Der Grünen-Fraktionsvorsitzende Anton Hofreiter hofft auf eine „grundsätzliche Wende“ bei Europas größtem Autobauer Volkswagen, der durch den Abgasskandal bei seinen Diesel-Modellen gehörig in Misskredit geraten ist. Es bestünde die Gefahr, „wenn die europäischen Autokonzerne die Zukunftstechnologien weiter verschlafen, dass es ihnen am Ende so geht wie E.ON und RWE mit der Energiewende“. Die hätten „auch jahrelang gesagt, die erneuerbaren Energien taugen nichts, wir haben tolle Kohlekraftwerke, und jetzt sind diese großen Konzerne am Rande der Pleite.“
Das Argument der Autoindustrie, dass Dieselmotoren als Brückentechnologie noch unverzichtbar seien, will Hofreiter nicht akzeptieren: Denn „Diesel stößt relativ viel Stickoxide aus, Diesel hat in Teilen auch noch immer ein Feinstaubproblem“. Diesel sei nur „was den Verbrauch angeht vorteilhaft“ und „wenn man letztendlich trickst bei den Stickoxiden“.
Deshalb sei es „an der Zeit, auf die Sprunginnovationen zu setzen“, wie „emissionsfreies Fahren, […] Elektromobilität, moderne Batterietechnologie, Wasserstoff, vielleicht auch Power-to-Liquid und Power-to-Gas, aber ganz sicher nicht mehr der Diesel“. Es gehe nicht darum, „dass von heute auf morgen alle Autos als Elektroauto fahren, aber es geht darum, dass sich die Autoindustrie jetzt aufmacht, das möglichst schnell auf die Straße zu kriegen“, so Hofreiter im Deutschlandfunk.
Der Grünen-Politiker hofft auf „eine relativ schnelle Umstellung“, zum einen aus „Klimaschutzgründen, aber auch aus Gesundheitsgründen in den Städten“, sowie „aus Gründen der Wettbewerbsfähigkeit und der Arbeitsplätze“. Die deutsche Autoindustrie dürfe etwa bei der Batterietechnologie nicht den Anschluss verlieren. Hier sei „Südkorea zehn Jahre vor den europäischen Firmen und auch zehn Jahre vor den deutschen Firmen“.
„Die Vorsitzenden der Autoindustrie sind ganz stark verunsichert“
Von der Bundesregierung erwartet Hofreiter, dass sie „endlich richtige Weichen“ stellt, „denn die Bundesregierung hat bis jetzt vor allem mitgeholfen, den Dieselskandal zu vertuschen, anstatt dafür zu sorgen, dass die Autoindustrie zukunftsfähig wird“. Damit meint er z.B. „ambitionierte CO2-Grenzwerte entsprechend auf europäischer Ebene durchsetzen, anstatt wie im Herbst 2013 zu verwässern“ und „schrittweise die Dieselsubvention abzubauen“ sowie „eine Gesamtstrategie für Elektrifizierung ins Werk zu setzen“. Bisher sei viel zu wenig in diese Richtung passiert, da „die Autoindustrie sich lang auf ihren Erfolgen in der Vergangenheit ausgeruht hat“ und da „Herr Dobrindt und die Bundesregierung nicht versteht, was dort sowohl klimapolitisch als auch innovationsmäßig und ökonomisch auf dem Spiel steht“.
„Die Tatsache, dass Tesla innerhalb von fünf Tagen 300.000 Vorbestellungen erzielt hat, hat einen ersten Weckeffekt erzielt bei der Autoindustrie“, glaubt Hofreiter. Seine Erfahrung sei, dass die „Vorsitzenden der Autoindustrie ganz stark verunsichert“ seien, da ihnen bewusst geworden sei, „dass sich was ändern muss, und man kann bloß hoffen, dass sie aus dem Schrecken jetzt auch die richtigen Taten folgen lassen“.
Railfriend meint
Mit PtL läuft der Dieselmotor rußfrei. Daher ist das durchaus eine Option.
newchie meint
Der Fossibär hat zumindes einen Teil verstanden, ich hoffe doch sehr das er einen Stromer sein Eigen nennt.
Ansonsten ist er, wie die meisten Scheingrünen, nur ein weitere Laberer!
Machen, nicht Quatschen Herr Hofreiter!!!
Utx meint
Anton Hofreiter fährt Fahrrad.
Starkstrompilot meint
Sämtliche unabhängigen Studien, die mittlerweile zu diesem Thema veröffentlicht werden, mahnen eine starke Beschleunigung der Energiewende an.
Aber was macht unsere Regierung? Sie stehen auf der Bremse, wo sie nur können. Versuchen, Technologien am Leben zu halten, die schon immer Mist waren und kommen mit irgendwelchen hirnrissigen Heilmethoden wie CO2-Einlagerung.
Hallo! Aufwachen! Die anderen Schnarchregierungen gleich mit aufwecken.
Ab wann kann man eine Regierung eigentlich wegen unterlassener Hilfe oder Arbeitsverweigerung anzeigen?
Wir brauchen den Carbexit und zwar schnell.
McGybrush meint
Die werden wissen wie schön so ein eAuto. BMW und VW Chefst werden mit Sicherheit Ihren i3 und eGolf selber mal gefahren haben. Und obwohl sie von der Leistung weit vom Tesla weg sind muss man sagen, diese Auto’s machen trotz aller Nachteile Spass zu fahren. Die da oben werden mit Sicherheit auch mal ein Tesla gefahren haben. Ich glaube schon das die da Grübeln. Den die wissen das im zweifel wenn alle Nachteile schwinden, das eAuto das spassigere ist. Die müssen jetzt nur abschätzen, wie gross soll die Batterie. (die Kunden sollen a lieber Verbrenner kaufen, sie müssen b aber grün da stehen und gegenhalten wenn die aus China mit guten eAutos aufschlagen)
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Tipp:
Entwickelt doch ein Auto mit 90kW Akku und baut am ende aber nur die Batterien ein die „Ihr“ verkaufen wollt. Z.B. 30-60kW damit man immer gleichauf mit der Konkurrenz ist. Dann könnt Ihr dem Markt entsprechend SOFORT mit einer grösseren Batterie in einem Facelift gegenhalten wenn es doch schneller geht als Euch lieb ist. Wäre die Sicherste Lösung für „Euch“ Automobillobby.
Dr.M meint
Fragt sich nur noch, ob der Weckruf auch in den Vorstandsetagen gerade der deutschen Autoindustrie angekommen ist, ich sehe das nicht, nur das Ankündigen klappt schon gut. Daher sehe ich nur einen Weckruf durch Tesla, aber noch keinen Weckeffekt.
Aber was die Folgen für die deutsche Autoindustrie angeht, da könnte er schon recht haben.
lenzano meint
Sehe ich auch so. Aufgeweckt werden die erst, wenn auf einmal Opel Ampera E wie blöd gekauft werden und das M3 wirklich kommt oder vielleicht sogar früher kommt als viele annehmen.
300000 Teslas tun allerdings nicht wirklich weh!