Anders als bei Verbrenner-Fahrzeugen steht bei reinen Elektroautos nicht der Motor, sondern die Batterie im Mittelpunkt. Für die neueste Generation von Stromer-Modellen arbeiten Hersteller und Zulieferer weltweit an möglichst leistungsstarken Akkus. Die derzeit zum Einsatz kommenden Lithium-Ionen-Speicher bieten noch vergleichsweise wenig Reichweite zu hohen Kosten. Darüber hinaus fallen meist mehrere Stunden Wartezeit für das Wiederaufladen an.
Während Branchenpioniere wie Renault-Nissan und Tesla die Zellen für ihre Elektroauto-Batterien selbst produzieren, beziehen deutsche Hersteller ihre Akkuzellen von spezialisierten Zulieferern aus Asien. Langfristig könnte dies zwar zu einem schwerwiegenden Wettbewerbsnachteil führen. BMW, Daimler und VW konnten sich aus Kostengründen bisher aber nicht zum Bau eigener Zellfabriken durchringen. Eine Förderinitiative der EU könnte dies nun ändern.
Die Europäische Kommission stellt der Autoindustrie finanzielle Unterstützung für den Bau von Batteriefabriken in Aussicht. „Europas Autoindustrie muss auf allen Feldern Weltspitze sein“, so EU-Kommissionsvizepräsident Maroš Šefčovič im Gespräch mit der Welt am Sonntag. Dies gelte auch für Niedrigemissions- und Nullemissionsautos. „Deshalb steht die Europäische Kommission bereit, etwa den Aufbau entsprechender Batteriefabriken zu fördern.“, so Šefčovič.
Peter W meint
Ha – wäre doch gelacht, wenn da nicht was aus nem Fördertöpfen zu holen wäre. Unsere Autolobby windet und wehrt sich so lange bis die Politik meint sie müsse halt doch ein bischen helfen. Jetzt werden ein paar Millionen für eine Test-Akkufabrik locker gemacht, die man anschließend wegen Unrentabilität wieder zu schließt.
Um ehrlich zu sein, wäre es mir lieber, wenn ein junges Unternehmen von der E-Mobilität profitieren würde. Aber degen die übermächtigen Autokonzerne will keiner antreten. Tesla ist da eine große Ausnahme, und das auch nur, weil Elon mit viel Geld und Überzeugungskraft voranschreitet. Firmen wie Kreisel haben hier keine Chance den Konzernen die Stirn zu bieten. Da kann man nur zusammenarbeiten und schauen, dass man ein Stück vom Kuchen abbekommt.
Christoph meint
Liegt nicht am fehlenden Geld und dem Tatendrang, sondern eher daran, dass man in DEU nicht „mal eben“ eine Firma gründen und aufbauen kann.
Die Bürokratie und das Finanzamt machen einem da ganz schnell einen Strich durch die Rechnung.
Deutschland ist eben kaum ein „Start-Up“-Standort.
Marti meint
Was für eine Frechheit. VW hat gerade einen dicken Milliardengewinn bekannt gegeben. Daimler schüttet Rekorddividenden aus. Und diese Konzerne halten die Hand auf. Wir dummen Steuerzahler sollen fü diese Subventionen aufkommen. UNVERSCHÄMT!
150kW meint
„Und diese Konzerne halten die Hand auf. “
Die EU will es ihnen in die Tasche stecken. Ob die Konzerne das wollen halte ich allerdings für fraglich. Die sind sicherlich mit der Produktion durch Zulieferer in Osteuropa erst mal soweit zufrieden.
Bosch könnte vielleicht langfristig für die Feststoffzellen Fertigung interessiert sein.
Wännä meint
Vorsicht! Förderungen sind immer an Auflagen gebunden. Das könnte z.B. in diesem Fall lauten:
-zinsloser Kredit
-Standortsicherung/-Zusage
-Arbeitsplatzgarantien
…alles Verhandlungssache!
BR meint
Man muß nur lange genug warten damit der Staat die Fördertöpfe öffnet. Ein Armutszeugnis für die deutsche und europäische Industrie.
Firmen die eigene Investitionen angeschoben haben sind mal wieder die Verlierer.
Das verleitet die Firmen nur dazu, immer weiter abzuwarten und immer mehr Geld vom Staat abzuziehen.
Fritz! meint
Das ist eigentlich eine deratige Unverschämtheit, daß ich es irgendwie schön fände, wenn wenigstens einer von denen Pleite geht. Leider werden dabei eher die Arbeiter und weniger die Vorstände negativ getroffen werden…