Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil sitzt auch im Aufsichtsrat von Volkswagen und hat vor Kurzem die VW-Werke in Mexiko und Kalifornien besucht. In einem Interview erklärte er, es sei „klar“, dass „ein rasanter Wettbewerb im Bereich der Antriebe“ stattfindet. Er habe das „mit eigenen Augen gesehen“, als er „in Kalifornien einen Besuch bei Tesla gemacht“ hat, sagte er im Gespräch mit Focus Online.
Weil ist überzeugt, Volkswagen habe „das Zeug dazu, bei der Elektromobilität wie beim autonomen Fahren im internationalen Vergleich vorne mitzufahren“, müsse sich „aber sehr anstrengen“. Tesla sei „in jedem Fall eine Herausforderung, die man sehr ernst nehmen“ müsse. Das Unternehmen sei „technologisch einfach weiter als die Konkurrenz“ und diesen Vorsprung gelte es „aufzuholen“.
orinoco meint
Der neue Vize in der Produktion von Tesla (vorher Audi) spricht von einem Vorsprung von sieben Jahren bei Tesla. Das glaub ich ihm zwar nicht so ganz, denn indem man geschickt kopiert, könnte man das schneller wett machen. Nur sind die Asiaten im Kopieren wesentlich besser. Und die werden den Weltmarkt unter sich aufteilen. Irgendwie ist den beiden auf dem Foto die Ratlosigkeit ins Gesicht geschrieben – wie Schuljungen, die ihre Hausaufgabe nicht gemacht haben.
Das Einzige wo ich mir bei Tesla Sorgen mache ist deren „Kundennähe“-Software. Die sollten sie auch öfter mal „updaten“. Tesla-Kunden sind ja auch nicht ganz blöd und bieten ihr Wissen und ihre Erfahrung sogar gratis an. Auf drei kapitale Fehler, die in allen einschlägigen Foren unisono diskutiert werden, reagiert Tesla praktisch überhaupt nicht: die nicht vorhandene AHK beim Model S, die weder klapp noch herausnehmbare 2. Sitzreihe im Model X, und die unsägliche Heckklappe bei Model 3. Ich persönlich vermisse als Mehrwertnutzen der Batterie noch eine 230V/400V AC-Steckdose für mobilen Netzstrom.
Da unterscheidet sich Tesla leider nicht von ihren Mitbewerbern wie z.B. Renault, die ähnlich verstockt auf Kundenkritik reagieren.
Fritz! meint
„…und die unsägliche Heckklappe bei Model 3.“
Diesbezüglich hat Elon Musk zwei Dinge gesagt:
Die Klappe wird größer werden beim endgültigen Model 3 (aber nicht so groß wie beim Model S).
Es wird ein Model Y (einen kleinen SUV) auf Basis des Model 3 geben, dann wieder mit großer Heckklappe.
Also notfalls zwei Jahre länger warten (ich will auch eine große Heckklappe). Evtl. verkürze ich mir die Wartezeit aufs Model Y mit einem Ampera-E…
Energierebell meint
selbst wenn in Europa dasselbe Niveau an E-Mobilität erreicht ist, wie bei Tesla, haben alle Hersteller den enormen Nachteil gegenüber tesla, dass sie alle Akkus/Batterien zukaufen müssen, Tesla sie selber völlig unabhängig produziert, und das ist ein enormer Vorsprung,..
wie auch Japan, Korea, China,.. diese werden die Preise für die Akkus bestimmen,..
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Schön, dass inzwischen nicht nur namhafte Vorstände unserer Premiummarken sondern auch div. Politiker und Betriebsratsvorsitzende die Leistungen von TESLA als vorbildlich und das Unternehmen selbst als Technologieführer mit Benchmark-Status bezeichnen.
Ich selbst fahre seit mehr als einem Jahr einen TESLA S 85D und hatte das Privileg, das Werk in Fremont, California besuchen zu dürfen. Insoweit kann ich allen (Pseudo-)Kritikern, die hier auf Ecomento.tv oder bei TESLAMAG.de unterwegs sind sagen: Seht Euch das Werk, das Supercharger-Netzwerk, die Gigafactory SELBST an und fahrt eines der S- oder X-Modelle. Nicht eine oder zwei Stunden bei einer Probefahrt. Fahrt es einen Monat – oder mehr. Dann wisst Ihr genau, wovon die Experten schwärmen und loben.
Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass ausnahmslos ALLE großen Automobilproduzenten mit einem bislang nicht dagewesenen Hochdruck am „Paradigmenwechsel“ der Autobranche (O-Ton des Mercedes-Vorstandsvorsitzenden Dieter Zetsche) arbeiten.
Der Vorteil von TESLA ist, dass sie als junges und modernes Startup sich konsequent ausschließlich und hochprofessionell ALLUMFASSEND (Autos, SC + GF) auf diese Technologie konzentriert haben und in diesem Bereich deshalb einen Vorsprung von etwa 5 – 7 Jahren gegenüber den renommierten Automobil-Herstellern haben. Der Abstand wird auch in 3 Jahren noch nahezu unverändert bestehen und nur schwer aufzuholen sein. TESLA bleibt schließlich auch nicht stehen, wo sie derzeit sind.
Zudem sind sie schlank, ohne verkrustete Strukturen und nicht so schwerfällig wie Ozeanriesen, die auch keine 180°-Kehre im Stand hin bekommen.
Vorteil der renommierten: Sie verfügen über ein immens großes und dichtes Vertriebsnetz sowie ein in vielen Jahrzehnten gewachsenes Vertrauen, Image und gefüllte Kassen. Dies und Gewohnheit / Bequemlichkeit der Menschen lässt sie im Markt enorm aufholen – wenn die Riesen erstmal den Turn hinbekommen. Wer einer neuen Technologie nicht traut, wird evtl. eher beim vertrauten Händler darauf umsteigen, als bei einem ausländischen und kaum bekannten Unternehmen.
Ich freue mich sehr, dass insgesamt endlich viel Bewegung in die richtige Richtung kommt und das Ende der ineffizienten und luftverpestenden Verbrenner sich am Horizont abzeichnet.
Es wird jedenfalls sehr spannend im kommenden Jahrzehnt. Insbesondere, wenn neue Player (Google, Apple, FF usw. und die Asiaten, allen voran die Chinesen) den Markt möglicherweise mit aufmischen.
Steve meint
Vielleicht haben aber auch alle OEM, zumindest die deutschen die gleiche Agentur für Wort- und Bildbeiträge ihrer Vorstände und Aufsichtsräte. Denn von allen kommt nun reihum die Bemerkung:
– unser Teslafighter kommt 2018/2019/2020
– unser Teslafighter wird gar kein Teslafighter, der wird viel besser
– und auf jeden Fall sind wir 2025 Weltmarktführer – in allen Bereiche – und überhaupt
Man kann die Ankündigungen gar nicht mehr auseinander halten, so austauschbar sind sie alle.
Früher galt ja mal (vor allem im Schwabenland):
„Net schwätza – doa“ (frei übersetzt: „nicht lang rumreden – machen“).
Irgendwie ist das altmodisch geworden.
Schön ist aber, dass zumindest der gute MP Weil das Problem allokiert hat und mutig ausspricht. Das wird dann später mal dafür sorgen, dass er seine Hände in Unschuld waschen kann, weil „gesagt hatte er es ja schon 2016“.
Marc meint
Man wird es hier ungern lesen, aber ich halte es – selber Tesla-Fanboy – schon für möglich, dass
– Tesla das Geld mittelfristig knapp wird und dann
– von den hier standardmäßig hämisch beschimpften Giganten in ein paar Jahren tatsächlich, wie sie es ‚ankündigen‘, überholt wird. Mit den gewaltigen finanziellen Ressourcen von VW oder BMW lässt sich in wenigen Jahren viel wettmachen (wenn sie denn einmal wollen).
Tom meint
Oh. Einem Politiker geht ein Licht auf? Vielleicht gibt es dann ja doch noch Hoffnung für den Standort Deutschland…