mirai, vertreibt das Unternehmen noch selbst. Und so dürfte es auch noch längere Zeit weitergehen. Breuer geht demnach davon aus, dass die Fahrzeuge erst um das Jahr 2025 auch bei den Händlern stehen werden. Bislang sei auch nur einer der ausgelieferten Mirai an einen Privatkunden gegangen.
Interesse an dem Brennstoffzellen-Auto sei aber vorhanden. Im Heimatmarkt Japan seien bis Herbst 2015 bereits 1200 Bestellungen eingegangen. Und die Produktion soll stetig anwachsen: Von 700 Fahrzeugen im Jahr 2015 soll sie im Jahr 2016 auf 2100 und 2017 auf 3000 steigen.
Breuer geht davon aus, dass sich zwei nachhaltige Technologien nebeneinander durchsetzen werden. Sowohl Batterie-elektrische als auch Wasserstoff-betriebene Fahrzeuge hätten ihre Vorteile. Vor allem für Brennstoffzellenautos fehlt aber noch eine flächendeckende Infrastruktur: Laut dem Beratungsunternehmen für nachhaltige Energie und Mobilität Ludwig-Bölkow-Systemtechnik gibt es in Deutschland bislang insgesamt nur 34 Wasserstoff-Tankstellen, davon sind 21 öffentlich zugänglich (Stand Ende Januar 2016).
EVrules meint
Die Brennstoffzelle hat sicher keinen berauschenden Wirkungsgrad, jedoch wird es in Zukunft sicher auch Anwendungen geben, in denen sie Sinn macht – Mobilität muss nicht dazugehören.
Dennoch Forschung ist wichtig, das Argument, in 20 Jahren erst reif, dann ganz bleiben lassen, hätte man vor 2 und mehr Jahren bei uns auch im Bezug zu Akkus genauso hören können.
Greg meint
Auch bei den Japanern gibt es genug Schnarchnasen, die nicht in die Pötte kommen. Außer Nissan und Mitsubishi hat keiner was Reinelektrisches anzubieten. Innovationskraft sieht für mich anders aus.
Starkstrompilot meint
Wenn Toyota schon sagt, dass das noch so lange dauert, dann ist das Thema doch tot.
Das ist übrigens auch gut so.
Welche Vorteile hat denn Wasserstoff? Dass er verheerende Wirkungsgrade hat? Dass er extrem flüchtig ist? Dass es brennbar ist, wenn auch nicht so sehr wie Benzin? Dass das gesamte Liefersystem inkl. der Ölkonzerne erhalten bleibt? Dass man im Auto ein 700 bar Drucktank hat? Dass das Auto Nutzraum für Reichweite hergeben muss? Dass das Abgas Wasserdampf ist, und zwar nicht zu knapp? Ein super Klimagas, das zum Glück abregnet.
Außer, dass es schnell tankbar ist wie Benzin, sehe ich keinen Vorteil. Und der reicht bei weitem nicht aus.
horst meint
Das Problem sind vor allem die Kosten. Wenn man sieht. das man heute für echte 350 km mit dem Tempo 120 auf der Autobahn bei schönem Wetter mit Temperaturen um 20 Grad Akkus mit fast 600 KG braucht , wäre der Drucktank im Vergleich dazu eher kein Problem. Und wenn tanken über eine halbe Stunde dauert ,wird es schnell zum Problem wenn die Ladestelle alle besetzt sind. Für die Mehrzahl der Autofahrer ist das nach wie vor nicht akzeptabel
CZ meint
Bei den letzten Zahlen, die ich gesehen hatte, lag der Marktanteil von Hybriden bei 3% in den USA, 1% in Europa und 0% in China. Wenn Wasserstoff erst in 20 Jahren diese Zahlen erreichen wird, dann braucht man diese Technologie gar nicht erst weiter zu entwicklen.
Toyota tut sich keinen Gefallen damit Elektroautos komplett zu ignorieren bzw. in den USA sogar Werbung gegen Elektroautos zu schalten.
horst meint
Der Marktanteil von BEV’s in den USA lag zuletzt unter 0,5 % in den USA.
Toyota hat im letzten Jahr weltweit über eine Million Hybrids verkauft , mehr als alle Hersteller von BEV’s weltweit zusammen . Außer Toyota setzt aber kaum ein Hersteller auf diese Art Hybrids. BMW und Daimler setzten akuell viel stärker auf Plugin-Hybrids, da hingt Toyota eher hinterher.Daimler hat jetzt die Anzahl mit dem GLC schon auf 4 erhöht und bis Ende 2017 sollen es 10 werden. Allerdings sind 30 km Normreichweite eigentlich zu wenig um die bekannten 80 % der Fahrten eines durchschnitlichen Autofahers rein elektisch abzu decken.In China zu Beispiel werden nur Plugin-Hybrids gefördert mit mindestens 50 km Reichweite. In Europa sollte man die gesetzlichen Regeln zur ermittlung der Normreichweite auch entsprechend anpassen
CZ meint
Es geht mir um die Zukunft der Mobilität. Die klassischen Hybride haben es in den letzten 15 Jahren nicht annähernd geschafft konventionelle Autos abzulösen. Wenn jetzt selbst Toyota sagt, dass sich Wasserstoff noch schlechter sich durchsetzen wird als Hybride, liegt die letzte Hoffnung bei den Elektroautos.
Sollten Elektroautos auch scheitern, dann fahren wir in Zukunft wohl mit CTL-Benzin und hoffen, dass 6° Klimaerwärmung schon nicht so schlimm werden. Ich bin jedoch relativ optimistisch, dass es dazu nicht kommt und das Fahren mit Strom zum Normalfall werden wird.
Blackampdriver meint
Zukunftstechnologien finden ausserhalb Deutschlands statt…während wir unsere Kinder noch den Schummeldieseln und deren Feinstaub aussetzen, zeigen uns andere Staaten wie es besser geht…gute Nacht..