Ab September 2017 gelten in der EU für neue Benziner-Direkteinspritzer die gleichen Partikelgrenzwerte wie für Dieselmotoren. Um dies zu erreichen, müssen Neuwagen mit einem Partikelfilter ausgestattet sein. Diese enge Frist von nur neun Monaten vom Beschluss bis zum Inkrafttreten des Gesetzes stellt die Automobilindustrie vor große technische und wirtschaftliche Herausforderungen, die aber – da es sich um neue Fahrzeugtypen handelt – in den meisten Fällen gemeistert werden können, berichtet das Auto-Medienportal. Ein Jahr später, ab September 2018, sollen die neuen Feinstaub-Vorgaben für alle Neuwagen gelten. Alle Modelle müssen dann mit einem Partikelfilter ausgestattet sein.
Das sei zeitlich nicht zu schaffen, kritisiert der Automobilverband VDA, der sich einmal mehr ein Eingreifen der Bundesregierung gewünscht hätte: „Hier wäre ein Veto der Bundesregierung nötig gewesen“, zitiert das Fachblatt Automobilwoche. Die vorgesehenen Fristen bedeuteten einen Eingriff in Produktzyklen und nähmen den Herstellern jegliche Planbarkeit.
TeeKay meint
Oh, ein Eingriff in Produktzyklen. Wie tragisch. Zumal ja nicht erst seit gestern bekannt ist, dass Benziner Feinstaub emittieren. Da hätte die Industrie ja auch mal was planen können, ohne mit vorgehaltener Waffe (nein, vorgehaltenes Gesetzbuch reicht offensichtlich nicht, wie Dieselgate zeigt) dazu gezwungen zu werden.
„Die feinstaubbedingten Sterbefälle bedeuteten einen Eingriff in menschliche Lebenszyklen und nähmen den Familien jegliche Planbarkeit. Die VDA-Mitglieder haben sich daher schon Mitte 2002 zu einer Selbstverpflichtung zum Einbau wirksamer Partikelfilter bis Ende 2003 entschieden“, das wäre die passende VDA-Message gewesen.
Steve meint
Dieses Rumgeheule des VDA ist schon „peinlich“ im engeren Sinn des Wortes, es verursacht Pein, also Schmerzen.
Das so etwas kommen wird, haben die Strategen ja nicht erst in der Weihnachtswoche erfahren, jetzt ist es lediglich als Vorschrift festgezurrt worden. Alle Neufahrzeuge mit Benzindirekteinspritzung sollen innerhalb von knapp 24 Monaten die Feinstaubgrenzwerte ENDLICH einhalten. Wo ist da eigentlich das Problem?
Abgasanlagenspezialist Eberspächer tanzt übrigens schon mal vorsorglich ums Freudenfeuer, baut neue Fertigungsstätten auf und vergisst im Rausch, dass das allenfalls ein Strohfeuer sein wird, dass da unter Jauchzen und Tränen abgebrannt wird.
Herbie meint
Eine gute Entscheidung insgesamt, ein Problem für Menschen, die sich jetzt für ein neues Auto entscheiden müssen. Aber so ist das halt immer. Ich hoffe es wird günstige Nachrüstfilter geben, damit Benziner nicht die rote Plakette bekommen.
Was mich aber im gleichen Atemzug etwas aufregt ist die Silvesterknallerei. Fast 10% dessen was man im Jahr im Straßenverkehr in die Luft haut, verböllern wir an einem Tag. Kann man da nicht auch mal was machen? Ich wohne relativ ländlich und zu Silvester kann man die Hand vor Augen kaum noch sehen.
randomhuman meint
Das mit Silvester ist wirklich ein Problem. Ich meine wir knallen auch immer etwas und haben ein paar Raketen oder eine Batterie aber besonders in Innenstädten ist das nicht ganz ungefährlich, wenn das jeder macht und dann teilweise 10min am Stück.
Franky meint
Wenn die Feuerwerkskörper bei Tageslicht abgeschossen würden,
könnte man sehen wieviel Feinstaub (Rauch) und sonstiges Zeugs (Stäbchen, Karton- und Papierfetzen bunt bedruckt) durch die Gegend fliegt.
Der Himmel ist geschwärzt, nur in der Nacht sieht mann es halt nicht.
Sehr grobe Umweltverschmutzung, Lärm, tierfeindlich (auch der eigenen Hauskatze gegenüber) noch dazu meistens in China produziert und rüber verschifft.
Bitte mal darüber nachdenken und vermeiden, mann muss der Allgemeinheit nicht immer alles nachmachen.
Railfriend meint
In scheinbar sauberer Luft besteht Gesundheitsgefahr durch Feinststaub. Sichtbaren Ruß kann man heute leicht zurückhalten – z.B. Kraftwerkbetreiber nennen gerne 99,9 % Staubabscheidung durch E-Filter, doch die restlichen 0,1 % bestehen zu 99 % aus Feinstaub (die Zahlen stammen aus meiner Erinnerung, dürften aber von der Größenordnung her zutreffen)…
Nehmen Sie dagegen eine Dampflok, die bisweilen schwarze Rußwolken ausstößt, doch heutige Messungen ergeben: lungengängiger Feinststaub ist nicht darunter.
http://www.vdmt.de/wp/index.php/875-kohlequalitaet-und-dampflokemissionen
Laut UBA entfällt auf den Verkehr ein erheblicher Anteil der gesundheitsgefährdenden 2,5 PM Feinststaubemissionen.
Peter meint
Niemand muss einen Benzin-Direkteinspritzer kaufen, genau so wenig wie einen Diesel. Wie wäre es mit eienem der vielen Hybridmodelle von Toyota? Der hat nicht nur einen e-Motor, sondern auch einen sehr sauberen Saugrohreinspritzer mit bis zu 42% Wirkungsgrad. Besser gehts derzeit nicht.
UliK meint
Der VDE muß das als Lobbyverband so sagen. Aber wenn es nach denen ginge, führen wir heute noch ohne Kat. durch die Gegend. Damals ging für die Autoindustrie auch fast die Welt unter.
Mike meint
Oh Wunder….kein Veto unserer Kanzlerin ?
Ich bin mir sicher das ist nur ein unglücklicklicher Fauxpas….sie wird dieses Mißgeschick gegenüber Ihren Freunden in der deutschen Autoindustrie sicher wieder gutmachen ;)