Lautlos, sauber und effizient: Autohersteller Nissan entwickelt derzeit einen neuen Brennstoffzellenantrieb. Als Kraftstoff zum Einsatz kommt dabei Bioethanol. Dieses wird zunächst in Wasserstoff und dann in elektrische Energie umgewandelt – und das mit einem hohen Wirkungsgrad.
Die sogenannte e-Bio-Brennstoffzelle nutzt eine Festoxid-Brennstoffzelle (Solid Oxide Fuel Cell = SOFC), um aus dem Bioethanol in einem chemischen Prozess elektrische Energie zu gewinnen. Weiterer Bestandteil des Systems ist der sogenannte Reformer, der aus Ethanol oder einem Ethanol-Wasser-Gemisch unter anderem Wasserstoff erzeugt. Der Wasserstoff wird in der Brennstoffzelle unter Zusatz von Sauerstoff per Elektrolyse in elektrische Energie umgewandelt, die wiederum die Traktionsbatterie lädt und damit den Elektromotor antreibt.

Brennstoffzellensysteme machen sich die chemische Reaktion von Wasserstoff mit Sauerstoff zunutze, ohne dass dabei schädliche Emissionen oder Nebenprodukte entstehen. Bioethanol-Rohstoffe zum Beispiel aus Zuckerrohr oder Mais sind in Nord- und Südamerika sowie Asien weit verbreitet. Die e-Bio-Brennstoffzelle, die Bioethanol nutzt, verbindet so eine umweltfreundliche Mobilität mit regionalen Möglichkeiten der Energieerzeugung und nutzt dabei die bereits bestehende Infrastruktur.
Obwohl Brennstoffzellenfahrzeuge lokal schadstofffrei unterwegs sind, fällt im Lebenszyklus normalerweise CO2 an. Bei dem neuen Bioethanol-System werden CO2-Emissionen durch das nachwachsende Zuckerrohr, das zur Gewinnung von Bioethanol genutzt wird, neutralisiert – laut Nissan entsteht so ein nahezu CO2-neutraler Kreislauf. Im Vergleich zu Elektroautos sollen die Betriebskosten der Brennstoffzellenfahrzeuge auf einem ähnlichen oder sogar niedrigerem Niveau liegen. Die Reichweite wird mit mehr als 600 Kilometer angegeben.
kritGeist meint
„Bioethanol-Rohstoffe zum Beispiel aus Zuckerrohr oder Mais sind in Nord- und Südamerika sowie Asien weit verbreitet.“
Spätestens hier weiß man, dass das keine gute Idee ist, wenn Nahrungsmittel für „Benzin-Herstellung“ genutzt werden soll.
Würde man nur aus deren Abfällen oder genmanipuliertes Mais machen, wäre das kein Verlust & die Amis hätten eine Marktlücke geschlossen & diese Länder könnten solchen Recyling-Industrie bei sich aufbauen. Ansonsten werden daraus wieder Lebensmittel-Krisen v.a. allem in solchen Ländern wie Südamerika & Asien, die permanent mit den hohen Preisen zu kämpfen haben & jetzt schon z.B. Reis importieren müssen!
Auf solch ein Unsinn können nur Öl-Lobbisten kommen: „Warum sollen wir freie Sonnenenergie nutzen, wie generieren doch viel lieber Industrien wo wir noch viel verdienen können, nach uns die Sinflut…“
Starkstrompilot meint
Es gibt tausend gute Gründe, Brennstoffzellen zur Stromgewinnung einzusetzen. Wieso will mir nur jetzt grad keiner einfallen?
Also nochmal, was sind die Vorteile, ein Auto mit Wasserstoff anzutreiben?
– schnelles Betanken (8min)
– hohe Reichweite (500km)
das war’s, oder?
Und die Nachteile?
– Wasserstoffherstellung und Transport
– Flüchtigkeit
– großer Drucktank
– Gewicht
– viele empfindliche Bauteile
– Versorgungsabhängigkeit
…
soll ich weiter machen?
Dass unsere Ölmultis das haben wollen, ist klar. Dann geht alles so schön weiter wie bisher und wir Fahrer machen uns weiterhin zum Deppen einer Ausbeuterindustrie.
Die 2 Vorteile werden sich übrigens bald erledigt haben.
Bioethanol galt schon in den 60ern als die unabhängige Energiequelle. Brasilien hat es jedoch nie geschafft, seine Autoverkehr vollständig damit zu versorgen.
Manche hören den Schuss einfach nicht, da kann man schießen, so oft man will.
Tesla-Fan meint
Wenn unsere Mobilitätsgewohnheiten über Bioethanol in Südost-Asien und Südamerika durch Monokulturen in Konkurrenz zur dortigen Nahrungserzeugung treten ist das ethisch höchst verwerflich und abzulehnen.
Was spricht eigentlich dagegen, heimische Sonne- Wind- und Wasserkraft in einer Batterie zu speichern? ;)
Starkstrompilot meint
Eben. Ganz Deiner Meinung.
orinoco meint
Soso. Hoher Wirkungsgrad. Wie hoch den, Nissan? wenn man fragen darf.
Dabei bitte auch die Vorkettenverluste des „Bio“-Ethanols nicht vergessen.
Und ob das ganze dann zur Serienreife taugt wie beim Mirai? Die bei Toyota sind ja auch nicht blöd und werden die Alternativen durchgerechnet haben und haben sich sicher nicht ohne Grund für schwere, raumfüllende Wasserstofftanks entschieden, von den vielen anderen Problemen mit Wasserstoff, einem Auto voller (Hybrid-)Antriebstechnik, wenig Platz und (unsubventioniert) teuer für die mäßige Fahrleistung ganz abgesehen.
„Schuster bleib bei deinen Leisten“. Nissan-Renault ist doch als einziger etablierter Autohersteller auf einem guten Weg mit seinen Elektroautos, also zumindest technisch. Jetzt auch noch Brennstoffzellenantrieb mit allen Nachteilen … das passt nicht ins Konzept.