Renault zeigt auf dem Genfer Auto-Salon eine deutlich verschärfte Ausführung seines Elektroauto-Kleinwagens ZOE. Die vollelektrische Rennwagenstudie ZOE e-Sport Concept verfügt statt nur einem über zwei Elektromotoren. Zusammen leisten die beiden E-Maschinen 340 kW (462 PS) – ganze 374 PS mehr als bei der Serienversion. Von Null auf Hundert soll es damit auf Supersportwagen-Niveau in nur noch 3,2 Sekunden gehen. Die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit des allradgetriebenen Elektrorenners von 210 km/h ist laut Renault in weniger als zehn Sekunden erreicht.
Die Karosserie des ZOE e-Sport Concept ist komplett aus Kohlefaser gefertigt. Darunter verbirgt sich ein mit Kevlar-Elementen verstärktes Rohrrahmen-Chassis aus Stahl, das auf der Rahmenkonstruktion der Renault Sport Wettbewerbsfahrzeuge für Eis- und Bergrennen basiert. Das Leergewicht des Renn-Stromers liegt bei 1400 Kilogramm, 450 Kilogramm davon entfallen auf zwei Lithium-Ionen-Batterien mit einer Kapazität von 40 kWh.
Die Energieabgabe der Akkus kann durch den Fahrer bedarfsgerecht reguliert werden. Mit Hilfe von vier Fahrprogrammen lässt sich zudem die Leistungsentfaltung der beiden Elektromotoren steuern. So kann laut Renault die Priorität auf maximale Dynamik oder möglichst große Reichweite gelegt und das Fahrzeug auf eine bestimmte Rennstrecke hin optimiert werden.
Die Farbgebung des ZOE e-Sport Concept in Seidenmatt-Blau orientiert sich den den aktuellen Formel-E-Boliden des Renault e.dams Weltmeisterteams. Ebenfalls nach Vorbild des Elektro-Monopostos leuchten Details wie die Außenspiegelgehäuse sowie die vorderen und hinteren Schürzen in hellem Gelb. Elemente in Sichtkarbon runden den Race-Look ab.
Bestimmendes Element der Frontpartie ist der hinterleuchtete, zentral positionierte Rhombus im Stil der 2016 gezeigten Studie Trezor. C-förmige Lichtleisten rings um die Scheinwerfer sorgen für eine individuelle Lichtsignatur. Der ZOE e-Sport Concept kommt zudem mit 20-Zoll-Aluminiumrädern in 2-Farb-Lackierung Diamant-Schwarz und Chrom-Shadow daher. Die Räder verfügen über einen Zentralverschluss für den schnellen Wechsel an der Rennstrecke. Aufgezogen sind profillose Slick-Reifen im Format 245/35.
Für Bodenhaftung sorgen bei der Rennversion des ZOE auch die Spoilerlippe am unteren Rand der Frontschürze, der flache Unterboden und der Heckdiffusor im Stil der Formel E. Ein weiteres auffälliges Aerodynamikelement ist der großformatige Dachspoiler aus Karbon mit integrierten Bremslichtern. Wie in der Formel E kommt im Renault ZOE e-Sport Concept für Batterie und Leistungselektronik ein Mix aus Luft- und Wasserkühlung zum Einsatz. Der Kühler ist vorne im Fahrzeug untergebracht.
Im Innenraum des ZOE e-Sport Concept sitzen Fahrer und Beifahrer in Recaro-Schalensitzen mit Hosenträgergurten. Wie die Elektroauto-Flitzer der Formel E verfügt das Concept Car über ein rechteckig geformtes Lenkrad. Ebenfalls nach Vorbild der Stromer-Rennserie kann der e-Sport Pilot die Antriebsabstimmung und das Energiemanagement regulieren. Drei Anzeigen informieren über Getriebesteuerung, Fahrprogramme und Bremskraftverteilung. Auf dem Instrumententräger finden sich außerdem Tasten für fünf Lichtfunktionen. Inwiefern der ZOE e-Sport Concept einen Ausblick auf kommende Serienmodelle gibt, hat Renault nicht verraten.
Blackampdriver meint
Renault zeigt wie elektrischer Fahrspaß aussehen kann. Hat irgendwas vom alten Corsa OPC…und der hat sich verdammt gut verkauft ..als Verbrenner..da gibt es bestimmt etliche Enthusiasten, die dann aufgrund eines solchen „Spielzeugs“ zur E-Mobilität wechseln. Und wir wissen doch alle: Kaum einer geht jemals zurück zu Diesel, Benzin und Co. Also traut euch und bringt das kleine Fegefeuer..:o))
Peter meint
Ich finde auch dass es sinnvoller wäre die begrenzte Ressource „Modellentwicklung“ in den Ausbau eines verbesserten, massentauglicheren Zoe zu stecken. Beschäftigung mit Rennboliden ohne effektiven Nutzen für die Mehrzahl der Kunden ist eher ein infantiles Gehabe. Ein eMegane mit 300 km Reichwite wäre m.E. wesentlich sinnvoller.
Ash Ketchum meint
Ich denke, dass die Beschäftigung mit Rennboliden wichtig ist um das Business voranzutreiben. E-Autos gelten bei den meisten Menschen immer noch als lahme Kisten, die nichts taugen. Der ZOE eSport beweist, dass es nicht so sein muss.
Alles eine Frage der Emotionen.
EcoCraft meint
Ist dieses Fahrzeug überhaupt für den öffetnlichen Straßenverkehr zugelassen? Aussagen wie „Aufgezogen sind profillose Slick-Reifen im Format 245/35.“ lassen mich daran zweifeln.
Und wenn ja, wer braucht so ein Auto? 460 ElektroPS in so einer kleinen und leichten Knutschkugel… die werden doch Reihenweise in den Gräben landen.
Aber es hat bestimmt seinen Grund, das keine Reichweite und kein Preis angegeben ist…
GoSilla meint
Ist der Kommentar tatsächlich ernst gemeint?
Es dürfte selbst für einen nicht Autoenthusiasten (also Laien) ersichtlich sein, das es sich hierbei um ein „Concept“-Fahrzeug handelt und noch zusätzlich im Text unterstrichen wird.
Man zeigt was möglich wäre, und ja selbst wenn Renault daraus ein echtes Auto machen würden – hätte bspw. ich und viele Andere, ein sehr großes Interesse an solch einem Fahrzeug.
zusätzlich Info für Sie: Ein e-Fahrzeug wird durch mehr Leistung, welches es generieren kann, immer effizienter. Bestes Beispiel ist der Vergleich zwischen einem Tesla 100D und einem Renault Twizy, hier schlägt der Tesla den Twizy um Welten in sachen Effizienz und das obwohl der Lesitungs unterschied immens ist (Twizy: 18PS | Tesla Model S 100D: ca. 500PS).
E-Fan meint
Ich find die Studie toll und den Zeitpunkt schlecht.
Erstmal könnte Renault vielleicht ein paar andere praxistaugliche Varianten anbieten und dann so eine abgefahrene Studie.
Wie wärs mit einem Fahrzeug in der Größe vom Megane, oder gar Talisman? Mit 40 oder 60 kWh Akku, mit Anhängerkupplung und etwas mehr Kofferraum wie die Zoe ?
Ein einziges Modell find ich ziemlich dünn, ehrlich gesagt und da braucht man solche Studien wirklich im Moment nicht!
So wird der Eindruck erweckt, als ob für immer die Zoe das einzige elektrische Fahrzeug bleiben soll (mit Kangoo und Master).
In Wirklichkeit sollten vielleicht alle Modelle elektrisiert werden, da die Elektromobilität die Zukunft ist.
Meine Meinung.
TwizyundZoefahrer meint
Ein Modell, das funktioniert, mit konkurrenzloser Reichweite, bestem Homelader und guter Ausstattung. Was willst du noch? Renault sondiert den Markt und verbessert nach und nach.
Fordere doch das mal von den einheimischen Herstellern, da gibts ja bei vielen nicht mal eine Freisprecheinrichtung serienmäßig, geschweige ein gscheites Navi für den Preis.
Wie schnell hat Renault die Akkukapazitaet vergrößert? Alle in den Foren meinten niemals, und niemals Kaufakku, blabla. Muss leider für Emobilitaet den alten Fordspruch verwenden. Renault die tun was.
EVrules meint
Kann ich sehr gut verstehen und ja ich muss zugeben, Modelle für die Breite sind und wären weit nötiger, als Luftschlösser, deren Realisierung bislang ungewiss ist.
Andererseits: wenn man versucht, eine neue Antriebstechnologie zu verbreiten, ist die Attraktivität und das emotionale Erleben weit weit wichtiger, als Vernunft und Zahlen; dadurch lassen sich nur weniger überzeugen.
Wenn durch den Zoe eSport mehr Menschen Lust und Gefallen an der eMobilität finden und u.U. geneigt sind weitere Zoe zu kaufen, weil man damit den Nimbus des eSport in Verbindung bringt, dann wäre das auch ein gutes Signal.
Zum anderen darf man nicht vergessen, dass Renaults Kleinwagen und Kompakte immer eine Renn- oder Sportausführung hatten, gleich ob Twingo oder Clio auch aus dem Betrachtungswinkel ist es eine tolle Sache, dass die Zoe eSport zumindest mal vorgestellt wurde.
Würde mich so oder so sehr drauf freuen, wenn das Fahrzeug auf die Straße kommt. War mein erstes Auto ein Clio B und der Charme des ersten eigenen Autos bleibt einfach bestehen. ; )
TwizyundZoefahrer meint
So ist es. Der Golf war am Anfang auch ein stinklangweiliges Auto, bis der GTI rauskam, dann gings ab mit den Verkaufszahlen.
Wenn der Antrieb und die Akkus ausgetestet sind und der Bedarf steigt, ist es ein Leichtes ihn auf andere Fahrzeuge zu adaptieren. Die Leute müssen Lust auf EAutos bekommen, und das tun sie mit einer x beliebigen Familienkutsche nicht, so rational das auch wäre. Siehe Tesla. Wären die in aller Munde mit einem 6 Sitzer Familienbus mit 40kw Motor und 1000km Reichweite bei max. 120km/h?
randomhuman meint
Ein Talisman müsste aber schon in Richtung 80kWh haben vielleicht 60kWh in der Basisvariante sonst kommt man ja nicht weit genug. Aber das wäre echt der Hammer. Der Talismann sieht nämlich echt nicht schlecht aus. Gibt es aber nur mit alten Verbrennern. Schade. Das Ding könnte echt abgehen.
TwizyundZoefahrer meint
Sehr schön, heisst 2x 40kWh = 80kWh?
Das wäre ja nicht schlecht bei 1,4 t. Renault macht weiter.
Ps: CCS wird schon noch kommen, AC ist für den Normalverbraucher und Desticharger eh besser und billiger. CCS ist Abzocke made in Germany.
Nicht immer meckern, wo bleibt VW, BMW usw., ich seh nix, ausser Gelaber.
ecomento.de meint
Laut Pressemitteilung von Renault wohl nur 1 x 40 kWh. Deshalb wurden wahrscheinlich auch keine Angaben zur Reichweite gemacht…
VG
TL | ecomento.de
Dr.M meint
Erst Daimler mit seinem AMG Quatsch und jetzt kommt auch noch Renault an mit Sachen, die keiner braucht.
Dabei gibt es bei der Zoe sicher genug Möglichkeiten, dieses sinnlos verbratene Geld sinnvoll einzusetzen: CCS Ladung, 43 kW AC Ladung für Deutschland, eine leisere Wärmepumpe, diverse Fahrerassistenzsysteme. getrennt umklappbare Rückbank, weniger Plastik im Innenraum…..
lo meint
Nicht zu vergessen der NISMO Leaf und der I-MiEV sport. (Als ob sich ein Muster abzeichnet.)