Immer mehr Menschen zieht es in die Städte. Und mit ihnen steigt auch der Verkehr auf den Straßen. Immer mehr Abgase und immer mehr Staus sind die Folge. Doch Autohersteller haben diese Probleme erkannt und versuchen, diese aktiv anzugehen, wie Alexander Mankowski, Zukunftsforscher bei Mercedes-Benz, der Automobilwoche zufolge bekräftigt: „Die Megacities von morgen erfordern andere Mobilitätskonzepte und andere Fahrzeuge, als wir sie heute kennen.“ Besonders kleinen Autos könnte eine große Zukunft bevorstehen.
Ein entsprechendes Fahrzeug hat Daimler schon seit einigen Jahren im Angebot: den mit 2,69 Metern Länge in beinahe jede Parklücke manövrierbaren Zweisitzer Smart Fortwo. Andere Hersteller haben ähnliche Autos im Angebot, wollen den Käufern aber auf Kosten von etwas mehr Gesamtlänge die zwei zusätzlichen Sitze im Fond nicht vorenthalten. Dazu gehören z.B. der Toyota Aygo, der Citroën C1 und der Peugeot 108, aus der Volkswagen-Familie der VW Up, der Seat Mii und der Skoda CitiGo. Auch der Renault Twingo und der Suzuki Celerio spielen in dieser Liga. Preislich sind die kleinen Stadtflitzer bereits für etwa 9000 bis 10.000 Euro zu haben.
Gemessen an der gesamten Auswahl gibt es kein anderes Segment, in dem mehr Elektroautos angeboten werden: VWs up! gibt es als Elektroversion, ebenso den Smart von Daimler. Als eigenständiges Modell gibt es auch noch das weitestgehend baugleiche Trio Mitsubishi EV, Peugeot iOn und Citroën C-Zero. Diese allerdings kosten dann zwei bis wie im Fall des e-up! fast dreimal soviel wie ihre herkömmlich angetriebenen Benziner-Brüder.
Noch kleinere Fahrzeuge – wir denken an den Mini-Elektroflitzer Renault Twizy, schon ab knapp 7000 Euro zu haben – gibt es zwar bereits. Mehr als ein Nischendasein war ihnen bislang aber noch nicht vergönnt. Doch Trendforscher sind überzeugt davon, dass sich das bald ändern wird: Denn „spätestens, wenn in den ersten Städten voll autonome Fahrzeugflotten unterwegs sind, die ihre Passagiere wie Roboter-Taxis durch die Häuserschluchten kutschieren und sich ansonsten in Parkhäusern vor der Stadt bereit halten, könnte die große Stunde der kleinen Autos schlagen“, schreibt die Automobilwoche.
Bestes Beispiel dafür: Das Google-Auto, das für den IT-Giganten, der sich nun erstmals auch als Autobauer beweisen will, in den Dimensionen eines Smart in einer Erprobungsphase autonom durch Kalifornien stromern darf. Für Johann Jungwirth, Leiter der Digitalisierung im VW-Konzern, keine allzu ferne Utopie mehr: „In den ersten Städten werden wir das früher erleben, als heute alle denken“.
Stefan Kaufmann meint
Guter Artikel, vielen Dank. Meine Bauchgefühle gehen in die gleiche Richtung obwohl heute davon wenig zu spüren ist. Auch im Elektroautobereich wird weiterhin auf Grösse und Übermotorisierung gesetzt. Aber vielleicht geling ja immerhin so der Umstieg auf Elektroantrieb. Gutes Beispiel: Tesla. Für grosse Städte sind grosse Autos ein Plage da der Platz beschränkt ist. Aber auch wenn diese elektrisch sind, so belasten sie weiterhin die Infrastruktur, immerhin würde die Stadtluft nicht noch mehr belastet. Eine Stadt ohne oder mit nur kleinen selbstfahrende E-Autos, man stelle sich das vor! Es wären sehr viele Probleme gelöst. Klar, es kämen auch ein paar neue Hürden hinzu, aber insgesamt eine enorme Steigerung der Lebensqualität. Ich hoffe es gelingt uns.