Nach RWE-Tochter Innogy will nun auch Eon beim Auf- und Ausbau der Elektroauto-Ladeinfrastruktur in Europa eine führende Rolle übernehmen. Das Unternehmen habe hierzu eine neue Geschäftseinheit ins Leben gerufen, teilte Eon mit. „Wir glauben fest an die Zukunft der Elektromobilität und das enorme Wachstumspotenzial, das damit einhergeht“, erklärte Vorstandsmitglied Karsten Wildberger.
Eon will gemeinsam mit noch nicht benannten Partnern Besitzern von Elektrofahrzeugen zukünftig einen umfassenden Service bieten. Dazu sollen „attraktive Standorte“ mit „innovativer Ladetechnik“ ausgestattet und betrieben werden. Das Ladeangebot wird unter anderem grünen Strom und eine Flat-Rate beinhalten. „Mit unseren Kernkompetenzen und Erfahrungen haben wir beste Voraussetzungen, um auch im wachsenden Geschäftsfeld Elektromobilität erfolgreich zu sein. Unser Ziel ist es, Elektromobilität für unsere Kunden so komfortabel wie möglich zu gestalten“, so Eon-Vorstand Wildberger.
Eon betreibt in Dänemark bereits rund 2500 Ladepunkte und ist dort eigenen Angaben nach mit knapp 300.000 Ladevorgängen im Jahr 2016 Marktführer. Seit Oktober baut der Energiekonzern auch in Großbritannien und Schweden ein Ladenetz auf und bietet Kommunen sowie Privatkunden verschiedene Elektromobilitäts-Produkte wie Ladesysteme und Tarifmodelle an. In Deutschland können Unternehmen und Kommunen bei Eon Ladesäulen zum Kauf oder als Pachtmodell beziehen.
Eon kündigte weiter an, seinen internen Fuhrpark auf Elektromobilität umzustellen. Die Neustrukturierung der aus 4500 Nutzfahrzeugen bestehenden Flotte des deutschen Netzbetrieb habe bereits begonnen. In den vergangenen Monaten wurden demnach 150 Elektrofahrzeuge beschafft, weitere Konzernbereiche sollen folgen. Vergangene Woche hatte die RWE-Tochter Innogy verkündet, ihre Elektromobilitäts-Angebote ab nächstem Jahr in einem eigenständigen Geschäftsbereich E-Mobility zu bündeln. Innogy will zu zu einem führenden Anbieter für Ladeinfrastruktur in Europa werden.