„Goldene Zeiten für Autodesigner“ prophezeit die Wochenzeitschrift Zeit angesichts der Tatsache, dass das schleichende Ende von Verbrennungsmotoren und autonomes Fahren „völlig neue Gestaltungen“ zulassen. Ein Gedankenspiel zu Beginn des Artikels veranschaulicht, was in Zukunft möglich wäre: „Warum sollten die siebenjährigen Zwillinge eigentlich nicht ganz vorn im Auto sitzen? Da können sie doch viel besser sehen, wie es Richtung Urlaub geht.“
Auf Volkswagens Designchef Michael Mauer und sein Team gehe diese Idee zurück. Und sie wird noch weiter gesponnen: „Wenn die Zwillinge immer noch vor Langeweile quengeln, dann blenden wir auf alle Außenscheiben lebensechte Unterwasserwelten ein, oder Dinosaurier in freier Wildbahn. Oder Bibi Blocksberg auf dem Hexenbesen“, sagte Mauer der Zeit. In gar nicht mehr so ferner Zukunft sei die Umsetzung dieser Vision kein Problem, glaubt der Designer. Mauer geht demnach von Ende des kommenden Jahrzehnts aus.
„Wenn der Gesetzgeber mitspielt“, sei es „nicht mehr nötig, dass ein aufmerksamer Fahrer am Lenkrad vorn links Platz nimmt“, schreibt die Zeit weiter. Möglich wären auch Fahrzeuge für vollautomatische Stadtrundfahrten inklusive auf die Scheiben projizierte Infos zu den Sehenswürdigkeiten. Oder Lieferfahrzeuge, deren kompletter Innenraum mit Ware befüllt wird und die ohne Fahrer ihre Ziele ansteuern.
Das Leitbild fürs Design künftiger Auto-Interieurs werde immer mehr das Wohnzimmer daheim, sagte Tomasz Bachorski der Zeit. Er ist Chef des Bereichs Interior Design bei Volkswagen und fügt hinzu, dass sich sei Team kaum Anregungen von anderen Autoherstellern hole – der Maßstab sei, wie Menschen Smartphones bedienen und wo sie sich in der Freizeit wohlfühlen. Das Auto der Zukunft solle Wünsche erfüllen, die dem Käufer vielleicht noch gar nicht bewusst sind, so Bachorski.
Enorme Möglichkeiten bietet die Elektromobilität bei dem Ganzen: Ohne den wuchtigen Motor, ohne die Welle, die quer durch die Mitte des Autos drängt, ohne den riesigen Tank unter der Rücksitzbank sei ein Elektroauto „wie ein Skateboard mit vier Rädern in den Ecken“, sagt Designer Mauer. Deshalb habe bereits der Volkswagen I.D., der ab 2020 auf die Straße kommen soll, bei den Außenmaßen eines Golfs die Innenraumgröße eines derzeitigen Passat.
Tesla-Fan meint
Was hat die Projektion von Unterwasserwelten im Fond mit Elektromobilität oder autonomen Fahren zu tun? Das könnte man doch heute schon.
Das übliche Gespinne, wenn man Designern ein Mikrofon in die Hand gibt.
KingArtus meint
Aber ob autonom oder nicht.. sicherer für die Zwillinge ist es zumindest derzeit hinten.
Auch autonome Fahrzeuge können Fehler machen.