Während Privatleute und Gewerbe noch mit dem Kauf eines Elektroautos fremdeln, versprechen sich immer Behörden Vorteile von der alternativen Antriebsart für ihre Dienstwagenflotte. Die Polizeibehörde von Los Angeles LAPD hat jetzt nach mehrmonatigen Tests 100 Elektroautos vom Typ BMW i3 geleast. Die kompakten, rein elektrisch angetriebenen Fahrzeuge sollen schwerpunktmäßig für Öffentlichkeitsarbeit und Besorgungsfahrten genutzt werden. Für Polizeipatrouillen oder Verfolgungsjagden sind die Stromer vorerst nicht vorgesehen.
Die Stadt Los Angeles baut ihren Elektroauto-Fuhrpark mit der neuesten Anschaffung auf fast 200 Fahrzeuge aus, die Feuerwehr und weitere Behörden sind bereits teilweise e-mobil. Laut der LA Times hat BMW bei der Ausschreibung US-Elektroautobauer Tesla Motors ausgestochen. Zwar wurde auch dessen Elektro-Limousine Model S ausgiebig getestet, den Zuschlag erhielt dann aber der elektrifizierte Kleinwagen aus deutscher Herstellung. In einigen Jahren könnten aber auch Teslas in größerer Stückzahl von den US-Polizisten eingesetzt werden, möglicherweise sogar für Verfolgungsjagden.
BMWs seit 2013 erhältlicher i3 kostet in den USA ab 42.400 Dollar – und ist damit fast 25.000 Dollar günstiger als ein Tesla. Das LAPD wird den i3 für 387 Dollar pro Fahrzeug leasen, gab der Fuhrparkverantwortliche der Behörde bekannt. Wartung und Reparaturen inbegriffen sollen durch den Polizei-i3 über die dreijährige Leasinglaufzeit Kosten in Höhe von 1,4 Millionen Dollar anfallen. Zudem sind 1,5 Millionen Dollar für den Aufbau einer Ladeinfrastruktur vorgesehen. BMW wird für das LAPD eine spezielle Softwareschnittstelle entwickeln, mit der die i3-Flotte überwacht und analysiert werden kann. Die gewonnenen Daten sollen dazu dienen, das Einsatzprofil und Ladeverhalten der Fahrzeuge zu optimieren.
LAPD-Chef Charlie Beck erklärte, in Zukunft verstärkt auf Elektromobilität zu setzen. „Wir wollen den nächsten Schritt gehen“, so Beck. Er sei sich sicher, dass Elektroautos „definitiv die Streifenwagen der Zukunft“ sein werden. Der Bürgermeister von Los Angeles, Eric Garcetti, ging noch einen Schritt weiter und forderte: „Wir sollten in allem was wir tun ‚grün‘ denken“. Er betonte, dass Elektroautos der Stadt „Geld und Ressourcen“ sparen würden. Los Angeles plane daher, noch in diesem Jahr weitere 100 Elektro-Pkw in die Flotte aufzunehmen. Welche Fabrikate sich darunter befinden werden, ist noch unbekannt.
Auch deutsche Einsatzkräfte fahren bereits Elektroautos, erst kürzlich hat die Polizei Sachsen die Anschaffung von mehreren Renault ZOE und Mercedes-Benz B-Klassen bekanntgegeben. Noch fehlt es dort allerdings an einer geeigneten Schnellladeinfrastruktur, die Stromer laden daher vorerst an haushaltsübliche Steckdosen. Die bayerische Polizei fährt wie das LAPD BMW i3. Der hierzulande ab 34.950 Euro erhältliche Elektro-BMW kommt mit einer Batterieladung bis zu 190 Norm-Kilometer weit, mit optionalem Benzinmotor als Reichweitenverlängerer bis zu 300 Kilometer. Ab diesem Sommer gibt es außerdem eine Ausführung mit etwa 300 reinen Elektro-Kilometern.