Der Klimaschutzplan 2050 der deutschen Bundesregierung dürfte, sollte er wie zuletzt als Entwurf vorgelegt verabschiedet werden, die Autobranche vor eine große Herausforderung stellen: Denn im Verkehrssektor, der seit fast 30 Jahren „klimapolitisch ein Totalausfall“ ist, wie der Tagesspiegel schreibt, müssten die Klimagasemissionen bis 2030 auf 90 bis 100 Millionen Tonnen sinken. Das wird sportlich, bedenkt man, dass der CO2-Ausstoß des Verkehrs im Jahr 1990 bei 163 Millionen Tonnen Kohlendioxid lag und bis 2014 nur um drei Millionen Tonnen auf 160 Millionen Tonnen CO2 gefallen war.
Eine Reduktion um etwa 40 Prozent in den kommenden 14 Jahren wäre wohl nur durch einen durchschlagenden Erfolg der Elektromobilität oder anderen emissionsfreien Antrieben zu schaffen. Auf den Straßen sollen von 2030 an weitgehend nur noch Autos fahren, die ohne Benzin und Diesel laufen. Das gilt für den „weit überwiegenden Teil“ der Personenwagen, so die FAZ, aber auch für kleinere Lastwagen. Im Ministeriumsentwurf werden Elektroautos, Plug-in-Hybride sowie Brennstoffzellenautos als mögliche Alternativen für den Personenverkehr auf der Straße genannt. Für den Transport kleinerer Güter will das Umweltministerium vor allem innerstädtisch eine deutlich stärkere Nutzung von Lastenfahrrädern erreichen.
Für den Schwerlastverkehr sieht das Ministerium nur eine indirekte Elektrifizierung über Brennstoffzellen-Lkw als realistisch an, die per erneuerbar erzeugtem Strom produzierten Wasserstoff tanken sollen. Technische Verfahren dafür stehen allerdings noch am Anfang und funktionieren bisher nur im Labor und in kleineren Versuchsanlagen.
Dass der Weg hin zu Elektromobilität zwingend erfolgen muss, zweifelt im Umweltministerium kaum jemand an: Eine Verknüpfung des Verkehrssektors mit dem Stromerzeugungssystem sei nach Einschätzung des Ministeriums die einzige Möglichkeit, den Verkehr bis 2050 vom Kohlendioxid zu befreien, so der Tagesspiegel weiter.
Doch auch das Verkehrsministerium hat beim Klimaschutzplan ein Wörtchen mitzureden. Und dort ist man in letzter Zeit vor allem damit beschäftigt, den Dieselmotor in den Wirren des Abgasskandals um Volkswagen und etliche andere Hersteller zu verteidigen.
Peter meint
2050 fährt man hoffentlich nicht mehr mit einem 1,5 Tonnen Schiff durch die Gegend, besser Carsharing oder etwas zwischen Fahrrad und Auto.