Allein 2015 hat China umweltfreundliche Autos mit umgerechnet 4,3 Milliarden Euro bezuschusst. Nun will das Land die großzügigen Subventionen für Elektroautos deutlich reduzieren. In einem ersten Schritt sollen sie um 20 Prozent gesenkt werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters. Zuschüsse für Reisebusse werden sogar um die Hälfte auf 300.000 Yuan gekürzt, umgerechnet knapp 41.000 Euro.
Mit den Maßnahmen will die Regierung die Branche langsam von den Beihilfen entwöhnen und reagiert zudem auf den weit verbreiteten Subventionsbetrug von Auto- und Busherstellern. Diese sollen bei der Produktion sowie den technischen Anforderungen für schadstoffarme Fahrzeuge betrogen haben. Mindestens 25 Unternehmen sollen an den Manipulationen beteiligt gewesen sein, unter anderem auch Nissan und Hyundai.
In China wird der Absatz von Fahrzeugen mit Elektro- oder Hybridantrieb stark gefördert. Die Regierung will damit die in vielen Metropolen auftretende, teils extreme Luftverschmutzung bekämpfen. Der Absatz von elektrifizierten Fahrzeugen hat sich in China 2015 vervierfacht, 2016 lag der Anstieg bei 60 Prozent. Bis 2020 sollen mindestens fünf Millionen Elektrofahrzeuge auf chinesischen Straßen rollen.
Unter ausländischen Herstellern sorgten zuletzt Pläne für eine feste Elektroauto-Quote für Aufregung. Autobauer, die jährlich mindestens 50.000 Autos in China absetzen, sollen demnach zukünftig „Kreditpunkte“ für ihre Neuwagen sammeln – vier Punkte für reine Stromer, zwei Punkte für teilelektrische Plug-in-Hybride. Ab 2018 soll dies für acht Prozent aller in China verkauften Fahrzeuge gelten, ab 2019 für zehn und ab 2020 für zwölf Prozent.