Volkswagen-Tochter Audi will 2016 seine Auslieferungen erneut steigern und weiter „kräftig in die Zukunft investieren“. Im Rahmen der Hauptversammlung vergangenen Donnerstag gab der Vorstansvorsitzende der Audi AG Rupert Stadler einen Ausblick auf das kommende Jahrzehnt der Premiummarke – und kündigte an, ab 2018 „jedes Jahr“ ein neues Elektrofahrzeug auf den Markt bringen zu wollen.
Trotz möglicher Belastungen der Konzernmutter Volkswagen durch die Diesel-Affäre planen die Ingolstädter in diesem Jahr Sachinvestitionen von insgesamt mehr als drei Milliarden Euro zu tätigen. „Den Spielraum dafür erarbeiten wir uns, indem wir laufend Prozesse und Kosten optimieren und bei Investitionsvorhaben konsequent die wichtigen Zukunftsthemen priorisieren“, erläuterte Finanzvorstand Axel Strotbek. Schwerpunkte seien dabei ein konsequenter Innovationskurs sowie der Ausbau der Produktpalette.
„Mit unserer Modell- und Technologieoffensive sichern wir unser Wachstum von morgen“ erklärte Audi-Chef Stadler und betonte: „Elektrifizierung und Digitalisierung bedeuten einen historischen Umbruch. Wir werden ihn maßgeblich gestalten und so unsere starke Position weiter ausbauen“. Ein Großteil der geplanten Investitionen soll daher in diese Richtung fließen. Darüber hinaus will Audi noch in diesem Jahr in Deutschland 1200 Experten in „strategischen Zukunftsfeldern“ einstellen.
Für 2016 kündigte der Premiumhersteller mehr als 20 neue oder überarbeitete Modelle an. Nach der Einführung des zweiten Plug‑in‑Hybridautos der Marke, dem Q7 e-tron quattro, bereite Audi nun zudem die Fertigung seines ersten reinen Großserien-Elektroautos vor. Das sportliche SUV mit dem voraussichtlichen Namen Q6 e-tron kommt 2018 auf den Markt und soll mit einer Reichweite von mehr als 500 Kilometern den Langstrecken-Stromern von US-Branchenprimus Tesla Motors Konkurrenz machen. Um die Entwicklung der dafür notwendigen Elektroauto-Technik voranzutreiben, soll das für die Fertigung zuständige Werk in Brüssel eine eigene Batterieproduktion erhalten.

Für die Zukunft versprach Audi-Vorstand Rupert Stadler weitere Elektroauto-Modelle. Ab 2018 soll demnach „jedes Jahr ein weiteres elektrifiziertes Modell“ auf den Markt gebracht werden. Der Automanager dürfte damit allerdings sowohl teilelektrische Plug-in-Hybride als auch rein elektrische Stromer meinen. Audi arbeitet zudem weiterhin an der Wasserstofftechnologie.
Auch der „Megatrend der Digitalisierung“ soll künftig im Mittelpunkt bei Audi stehen und „in allen Bereichen des Unternehmens“ aufgegriffen werden. Die Spanne reiche dabei „von der intelligenten Fabrik über das vernetze Automobil und das pilotierte Fahren bis zum Entwickeln neuer Geschäftsfelder“. Der 2015 gemeinsam mit BMW und Daimler erworbene digitale Kartendienst HERE spiele bei der Entwicklung von Fahrzeugen mit Selbstfahr-Technologien sowie für „digitale Services oder für schwarmintelligentes pilotiertes Fahren“ eine wichtige Rolle, erklärte die VW-Tochter.
Der erste Serien-Audi, der pilotiert fahren kann, soll der für 2017 angekündigte neue A8 werden. Ähnlich wie bei Teslas „Autopilot“ soll die deutsche Luxuslimousine dank einem „Staupiloten“ auf der Autobahn in einem ersten Schritt bis 60 km/h temporär das Steuer übernehmen können. Damit überschreite Audi laut Vorstand Stadler „die Schwelle vom teil- zum hochautomatisierten Fahren“, bis 2025 soll es dann vollautomatisiertes Fahren geben.
Jürgen Kohl meint
Ankündigungen, nichts als Ankündigungen vom Ankündigungsweltmeister.
Die deutsche Autoindustrie verschläft ihre eigene Beerdigung!
GhostRiderLion meint
Hm also ich glaube fest daran, dass Audi schon jetzt jedes Jahr ein neues „elektrifiziertes Modell“ auf den Markt bringt!!! ;o)
Was heißt das genau?
Laut Audi nämlich nichts anderes als dass das Modell zumindest einen zusätzlichen „Elektromotor“ verbaut hat ;-)
Ob der jetzt für den Antrieb des Autos oder der Lüftung, Spiegel, Sitze etc. zuständig ist, dazu hat sich Audi nicht geäußert!!! ;-) ;-) ;-)
Automobilist meint
Was ein unqualifizierter Kommentar
GhostRiderLion meint
Sicher „überspitzt“, aber dennoch im Sinne der deutschen Automobilhersteller übersetzt! ?
Den diese wollen noch immer nicht auf ihre Margen und Gewinne aus den Erdöl vernichtenden Verbrennern verzichten!!!
Starkstrompilot meint
blablabla…
Es ist ja schon alles etwas bemüht, ja nicht den Anschein zu erwecken, man hätte irgendeinen Trend verschlafen.
Man muss aber auch nicht jede Sau reiten, die durch’s Dorf getrieben wird, außer man hat keine Ahnung, wo es lang geht.
Und genau den Eindruck hat man irgendwie.
Automobilist meint
Wäre es Ihnen lieber die deutsche Autoindustrie würde die Elektromobilität links liegen lassen und gar nichts ankündigen? Man man man – nicht alles ist schlecht was die deutschen Hersteller machen. Immer das „schlecht machen“ aller deutschen Hersteller nervt langsam. Was macht Tesla? Die kündigen doch auch neue Modelle an und können diese dann erst 2 Jahre später als geplant ausliefern. War beim Model S so, beim Model X auch, und beim Model 3 wird es auch so sein. Ist also nichts anderes. Ich jedenfalls habe eher den Eindruck dass die Hersteller aufgewacht sind und blicke – bezüglich elektrischer Autos aus deutschen Landen – frohen Mutes in die Zukunft. Ich glaube da kommt einiges auf uns zu. Im positiven Sinne!
Starkstrompilot meint
Zu wünschen wäre es uns, dass unsere Autoindustrie die Kurve kriegt. Allein, mir fehlt etwas der Glaube.
Aber ich hoffe mit Ihnen.
Thrawn meint
@Automobilist:
Sicher ist nicht alles schlecht, was die deutsche Automobilindustrie macht, aber ein bisschen Nachtreten muss sie schon aushalten, nachdem der Herr Dobrint die „feine Gesellschaft“ so ungeschoren davon kommen ließ.
Schliesslich sind die Leittragenden des Abgasbetrugs nicht nur ein paar VW Beschäftigte und Zulieferer, deren Job auf dem Spiel steht, sondern wir alle, die jeden Tag neben der „legalen“ Portion Dreck auch noch den illegalen, vermutlich viel größeren Anteil fressen müssen, den Millionen Schummelkisten in die Luft pusten. Überspitzt gesagt: Wer zählt da die Toten in ein paar Jahren? Klar, einen kausalen Zusammenhang zwischen einer Lungenkrebserkrankung und dem Feinstaub aus Diesel KFZ kann niemand belegen, gesund ist das aber sicher nicht.
Mitleid habe ich jedenfalls mit keinem Unternehmen, das den Anschluss verpassen sollte. Warum sollten wir einem alten T-Rex seine Armprothesen hinterhertragen wenn er sie nicht benutzen will? In anderen Branchen gehen auch Unternehmen unter und andere kommen nach oben.
orinoco meint
Bullshit! – Wenn die Autospitzenmanager für jedes Elektroauto-Bullshit-Bingo eine Million von ihrem Gehalt abgezogen bekämen, dann müssten sie bald noch was drauflegen als solche beschäftigt zu sein.