Bei dieser Meldung handelt es sich um einen Aprilscherz (dem wir mit etwas Verspätung noch erlegen sind). Eine R 1200 GS xDrive Hybrid existiert trotz professionell aufgemachter offizieller Pressemitteilung nicht, hat uns die BMW-Zentrale mitgeteilt.
Die Scherzmeldung
Von BMWs Elektroauto-Entwicklung profitiert auch die Motorradsparte des Unternehmens: Mit der R 1200 GS xDrive Hybrid haben die Bayern kürzlich die erste Reiseenduro mit Hybrid-Allradantrieb vorgestellt. Das elektrifizierte Zweirad wird von BMW zwar noch als seriennaher Versuchsträger bezeichnet, in Serie gehen soll die die hybride Reiseenduro aber bereits in der zweiten Jahreshälfte 2017. Sonderausstattungsumfänge sowie den offiziellen Verkaufspreis hat BMW Motorrad noch nicht verraten.
Die BMW R 1200 GS xDrive Hybrid basiert auf der R 1200 GS Adventure. Der luft-/flüssigkeitsgekühlte Boxer leistet 92 kW (125 PS) bei 7750 min-1 sowie ein maximales Drehmoment von 125 Nm bei 6500 min-1 und treibt in gewohnter Manier via Kardanwelle das Hinterrad an. Der zusätzliche Antrieb des Vorderrades soll der Hybridversion zu noch besserer Traktion bei schlüpfrigen Fahrbahnverhältnissen, in tiefem Sand, Schlamm oder Morast verhelfen.
Zum Einsatz kommt bei der R 1200 GS xDrive Hybrid eine zusammen mit BMW Automobile entwickelte und entweder automatisch oder vom Fahrer manuell über einen 2WD (Two-Wheel Drive) Schalter an der linken Lenkerbedieneinheit zuzuschaltende Radnaben-E-Maschine, die gleichzeitig als Elektromotor und Generator arbeitet. Mit einer zusätzlichen Leistung von 33 kW (45 PS) und einer Systemleistung von 125 kW (170 PS) soll der Allradantrieb „neue Dimensionen hinsichtlich Performance und Offroad-Tauglichkeit“ in dem Segment bieten.
Für die Speicherung elektrischer, beim Bremsen rekuperierter Energie ist eine neue Batteriegeneration zuständig, die aus der Technologie der „grünen“ BMW-Submarke i abgeleitet wurde. Der E-Maschine am Vorderrad zugeführt, steht diese Energie dem Fahrer der R 1200 GS xDrive Hybrid beim Beschleunigen zusätzlich zum Verbrennungsmotor zur Verfügung.
Der Antrieb des Vorderrades der R 1200 GS xDrive Hybrid wird über die Steuerungstechnologie bedarfs- und situationsgerecht geregelt. Dabei wird laut BMW höchstens so viel Drehmoment an das Vorderrad übertragen, wie es die Haftreibungsbedingungen – etwa auf nasser oder verschneiter Fahrbahn – zulassen. Steuerung und Eingriffsverhalten des Allradantriebs sowie die Rekuperationsstrategien des Hybridsystems können vom Fahrer über verschiedene Fahrmodi individuell gewählt und über ein LCD-Display kontrolliert werden.
Neben fahrdynamischen Vorteilen soll der Allradantrieb der R 1200 GS xDrive Hybrid auch Vorteile beim Bremsen bieten. Die konventionelle hydraulische Bremsanlage vorne wurde von der gewohnten Doppel- auf eine Einzelscheiben-Bremsanlage reduziert – und so rund 2,9 Kilogramm Gewicht eingespart. Das Gewicht der Radnaben-E-Maschine beträgt 880 Gramm. Im Vergleich zur aktuellen R 1200 GS Adventure soll das Gewichtsniveau der R 1200 GS xDrive Hybrid trotz der zusätzlichen Hybrid-Allradtechnik gleichbleiben.
Lenzano meint
Die Plattform Electrive.net ist auch auf den Scherz reingefallen, haben das noch am selben Tag gemerkt.
Definitiv Aprilscherz, Informationsgehalt null.
ecomento.de meint
Wir haben den Artikel bereits aktualisiert. Leider hat BMW das Ganze nie wirklich offiziell aufgelöst bzw. geklärt.
VG
TL | ecomento.de
Leonardo meint
Durch den hohen Schwerpunkt eines Motorrades wird beim Beschleunigen das Vorderrad so weit entlastet daß kein oder nur sehr wenig Vortrieb am Vorderrad mehr möglich ist.
Also:
Bei hoher Beschleunigung: bringt nichts
Bei wenig Beschleunigung: nicht nötig
Fazit: Unsinn oder Aprilscherz
frax meint
Falls es kein Aprilscherz ist, 880 g für 33 kW – wozu dann noch so ein Steinzeit Boxermotor?
E85 Direktbrennstoffzelle mit z.B. 20 kW (z.B. von e-zelleron, wenn sie und ihre Technik es überleben) für die mittlere Fahrleistung, ein Speicher mit ein paar wenigen Kilowattstunden, für das Hinterrad ein stärkerer E-Motor und fertig ist ein Antrieb, mit dem man zwar keine Rennen gewinnt, der aber mal wirklich innovativ wäre, also aus meiner Sicht jedenfalls.
Sehr große Reichweite, unerreichte Effizienz und flüsterleise.
ZastaCrocket meint
Die meissten Motorradfahrer wollen einen Verbrenner und dessen typische Eigenschaften haben. Sie fahren nicht um von A nach B zu kommen, sondern der Weg ist das Ziel. Vielleicht kann man das mit Liebhabern mechanischer Uhren vergleichen. Evtl. kann sich der Elektroantrieb da auch durchsetzen, aber das ist eine sehr emotionale Sache. Ich denke Motorräder spielen in Deutschland sowieso keine Rolle und in Zukunft schon garnicht mehr. Bin im übrigen selbst Motoradfahrer, wenn auch ziemlich selten. Für mich wäre ein Batteriemotorrad ideal. Zu 99% fungiert es als PV-Hausspeicher und die 1% bewege ich es… ?
Wännä meint
Probefahrt machen, und das Grinsen wird irgendwann schmerzhaft ;-)
http://www.zeromotorcycles.com/de/
Levi meint
Wo ist die Quelle?
Beim Googeln findet man den Hinweis, dass die Meldung am 1. April raus kam… :-\
ecomento.de meint
BMW hat dazu diesen Monat eine Pressemeldung versandt.
VG
TL | ecomento.de
ridermanx meint
Ja, und zwar am 1. April!
ecomento.de meint
Wir haben bei BMW angefragt. Falls es tatsächlich ein Aprilscherz war, dann kein wirklich guter bzw. ein „zu gut“ gemachter. Bislang gab es keine offizielle Auflösung. Die Meldung wird zudem immer noch – ohne Hinweis – im BMW-Presseportal gezeigt.
VG
TL | ecomento.de