Scotland Yard plant den großflächigen Einsatz von Elektrofahrzeugen in seiner Flotte. Die Londoner Polizeibehörde will mit den lokal emissionsfreien Stromern ihren Beitrag zur Bekämpfung der Luftverschmutzung in der englischen Metropole leisten. Geplant sind in einem ersten Schritt in den nächsten zwölf Monaten 250 Fahrzeuge mit alternativem Antrieb in Dienst zu stellen. Das Vorhaben ist Teil einer umfassenden Initiative von Londons Bürgermeister Sadiq Khan, der der Schadstoffbelastung und den damit einhergehenden Gesundheitsproblemen in seiner Stadt den Kampf erklärt hat.
Bis 2018 sollen 700 der etwa 4000 Fahrzeuge des Scotland-Yard-Fuhrparks erneuert werden. Auf die Anschaffung dieselbetriebener Fahrzeuge wollen die Gesetzeshüter dabei komplett verzichten. Bereits im nächsten Jahr sollen knapp die Hälfte der in den Umweltzonen der Londoner Innenstadt eingesetzten Fahrzeuge mit Hybridantrieb fahren. Darüber hinaus ist die Anschaffung von Wasserstoffautos und -rollern vorgesehen. Die genaue Zahl der zukünftig zum Einsatz kommenden Elektrofahrzeuge hängt von in den kommenden Wochen stattfindenden Praxistests diverser Fabrikate ab.
Scotland Yard führt derzeit Gespräche mit allen großen Autoherstellern, darunter Ford, Mercedes-Benz, Nissan, Renault und Volkswagen. Das Beschaffungsprofil der Polizeibehörde reicht dabei von Autos über Kleinkrafträder bis zu Transportern. Bei ersten Tests hat BMWs Elektroauto-Kleinwagen i3 mit benzinbetriebenem Reichweitenverlängerer bereits gut abgeschnitten, berichtet der EveningStandard. Neben weiteren Hybridfahrzeugen und Elektro-Transportern werden demnächst auch Roller und Autos mit Wasserstoffantrieb – darunter Toyotas Mittelklasselimousine Mirai – auf ihre Eignung für den Polizeidienst geprüft.
Auch die rein elektrischen Langstrecken-Elektroautos von US-Hersteller Tesla haben das Interesse der Engländer geweckt. Scotland Yard soll bereits mit Firmenchef Elon Musk über einen möglichen Probeeinsatz der Stromer-Limousine Model S gesprochen haben. In den USA wird der Tesla schon seit letztem Jahr von der Polizei in Los Angeles getestet. Ob der schnelle Elektro-Pkw mit einer Reichweite von 500 bis 600 Norm-Kilometern in Zukunft als offizielles Polizeiauto des LAPD eingesetzt wird, ist aber noch offen.
„Diese ersten Fahrzeuge dienen als Sprungbrett, das es uns erlauben wird, mit der Zeit die Anzahl zu erhöhen, sobald die passende Technologie und Infrastruktur zur Verfügung steht“, erklärte Scotland Yards Flottenchef. Die Behörde rechnet beim Aufbau ihres alternativ angetriebenen Fuhrparks zunächst mit erhöhten Kosten, langfristig soll sich der Aufpreis für die Stromer jedoch amortisieren. Elektrisch betriebene Fahrzeuge sind meist deutlich wartungs- und verbrauchsärmer als vergleichbare Diesel oder Benzinermodelle.
Fritz! meint
Mit den Polizei-Aufklebern lenken die ganz gut vom „eigenwilligen“ Design des i3 ab.
Besser wird es dadurch allerdings nicht…
Starkstrompilot meint
Und am Geld scheint’s ja auch nicht zu hängen. Wenn man sich ausgerechnet den Karren mit dem schlechtesten Preis-/Leistungsverhältnis rauslässt.