Forscher des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) arbeiten seit rund sechs Jahren an einem Praxisversuch, wie sich Ökostrom am sinnvollsten nutzen lässt. Im Mittelpunkt steht dabei die intelligente Einbindung von Elektroautos und leistungsfähigen Energiespeichern. Die Zeitung Stuttgarter Nachrichten hat die Forscher besucht und einige interessante Einblicke mitgebracht.
Ziel des Projekts sei es, „auf lokaler Ebene Erzeugung und Verbrauch in Einklang zu bringen“, sagt Florian Klausmann, wissenschaftlicher Mitarbeiter am IAO, der Zeitung. Als „lebensnahes Labor“ dient den Forschern ein Parkhaus in Stuttgart-Vaihingen, auf dem Solarmodule mit einer Spitzenleistung von 30 Kilowatt installiert sind. Der daraus gewonnene Strom lädt eine 23 Fahrzeuge starke Elektroautoflotte, Überschüsse landen unter anderem in einer Lithium-Ionen-Batterie im Keller des Parkhauses.
„Auf das ganze Jahr gerechnet reicht die Leistung der Module aus, um unseren gesamten Elektroauto-Fuhrpark zu laden“, sagt Klausmann der Zeitung. Doch wegen der stark schwankenden Stromproduktion der Solarmodule, etwa im Winter oder bei schlechtem Wetter, sei die Vollversorgung allein durch Sonnenenergie nur in der Theorie möglich. „Ein Windrad wäre eigentlich ein idealer Ausgleich“, findet Klausmann. Nur leider seien die Windverhältnisse in Vaihingen zu schlecht dafür.
Neben der Batterie im Keller haben die IAO-Forscher auch einen Wasserstoff-Zwischenspeicher auf dem Dach des Parkhauses aufgebaut. Der Container fasst einen tausend Liter großen Wasserstofftank mit einer Kapazität von 2000 Kilowattstunden – etwa zwanzigmal so viel wie der Lithium-Ionen-Zwischenspeicher ein paar Stockwerke tiefer. Neben dem Tank befindet sich eine Brennstoffzelle, die bei Bedarf aus dem per Solarenergie sauber produzierten Wasserstoff Strom erzeugen kann. Auch die Elektroautos selbst können in dem System als Zwischenspeicher für überschüssige Solarenergie genutzt werden.
Die Fraunhofer-Leute sind nach Jahren der Forschung der Meinung, dass durch eine engere Verknüpfung von Strom- und Verkehrssektor die Klimaziele der Bundesregierung besser und zu geringeren Kosten zu erreichen wären. Bislang sei die Energiewende vor allem eine Stromwende, während sich im Verkehrssektor kaum etwas getan hat. Es bestehe allerdings „dringender Handlungsbedarf“.
Paul meint
Bei der E-Mobilität ist die Sicherheit nicht zu vernachlässigen, wie es sich bei Teslabatteriebränden und auch in Flugzeugen und kürzlich in Sony-Smartphones zeigte. Aber hier ist die rasante Entwicklung voll im Gange. Der Kampf um die Reichweiten und nicht brennbarer Batterien. Auch beim autonome Fahren muss die Sicherheit im Fordergrund stehen. Jeder kennt dies von seinem PC, der auch seine Mucken haben kann und hin und wieder abstürzt etc. Bei Störmeldungen muss sofort auf Handbetrieb umgestellt werden können. Bei grösseren Geldbeuteln sollte auch die Wasserstoffversion wie von Toyota – Mirai und Honda, Daimler und Audi etc. sie bereits anbieten nicht aus den Augen verloren werden.