Einer Studie CAR-Center der Universität Duisburg-Essen zufolge verlieren die Deutschen die Lust auf Diesel-Autos: Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes weisen demnach für den August einen Diesel-Anteil von 45,3 Prozent bei den Neuzulassungen auf – der niedrigste Wert sei März 2012. Anfang 2015 habe der Anteil noch bei mehr als 50 Prozent gelegen.
Überraschend sei diese Entwicklung, da nach wie vor viele SUVs verkauft werden, die meist mit zugkräftigen und dennoch vergleichsweise sparsamen Dieselmotoren ausgestattet sind. CAR-Center-Direktor Ferdinand Dudenhöffer hält die Verhaltensänderung der Autokäufer für eine direkte Folge des Abgasskandals bei Volkswagen und vielen anderen Herstellern. Das Vertrauen der Deutschen in den Dieselantrieb sei schwer beschädigt worden.
Der CAR-Chef kritisiert, dass die deutschen Hersteller kaum Alternativen zum Diesel anbieten, was vor allem für SUVs gelte. Zudem sei es mit Ausnahme von BMW „fast schon beschämend“, wie die deutschen Hersteller beim Verkauf von Elektroautos abschneiden würden.
Als positives Gegenbeispiel führt Dudenhöffer Toyota ins Feld. Der japanische Hersteller setzt seit Ende der 1990er konsequent auf die Entwicklung von sparsamen Hybridantrieben. Mit der Folge, dass zum Beispiel der Diesel-Anteil beim Kompakt-SUV RAV4 nur noch 15 Prozent betrage. Über alle Modelle hinweg beträgt der Hybridanteil bei Toyota knapp 40 Prozent. Damit schaffe die japanische Marke etwas, was deutsche Hersteller meist gar nicht erst versuchen: Den Hybrid aus der Nische herauszuholen.
Der Studie zufolge hatten 52,6 Prozent der insgesamt 245.076 im August neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor. Unter den Neuwagen waren auch 3927 Autos mit Hybridantrieb, eine Steigerung von immerhin 84,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat.
bübchen meint
Ich habe jetzt seit drei Wochen mein Model S. Es ist der reinste Wahnsinn – im Positivem.
Jensen meint
Die „Lust am Diesel“ wird noch ganz vielen weiteren Autobesitzern vergehen, wenn Gerichte dafür sorgen, dass bestimmte Autos zu bestimmten Zeiten in bestimmte Zonen nicht mehr einfahren dürfen. Das wird der E-Mobilität einen (weiteren) Schub geben. Über eine echte „Abwrackprämie“ (Verbrenner weg – reines E-Auto rein) für den Bürger sollte sich der Staat mal Gedanken machen und nicht übliche Rabatte
-getarnt als Umweltprämie- an Automobilhersteller aus allgemeinen Steuermitteln erstatten.
Hans-Peter meint
45 Prozent sind immer noch ein dicker Batzen.
Stefan meint
Ich fahre seit 1991 auch ausschließlich Diesel und kann den Artikel in sofern bestätigen, dass mir die Lust auf Diesel auch komplett vergangen ist, in den letzten Monaten. Für mich ist aber der Benziner auf keinen Fall eine Alternative, weil der dann mehr verbraucht.
Die einzige Alternative ist für mich ein 100% Elektroauto.
Ich bin aktuell am Sparen, weil es doch etwas mehr kostet und am Sondieren welches am besten zu mir passt.
Der Diesel ist für mich leider gestorben, weil die Abgasreinigung immer schwieriger und immer teurer wird und der Verbrauch dadurch immer schlechter wird.
Mein erstes Dieselauto hat noch vier Liter verbraucht, mein zweites dann mit Euro 2 schon 4,5 und mein jetziges mit Euro 4 verbraucht 5,2 Liter im Gesamtdurchschnitt.(Alle Autos über 200.000 km gefahren und den Durchschnitt ermittelt)
Es kann nicht sein, dass der Diesel bei jedem neuen Auto mehr verbraucht. Jedes mal ein Rückschritt. Für mich unakzeptabel.
Einzige Lösung ist eindeutig ein Elektroauto, Reichweite hin oder her.
Hans-Peter meint
Wenn Sie nicht gerade Aussendienstmitarbeiter sind, oder ein Auto Besitzer ohne Garage mit Stromanschluß, ist das Thema Reichweite für Sie sagen wir mal 2 bis max. 3 im Jahr ein Thema.
Hans Meier meint
Und für die 2 bis 3 Mal pro Jahr, lehnt man sich dann ein auf das Bedürfnis zugeschnittenes Auto aus.
Hans-Peter meint
oder man besorgt sich eine kostenlose TNM Ladekarte und wartet eben mal 30. Min beim vollladen. Oder nutzt die Zeit fürs Pipi machen oder was essen.
N. Poerner meint
Falls man heute wirklich sofort ein neues Fahrzeug benötigt um dauerhaft weite Strecken zu fahren, kann ich Autogas LPG empfehlen. Ich bin jetzt 175000 km mit LPG (205000 km gesamt) mit meinem Seat Ibiza unterwegs und habe dabei schon über 7000,- Euro Kraftstoffkosten eingespart. Die Verbrennung ist auch wesentlich umweltfreundlicher und der Motor schnurrt noch wie neu.
Mein nächster soll auch rein elektrisch fahren.