BMW hat auf der Messe IAA Mobility neben einer besonders nachhaltigen Elektroauto-Studie zwei neue elektrifizierte Zweirad-Konzepte vorgestellt: das BMW Motorrad Vision AMBY und das Pedelec BMW i Vision AMBY.
Das BMW Motorrad Vision AMBY erschließe als vollkommen neues Konzept zwischen Fahrrad und Motorrad neue Möglichkeiten für die urbane Mobilität von morgen, so die Designer. AMBY stehe für „Adaptive Mobility“. Das BMW Motorrad Vision AMBY wie auch das BMW i Vision AMBY würden dabei die Grundidee adaptiver urbaner Mobilität auf zwei Rädern in unterschiedlichen Facetten interpretieren.
Beide neuen BMW-Konzepte besitzen einen E-Antrieb mit drei Geschwindigkeitsstufen für unterschiedliche Straßenarten. Der Antrieb ermöglicht bis zu 25 km/h für den Einsatz auf Radwegen, bis zu 45 km/h auf innerstädtischen Straßen und bis zu 60 km/h Höchstgeschwindigkeit auf mehrspurigen Straßen und außerorts. Für die höheren Geschwindigkeiten sind Helm, Versicherungskennzeichen und eine entsprechende Fahrerlaubnis Voraussetzung. Während beim BMW i Vision AMBY stetig in die Pedale getreten werden muss, um die Unterstützung des E-Antriebs zu erhalten, beschleunigt das BMW Motorrad Vision AMBY per Gasgriff und besitzt Motorrad-typisch Fußrasten statt Pedale.
Welche Modi dem Fahrer zur Verfügung stehen, ist per App auf dem Smartphone hinterlegt, das mit dem jeweiligen AMBY-Fahrzeug verbunden ist. Eine manuelle Wahl der Fahrstufe ist den Entwickler nach ebenso denkbar wie die Erkennung der Straße per „Geofencing“-Technologie und eine damit verbundene automatische Anpassung der Höchstgeschwindigkeit. „Da es die rechtlichen Rahmenbedingungen für ein derartiges Fahrzeug mit modularem Geschwindigkeitskonzept noch nicht gibt, wollen die ‚AMBY‘-Visionsfahrzeuge ein Impuls für die Gesetzgebung sein, um derartige Möglichkeiten anzuregen. Die BMW Group zeigt damit, dass sie auch zukünftig Teil des Mobilitätsangebots in Großstädten sein wird und mit innovativen Lösungsvorschlägen voran geht“, so das Unternehmen.
Mit rund 65 Kilogramm Gesamtgewicht ist das BMW Motorrad Vision AMBY im Vergleich zu anderen Motorrädern deutlich leichter und dadurch laut BMW wendig und agil. Die Reichweite wird mit 110 Kilometer im Motorrad-Fahrzyklus WMTC angegeben. Zur Batterie und Leistung des Antriebs gibt es keine Werte. Mit diesem Modell betrete man Neuland, erklärt der Designchef von BMW Motorrad Edgar Heinrich. „Für uns steht das Nutzungsverhalten im Vordergrund. Die Frage also, wie will sich der Kunde zukünftig fortbewegen? Welche Anforderungen stellt er an sein Fahrzeug? Genau dort haben wir mit unseren Überlegungen angesetzt. Wir wollten ein extrem emotionales Fahrzeug für die smarte Fortbewegung in und um die Stadt mit maximaler Freiheit entwickeln.“
Das BMW i Vision AMBY ist den Entwicklern nach das erste „High-Speed-Pedelec“ für den urbanen Raum. Die Reichweite des 30 Kilogramm wiegenden Zweirads liege je nach eingestellter Geschwindigkeitsstufe bei 300+ km (bis 25 km/h Vmax), 180 km (bis 45 km/h Vmax) und 75 km (bis 60 km/h Vmax).
„Überall brechen scheinbar feste Kategorien auf – und das ist gut. In Zukunft sollen nicht Einteilungen wie ‚Auto‘, ‚Fahrrad‘ und ‚Motorrad‘ bestimmen, was wir denken, entwickeln und anbieten. Vielmehr gibt uns dieser Paradigmenwechsel die Möglichkeit, Produkte an den Lebensgewohnheiten von Menschen auszurichten“, sagt Werner Haumayr, Leiter BMW Group Designkonzeption. „So wie mit dem High-Speed Pedelec BMW i Vision AMBY. Zwischen Fahrrad und Leichtkraftrad verortet, können unsere Kunden damit selbst entscheiden, welche Straßen oder Wege sie damit im Ballungsraum befahren möchten. Sie haben größtmögliche Flexibilität, gleichzeitig treten sie in die Pedale und halten sich fit. Durch die Modi und die clevere Routenwahl dürfte es in der Stadt wenig schnellere Optionen geben.“
tim Baczkiewicz meint
Garkeine BMW Niere….
David meint
BMW hat keine Ahnung von diesem Segment der Mobilität. „Impuls für die Gesetzgebung“. Da hat sich aber mal jemand überhaupt nicht mit aktuellen Strömungen der europäischen Gesetzgebung befasst. Der Trend geht Richtung Verschärfung, besonders für Pedelecs. Und niemand, niemand denkt daran, die Bedingungen zum Gebrauch der 45 km/h-Gefährte zu erleichtern oder gar die Geschwindigkeit zu erhöhen. Das sind also Spinnereien. Und häßlich ist das Machwerk auch noch.
Das leichte Motorrad dieser Art gibt es seit Jahren von sämtlichen Startups, auf dem Markt erfolgreich sind z.B. das Elmoto. Das es seit über 10 Jahren gibt und das keine 4k kostet. Und seit sieben Jahren gibt es erfolgreich die KTM Freeride für 8k.
THeRacer meint
… geniales und mal echt innovatives Konzept. Sozusagen „BMW 3i(n)1“ ;-) für Straße, Fahrradschnellweg und normalen Fahrradweg. Fehlen ,nur’ noch die Anpassung der rechtlichen Rahmenbedingungen und vielerorts deutlich bessere, komfortablere und sicherere Gestaltung der Fahrradwege.
Für die unterschiedlichen Nutzungsbereiche könnte vielleicht ein automatisches digitales Wechselkennzeichen ( kl. Kfz-Kennzeichen-Versicherungskennzeichen-Fahrradnummernschild … ) hilfreich sein. …
TheMan meint
Mit einem 60km/h Fahrrad innerorts ist funny, aber Suizid da Busse und LKW die Leute übersehen, abdraengen und überrollen.
Ich sage immer wieder raus mit den Fzg ab 2,5 Tonnen innerorts und dann können alle Fzg Konzepte nebeneinander leben.
Wozu Busse wenn es Fahrzeuge und Räder gibt ????????????. BMW baut die Fzg und Kunden freuen sich, aber die Preise kennt noch kein Kunde!
Der Diktator meint
Da bringst du aber die gesammte LGV community gegen dich auf. Busse und ÖPnV sind laut deren Meinung doch die Lösung für alle Probleme.
Tim Leiser meint
Also zumindest in meiner Stadt wird der ÖPNV in der Hauptsache von älteren Menschen genutz. Die will ich weder am Steuer eines KfZ sehen noch auf eBikes. Sollen die dann einfach zu Hause oder im Heim bleiben?
Florian meint
Das war doch nicht der Punkt. Der Diktator wollte eben darauf hinweisen, dass man eben nicht pauschal alles über 2,5t aus der Stadt verbannen kann wie es TheMan vorschlägt. Dazu kommt noch die Frage, wie dann die Versorgung von Supermärkten laufen soll.
David meint
Wenn eines durch den Radfahr- und Pedelec-Boom sicher erreicht wurde, dann ist es eine deutliche Steigerung der Unfallzahlen. Und zumindest eine Teilschuld der Zweiradfahrer ist in vielen Fällen Fakt. Es sind also in den nächsten Jahren eher Einschränkungen als Erleichterungen zu erwarten.
Zudem gibt es keine einzige politische Gruppierung, die den öffentlichen Nahverkehr abschaffen möchte oder Zulieferungen für Geschäfte in der Innenstadt. Was man allerdings machen kann, sind physikalisch abgetrennte Spuren für Busse, die elektrischer Lieferverkehr mitnutzen könnte. Das gibt es für Busse schon teilweise. Dann müssten konsequenterweise alle Autos aus dem Innenstadtbereich weichen. Diese Pläne gibt es für verschiedene Großstädte im Innenstadtbereich schon, wird irgendwann kommen, ich hoffe, früher.
VerpennerMotorenWerke meint
Gundsätzlich interessant, ganz verstanden hab ich das Konzept noch nicht, großer Akku, für ein Fahrrad schwer, es ist für Langstrecke aber es soll sportliches Mountainbike aussehen, das passt nicht zusammen. Aber es ist ja nur ein Konzept.
Sebastian meint
Die 300 km sind ja WLTP… mit dem Mountainbike fahren viele ja auch lange Strecken bergauf. Nicht überall gibt es Lifte um hoch zu kommen. Mir absolut schleierhaft warum ständig über mehr Reichweite gemeckert wird. Wer ein E bike mit 50 km braucht, kauft sich eines. Der andere nimmt das mit 200km. Genau wie der Vielfahrer seinen Segen im 1.000 Kilometer Akku findet
VerpennerMotorenWerke meint
Ein MTB muss leichter sein, das ist eine Ersatz für s Auto zum in die Arbeit fahren o.ä. aber kein Ersatz für ein sportliches MTB (ohne Motor) für die Feierabendrunde.
Bei den Geschwindigkeiten macht ein großer Akku wohl Sinn und man kann trotzdem auch auf dem Radweg fahren (wie man das auch immer regeln will?)
Florian meint
Der Großteil nutz sein Mountainbike doch nicht um damit den Trampelpfad am Berg herunter oder Hochzufahren. Vielmehr ist es ein Allzweck Fahrrad, das sich nicht nur für die Straße sondern eben auch für gelegntliche Fahren auf dem Wald oder Wiesenweg eignet. Klar hier könnte man auch auf ein Gravel oder Fitnessbike setzen, aber dann fällt eben der Federungskomfort weg.
100km können schon Sinn machen, besonders wenn man auch Urlaubstrips damit vorhat, denn nicht an jedem Hotel kann man laden und stärkere Steigungen fressen ganz schön am Akku. Zudem kann man das Teil auch nutzen um gemütlich in die Arbeit zu kommen. Mit 60km/h ist es eine super Alternative zum Roller und erst recht zum Auto reim umwelttechnisch gesehen. Denn nicht jeder kann verschwitzt in der Arbeit auftauchen.
BEV meint
@ Florian:
Dann ist ein MTB das falsche Fahrrad .. das gehört auf nicht asphaltierte Wege und Berg auf / Berg ab. … auch im Alltag, sonst muss ein anderes Rad her.
Florian meint
@BEV per Definition eines MTB vielleicht, aber in der Realität ist das Mountainbike genau die richtige Wahl, wenn man im Alpenvorland oder sonst irgendwo in hügligerem Gelände wohnt und auch Feld und Wiesenwege zu dem Einsatzgebiet des Fahrrads zählen. Hierbei möchte ich anmerken, dass ich mich hierbei vor allem auf Hardtails beziehe, Fullys machen in diesem Szenario wirklich keinen Sinn.
BEV meint
Diese Ski-Brille, ich kann nicht mehr :D
der Wartende meint
Die Geschwindigkeit mit denen E-Bikes gerade auch im innerstädtischen Bereich unterwegs sind, empfinde ich als problematisch. Eine wirklich tolle technische Entwicklung, auch gerade für den Freizeitsport, im Gebirge und für ältere Menschen aber mittlerweile denke ich, dass diese Geräte nichts mehr auf Fahrradwegen zu suchen haben.
BEV meint
Nein, ist es nicht, Problematisch ist nur, dass das Verkehrskonzept nicht auf Fahrradverkehr ausgelegt ist. Autos raus aus der Stadt, dann ist genug Platz für Fahrräder.
Und eBikes haben nichts im Gebrige verlohren, wer Sprt machen will, bitte richtig aber nicht so. Jeder noch so unsportliche Mensch fährt jetzt mit dem eMTB den Berg hoch und bringt sich und andere in Gefahr.
Florian meint
Habe ich lange auch so gesehen, aber das E-Bike verhilft eben auch älteren Menschen dazu auf den Berg zu kommen oder willst du diese bewusst ausschließen?
BEV meint
Alt ist relativ, ich kenne genug ältere, die deutlich besser den Berg hoch treten als die aller meisten jungen Menschen..
zu wenig Kondition und dann ein 20-30kg eMTB, das sieht meistens nicht sonderlich gut aus und man ärgert und gefährdet dadurch andere, wenn das weiter überhand nimmt
banquo meint
S-Pedelecs mit einer Unterstützung bis 45km/h gibt es ab ca. 3500€, können viele Pendler-km übernehmen und bringen etwas Fitness.
Kasch meint
Ob man mit solchen Teilen untergehenden Verbrennermarkt kompensieren kann ?
CaptainPicard meint
Bei den Preisen die für sowas oft verlangt werden ist da mehr Marge drauf als bei so manchen Auto…
Kasch meint
Zum Glück kann mich keiner zwingen sowas zu kaufen :-)