Auch Mercedes-Benz will in Zukunft verstärkt auf Elektromobilität setzen. Ende dieses Jahres sollen in einem ersten Schritt die neuen Elektroauto-Versionen von smart fortwo und forfour mit um die 150 bis 180 Kilometer Reichweite auf den Markt kommen. Wer auch ausserhalb von Stadt und Umland unterwegs ist, kann zudem ab 2017 mit einer Wasserstoffauto-Variante des Kompakt-SUV GLC rein elektrisch fahren – vorausgesetzt, eine der bisher nur spärlich verfügbaren Wasserstofftankstellen liegt auf dem Weg. Batteriebetriebene Langstrecken-Stromer wie sie Branchenprimus Tesla Motors bereits anbietet sollen erst ab 2020 bei den Mercedes-Händlern stehen.
Bereits bekannt und bestätigt ist, dass der schwäbische Hersteller demnächst einen ersten Ausblick auf ein großes rein elektrisches Modell mit bis zu 500 Kilometer Reichweite geben wird. Vor einigen Monaten kamen zudem Gerüchte auf, dass bald bis zu vier neue Modelle mit Elektroantrieb auf den Markt kommen könnten. Autocar berichtet nun, dass die Daimler-Tochter tatsächlich an mehreren neuen E-Autos arbeiten soll. Zwei Limousinen sowie zwei SUVs seien geplant, die auf herkömmlich angetriebenen Modellen aufbauen, optisch aber komplett eigenständig daherkommen.
Die geplanten Mercedes-Stromer sollen als direkte Konkurrenz zu Teslas elektrifizierten Premiumautos antreten. Der kalifornische Hersteller bietet bereits seit 2012 die Elektro-Limousine Model S an, die deutschen Herstellern immer mehr Kunden abspenstig macht. Seit Ende 2015 hat Tesla mit dem Model X außerdem das erste rein elektrische Großserien-SUV im Programm.
Während die Mercedes-Entwickler ursprünglich von Grund auf als Elektroautos konzipierte Modelle bauen wollten, wird die erste Generation der neuen Stromer laut Autocar aus Kostengründen auf bereits bestehenden Baureihen wie C- und S-Klasse sowie GLA und GLC aufbauen. Für die kompakteren Stromer könnte dabei die Technik-Architektur der seit 2014 erhältlichen Elektro-B-Klasse zum Einsatz kommen. Die größeren Modelle sollen auf einer für den Elektroantrieb neu entwickelten Variante der Mercedes-Plattform „Modular Rear Architecture“ (MRA) basieren, die intern als „Modular Electric Architecture“ (MEA) bezeichnet wird.
Der im nächsten Jahr bei den Händlern stehende GLC mit Wasserstoff-Elektroantrieb wird von Daimler-Entwicklungsvorstand Thomas Weber als Wegbereiter für die Mercedes-Elektrooffensive beschrieben. Statt einem großen Batteriepaket befinden sich bei diesem Modell die Tanks für den Wasserstoffantrieb im Fahrzeugboden der MEA-Plattform. Ein weiterer Aspekt der Elektroauto-Architektur ist, das sowohl Heck- wie auch Allradantriebe mit bis zu drei Motoren realisierbar sind, so die Redakteure von Autocar. Die eingesetzten E-Maschinen sollen bis zu 400 kW (544 PS) leisten.
Auch zu den neuen Elektro-smarts gibt es Neuigkeiten. Firmenchefin Annette Winkler hatte im letzen Jahr angedeutet, dass der Cityflitzer fortwo und der wiederaufgelegte Kleinwagen forfour nicht mit allzu großer rein elektrischer Reichweite angeboten werden sollen. Möglicherweise wird es hier aber kurzfristig doch noch einen Sprung bei den Elektro-Kilometern geben. Auch die Leistung der Motoren könnte höher ausfallen. Die seit 2015 pausierte erste Elektroauto-Version des fortwo verfügt über 55 kW (75 PS) und fährt 145 Norm-Kilometer mit einer Batterieladung.
Priusfahrer meint
Möchte Mercedes doch noch auf den fahrenden Zug der Elektromobile-Hersteller aufspringen?
Ich glaube aber, daß es für die deutsche Automobil-Industrie zu spät ist.
http://www.bydeurope.com/innovations/future/index.php#/projects/e6-BRUSSELS
Dabei war Mercedes immer der Stamm-Lieferant für Taxis europaweit.
Bund Naturschutz Manfred Millmann meint
Solange Herr Zschetsche die EU Klimapolitik mitgestaltet, werden aus dem Hause Daimler keine E Autos kommen, die mit Tesla oder BYD mithalten koennen.
Jürgen Kohl meint
Mehr als große Sprüche klopfen kann die deutsche Autindustrie nicht mehr. Ich habe auch das Model 3 reserviert und warte, bis es denn da ist. Egal wann. Bis dahin fahre ich meinen Prius III Hybrid….
orinoco meint
Mercedes-Benz ist für mich ein großes Mysterium in Sachen Elektromobilität. Zuerst retten die Tesla Motors vor dem Untergang, kooperieren mit ihnen, beenden dann die Kooperation, verkaufen ihre Anteile und haben nichts von Tesla gelernt. Wasserstoff … wer um Himmels Willen soll sich so ein Auto kaufen, dessen Treibstoff hoffnungslos ineffizient ist und für den es auch keinerlei massentaugliche Infrastruktur gibt? fehlt noch, dass sie Zeppeline damit betanken wollen …
JaySun meint
Ich habe mich zwischenzeitlich von der dt. Automobileindustrie mehr und mehr abgewandt und setze meinen Fokus momentan ausschließlich auf Tesla… da sieht man wenigstens, dass was getan wird, um den Benzinern den Rang abzulaufen…
GhostRiderLion meint
Da will wohl jemand unbedingt versuchen, dass Elektroauto Interessenten auf jeden Fall mit dem Kauf von Konkurrenz Modellen noch warten bis eigene Modelle zur Verfügung stehen!
ABER das tun die deutschen Hersteller leider schon vieeeeel zu lange, Nein danke!!!
Tesla-Fan meint
Fairerweise muss man aber sagen, das Tesla mit den 373000 Reservierungen fürs Model 3 – einschließlich meiner :) – nichts anderes getan hat – die Leute vom Kauf eines anderen (Verbrenner-) Fahrzeuges abgehalten.
Die meisten Leute haben aber ein Gespür dafür, wer es in der Sache ehrlich meint und wer nur taktiert. Deswegen werde ich Tesla auch eine durchaus mögliche Verzögerungen beim Model 3 nachsehen. Es wäre überhaupt kein Problem für mich – ich habe ja ein (relativ altes) Auto, und zur Not fährt es eben noch ein paar Monate länger…
Uwe Sommerfeld meint
Der übliche #Ankündigungsmarathon…