Nissan-Chef Carlos Ghosn hat im Rahmen der Consumer Electronics Show CES in Las Vegas die Zukunft seines Unternehmens skizziert. Mit Technologien und Partnerschaften will Ghosn mit dem japanischen Hersteller Mobilität „in Richtung einer emissionsfreien Zukunft ohne Verkehrsopfer vorantreiben“. Ein wichtiger Bestandteil dieser Strategie sind Elektroautos wie der LEAF, der in der nächsten Generation autonomes Fahren bei Nissan einführen wird.
„Nissan entwickelt keine Technologie um ihrer selbst willen. Auch halten wir die besten Technologien nicht nur für Luxus-Modelle vor“, so Ghosn und weiter: „Von Anfang an arbeiten wir daran, die richtigen Technologien für unsere gesamte Fahrzeugpalette einsetzbar und für die Mehrzahl unserer Kunden erschwinglich zu machen. Dazu braucht es mehr als Innovation, es braucht Einfallsreichtum. Und genau das setzen wir mit Nissan Intelligent Mobility um.“
Den Kern von Nissan Intelligent Mobility bilden die folgenden fünf Maßnahmen bestehend aus Partnerschaften, Projekten und Technologien:
- Um in kurzer Zeit autonome Fahrzeuge auf die Straße bringen zu können, setzt Nissan auf eine Technologie namens „Seamless Autonomous Mobility“ oder SAM. Der Begriff steht für „Nahtlose Autonome Mobilität“. Entwickelt auf Basis von NASA-Technologie, verknüpft SAM im Fahrbetrieb künstliche Intelligenz mit menschlicher Unterstützung. SAM steht für die Interaktion von Mensch und Maschine als Team. Die Technologie hat zum Ziel, dass in absehbarer Zeit Millionen autonome Autos problemlos gleichzeitig mit von Menschen gesteuerten Fahrzeugen unterwegs sein können. SAM ist Teil der Nissan Intelligent Integration.
- Als weiteren Schritt hin zu autonomen Fahrsystemen kündigte Ghosn ein neues Nutzfahrzeugprojekt an. Erste Tests sollen in diesem Jahr in Japan mit dem japanischen Internet-Unternehmen DeNA zunächst in sogenannten nationalen strategischen Sonderzonen starten und die fahrerlose Technologie dort perfektionieren. Bis 2020 sollen die Tests auf die kommerzielle Nutzung von Mobilitätsdiensten im Großraum Tokio ausgeweitet werden.
- Neben Fortschritten beim autonomen Fahren gab Ghosn auch Pläne für den Ausbau der Branchenführerschaft im Bereich Elektrofahrzeuge bekannt. Er kündigte an, dass der neue Nissan LEAF das nächste Kapitel von Nissan Intelligent Power aufschlagen wird. Dazu wird er mit der ProPILOT-Technologie ausgestattet, die teilautonomes Fahren in einer Spur auf Autobahnen möglich macht.
- Carlos Ghosn gab weiterhin bekannt, dass die Renault-Nissan-Allianz ihre Partnerschaft mit Microsoft fortsetzt. Ziel ist die Entwicklung der nächsten Generation von vernetzten Technologien für Fahrzeuge.
- Um Städte weltweit bei ihren Planungen zur Integration moderner Verkehrskonzepte zu unterstützen kündigte Ghosn an, dass Nissan als erster Partner aus der Automobilbranche an dem von der Rockefeller-Stiftung geleiteten Projekt „100 Resilient Cities“ (100RC) teilnimmt. Die „stressfesten Städte“, die den physischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts besser gewachsen sein sollen, werden unter anderem dabei unterstützt, die Grundlagen für autonomes Fahren, die Nutzung von Elektrofahrzeugen sowie neue Mobilitätsdienstleistungen zu schaffen.
„Wir laden zum Mitmachen ein: Technologiepartner, E-Kommerz-Unternehmen, Carsharing- und Mitfahr-Agenturen oder Sozialunternehmer – kurz alle, die helfen können, neue Fahrzeuge und Services zu testen und zu entwickeln, die allen den Zugang zu den neuesten Technologien und zu Dienstleistungen ermöglichen wollen, die ihr Leben verbessern“ erklärte Ghosn.
Thomas Wagner meint
Zum Thema Elektromobilität hat der Herr Ghosn leider nichts Neues zu erzählen.
Der Leaf ist in die Jahre gekommen, der e-NV200 konnte noch nie wirklich überzeugen.
Hier wäre es höchste Zeit nicht nur diese beiden Modelle auf den aktuellen Stand zu bringen,
sondern mal wieder ein neues Modell an den Start zu bringen.
Ich vermisse zB. einen Elektro-Kombi oder eine echte Elektro-Mittelklasselimousine.
Doch da herrscht leider Funkstille. Anstatt eine breite attraktive Elektro-Fahrzeug Flotte anzubieten,
sollen die Fahrzeuge mit elektronischen Gimmigs vollgestopft werden,
dass einem Angst und Bange wird !
Hier würde ich meinen, ist weniger manchmal mehr !
Starkstrompilot meint
Absolut. Jetzt nachdem sie gezeigt haben, dass es geht, sie eine anständige Reichweite können, wird es doch eigentlich Zeit, die restliche Flotte nachzurüsten.
Den Diesel können sie dabei gleich einstampfen, in den Espace oder Laguna passen 2 Akkus rein. Der Captur sollte elektrisch verfügbar sein. Wie wär’s mit Fluence 2? Dann ans Superchargernetz von Tesla und die Sache ist gelaufen.
Dieser ganze Digitalschnickschnack ist ja ganz nett, aber Abgase gilt es eher zu vermeiden, denn die töten 10mal so viel Menschen pro Jahr wie Unfälle.
Peter meint
Autonom bedeutet sebstständig. Das sollte aber gar nicht das Ziel der zukünftigen Fahrzeuge sein. Sie sollten nicht autonom, also jedes für sich unterwegs sein, denn das wird den Verkehrsfluss nicht wirklich verbessern. Das Auto der Zukunft sollte sich in den Verkehrsfluss integrieren, mit 50 cm Abstand hinter dem Vordermann herfahren, mit allen anderen Autos kommunizieren, wissen, wann die Ampel rot oder grün wird, damit es nicht anhalten muss. Wobei man irgendwann keine Ampeln mehr braucht. Es sollte nicht das Ziel sein Autos selbstständig fahren lassen zu können, das Ziel sollte ein reibungsloser Verkehrsfluss sein. Fahrzeuge die sich zu Fahrzeugeinheiten verbinden, an Einfahrten und Kreuzungen automatisch Lücken für einscherende Fahrzeuge bilden, und Lücken die durch ausscherende Fahrzeuge entstehen wieder schließen, würden sogar den unbequemen, an Schienen gebundenen Nah- und Fernverkehr ersetzen können. Carsharing-Fahrzeuge anstatt der Bahnfahrkarte würde ohne umsteigen von der Haustür bis zum Ziel fahren. 2 Sitzer oder 7 Sitzer, was man gerade braucht. Ein eigenes Auto wäre gar nicht mehr notwendig, oder wenn doch gewünscht, immer im Verkehrsverbund integriert.
Autos die so fahren wie Menschen machen keinen Sinn. Autos müssen so fahren, dass Energieverbrauch und Platzbedarf optimiert werden. Dann ist ein Verkehrsfluss ohne Stau möglich, und wir werden mit weniger Geschwindigkeit schneller zum Ziel kommen und dabei noch Energie sparen.