Der weltweit größte Rohstoffhändler Glencore ist überzeugt, dass die Verkaufszahlen von Elektroautos in den nächsten Jahrzehnten rasant steigen werden. Die Schweizer Unternehmensgruppe erwartet durch den Stromer-Boom eine deutlich steigende Nachfrage nach Rohstoffen wie Kupfer oder Lithium.
„Die Elektroauto-Revolution findet statt und die Auswirkungen werden schneller zu spüren sein als erwartet“, sagte Glencore-Chef Ivan Glasenberg diese Woche bei einer Branchenkonferenz in Barcelona. So gut wie alle Autohersteller würden demnach mittlerweile ihre Investitionen in Elektroautos erhöhen, da weltweit zunehmend strengere Umweltregularien in Kraft treten.
Für die Produktion von Autos mit Elektroantrieb ist mehr Kupferverkabelung erforderlich als bei Benzinern oder Dieseln. Glencore zufolge enthält eine Stromer-Batterie 38 Kilogramm Kupfer. Außerdem sind jeweils 11 Kilogramm Kobalt und Nickel verbaut. Auch der Bedarf an Mangan werde durch die Verbreitung von E-Mobilität höher als bisher ausfallen. Branchenexperten glauben, dass die zunehmende Verbreitung von Elektroautos schon bald unter anderem zu einer Kobalt-Knappheit führen könnte.
In Europa stieg der Verkauf von Fahrzeugen mit alternativem Antrieb laut der Wirtschaftsagentur Bloomberg im ersten Quartal des Jahres zwar um 36 Prozent auf 235.438 Fahrzeuge. Der Anteil von teil- und vollelektrischen Autos am Gesamtabsatz ist aber weiter vergleichsweise gering. Aufgrund der schleppenden Nachfrage hat Bundeskanzlerin Angela Merkel diese Woche erstmals offiziell von dem Ziel Abstand genommen, 2020 eine Million Elektroautos auf deutsche Straßen zu bringen.
Martin Leitner meint
Traurig aber wahr ist vor allem der Satz:
„So gut wie alle Autohersteller würden demnach mittlerweile ihre Investitionen in Elektroautos erhöhen, da weltweit zunehmend strengere Umweltregularien in Kraft treten.“
Traurig deshalb, weil die Automanager offensichtlich zu viel Benzin im Schädel haben, um ohne massivsten Druck von außen umzusteuern.
Leonardo meint
Im Umkehrschluß müssen dann aber Metalle die für hochfeste Stähle im Motorenbau (Kolben, Ventile, Gleitbuchsen, Zahnräder, Nockenwellen) wie Molybdän, Chrom, Vanadium, Wolfram, Nickel, etc., billiger werden.