Jeder siebte Deutsche zieht bei der nächsten Anschaffung eines Kfz den Kauf eines Elektroautos in Betracht. Für 54 Prozent dieser Interessenten sind Kaufprämien und steuerliche Vergünstigungen jedoch kein Grund für die Wahl eines Elektroautos. Entscheidend sind hingegen Umweltaspekte und geringere Unterhaltskosten im Vergleich zu Pkw mit Benzin- oder Dieselmotoren. Das sind die aktuellen Ergebnisse des GfK Global Green Index, die auf einer Befragung von Anfang April basieren.
Für drei von vier der befragten Verbraucher, die den Kauf eines Elektroautos in Erwägung ziehen, ist der positive Beitrag zum Umweltschutz ausschlaggebend. Das geräuscharme Fahren und der damit verbundene Komfort sind weitere Gründe. Wichtig sind zudem geringe Verbrauchskosten durch die Einsparung von Benzin (72 Prozent). Emotionale Aspekte wie hoher Fahrspaß wurden hingegen nur von sechs Prozent der Befragten als Grund für ein Elektroauto genannt. „Emotionale Aspekte von Elektroautos sind offensichtlich noch nicht im Bewusstsein der Verbraucher angekommen“, kommentiert Bettina Saffer, Automobilexpertin bei GfK die Ergebnisse. „Diese sind jedoch entscheidend wenn es um den Kauf eines Autos geht.“
Aus Sicht der Verbraucher sprechen derzeit mehr Gründe gegen ein Elektroauto als dafür. Zwei Drittel der Befragten empfinden die hohen Anschaffungskosten als wesentliches Hemmnis. Selbst eine Kaufprämie stellt keinen zusätzlichen Anreiz dar. Wesentliche Gründe gegen die Akzeptanz von Elektroautos sind zudem technische Hürden wie die geringe Reichweite (56 Prozent) und lange Batterieladezeiten (49 Prozent). Zudem spielt die fehlende Infrastruktur eine wichtige Rolle, wenn es um die Wahl des Antriebs geht. Rund die Hälfte der Verbraucher ist der Meinung, dass das unzureichende Netz an Ladestationen gegen die Anschaffung eines Elektroautos spricht.
Eine Ladestation zu Hause wird mit 76 Prozent vom Großteil der Verbraucher präferiert. Hier werden von einem Drittel auch Ladezeiten von drei bis zwölf Stunden akzeptiert. Längere Ladezeiten werden auch an der Arbeitsstelle in Kauf genommen, an der 37 Prozent der Verbraucher ihr Elektroauto laden möchten. Für 46 Prozent der Befragten ist es allerdings wichtig, das Elektroauto auch für kurze Zeiträume an der Tankstelle laden zu können.
„Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass das Laden zu Hause die Grundvoraussetzung für eine weitere Verbreitung der Elektromobilität ist“, kommentiert Philipp Schmidt, Energie- und Umweltexperte bei GfK die Stimmung der Verbraucher. „Ergänzend ist es aber wichtig, ein möglichst breites Netz auch für kurze Ladezeiten zur Verfügung zu stellen.“
holi meint
Es gab 2015 laut ADAC 14209 Tankstellen ( für 42 Mio. Pkw ohne Haustankstelle ).
Selbst für 420000 E-Pkw wären also max 700 intelligent verteilte Lade säulen nötig zumal am billigsten zu Hause geladen werden kann.Die 300 Mio.
Förderung für Ladesäulen kann man sich also sparen.Wieder ein Geschenk für
die Industrie…
orinoco meint
Zum Glück lassen sich die Leute von der Bundesregierung und der ICE-Industrie und ihre Anti-Tesla-Prämie nicht verarschen. Tesla macht das Rennen, weil sie genau das bieten was die Leute wollen: ein schlüssiges und einfaches Elektromobilitätskonzept.
BUND NATURSCHUTZ Manfred Millmann meint
Wer sein Elektrauto praktisch umsonst mit hausgemachtem Strom fahren will, sollte sich ein kleines Stirling-BHKW zulegen. Bei richtiger Planung kostet der Strom, der direkt in den Tank fliesst, maxmal 3 Cent in der Herstellung.
cetero meint
Hallo, Herr Millmann! Legen Sie Ihre Berechnung und die Voraussetzungen, die Sie Ihrer richtigen Planung zu Grunde legen, bitte mal offen? Wie sieht es mit der Öko-Bilanz Ihres gasbetriebenen Stirling-BHKW aus? Kommen Sie tatsächlich so günstig an Ihr Gas? Das klingt alles so kenntnisreich und interessant, dass wir gern mehr darüber wissen möchten. Vielen Dank!