Renault und der US-Technologiekonzern Qualcomm haben eine neue Ladetechnik vorgestellt, mit der Elektroautos während der Fahrt mit Strom versorgt werden können. Dabei wird über in der Straße eingelassene Stichleitungen Energie an eine Empfängerplatte unterhalb des Fahrzeugs übertragen. Für die erste öffentliche Präsentation in Frankreich wurde eine 100 Meter lange Teststrecke mit der innovativen Ladetechnologie ausgestattet.
Mit dem Qualcomm-System können Elektroautos bei einer Geschwindigkeit von 100 km/h und darüber mit bis zu 20 Kilowatt geladen werden. Für die Zukunft ist geplant, Fahrzeuge identifizieren und autorisieren zu können sowie deren Ausrichtung und Geschwindigkeit zu ermittelt. Zunächst müssen aber erst noch weitere Praktikabilitäts- und Effizienz-Tests durchgeführt werden. Wann die neue Ladetechnik serienreif sein wird, ist noch nicht bekannt.
Andreas Kleinewegen meint
Mir stehen bei den Gedanken am Elektro-Smog sprichwörtlich und bei weitem nicht nur die Haare zu Berge. Ich hoffe das man so einen Unsinn nicht weiter verfolgt bzw. ernsthaft umsetzen wird.
Leonardo meint
Die Bahn hat sowas ähnliches schon im Einsatz, nennt sich Oberleitung.
Da spart man sich sogar den Akku. Obendrein gibts sogar noch den Spurhalteassistenten mit Kollisionswarner. ☺☺☺
Tomasi Tupou meint
Induktive Ladespuren sind doch sowas von alt. Soweit ich weiß gibt’s so etwas schon seit geraumer Zeit auf britischen Autobahnen. Aber der Rest Europas ist ja immer noch im Dornröschenschlaf, insbesondere Deutschland.
EcoCraft meint
„Soweit ich weiß gibt’s so etwas schon seit geraumer Zeit auf britischen Autobahnen.“ Also meines WIssens nach wurde ledeglich Ende 2015 beschlossen eine Teststrecke zu bauen, die dann 18 Monate im Testbetrieb sein sollte.
Wo diese langführt, wie lang sie ist und wann mit dem Bau / Inbetriebnahme begonnen wurde bzw. ob das wirklich umgestzt wurde und wann der Testbetrieb vorbei ist, weiß ich nicht. Habe davon auch nie wieder was gehört.
Von daher sind die Briten da jetzt nocht sooo weit voraus.
Steffen meint
Das Grundproblem von Elektrofahrzeugen ist das Laden und somit die Reichweite. Daher gibt es eine simple Lösung, die schon bei Taschenlampen, Steckdosen und USB Anschlüssen funktioniert hat. Nur muss diesmal wohl der Staat eingreifen, da es die Hersteller nicht auf die Reihe bringen:
http://www.openpetition.de/!elektromobilitaet
Steff meint
Das „Problem“ der E-Mobilität ist der Preis des Akkus.
Dadurch werden zu kleine Akkus verbaut mit entsprechend geringer RW. Diese kleinen Akkus können nur mit kleiner Leistung geladen werden. Also ist die Standzeit zum Nachladen für 100km (z.B.) entsprechend hoch.
Das zweite ist allerdings ein kleines Problem, tritt eventuell bei Langstrecken auf, sollten die Insassen weder Nahrung noch Pinkelpausen benötigen.
Sollte dein Vorschlag bedeuten der Staat solle einen Stecker vorschreiben, ist das bereits geschehen. In D wird nur CCS gefördert, hat insbesondere in D, der E-Mobilität nicht wirklich geholfen!
Denn die so geförderten CCS Säulen sind meist nur 50kW Lader, also viel zu schwach ausgelegt für künftige Akkugrössen.
Es gibt nur einen Hersteller der es derzeit „auf die Reihe bringt“ und „der Staat“ musste nicht mal eingreifen!
Das Grundproblem von Elektrofahrzeugen ist, dass die etablierten (insbesondere deutschen) Hersteller diese gar nicht wollen, bzw. bestenfalls als neues Feigenblatt und Flottenverbrauchsreduzierer.
Die tun so als ob sie die E-Technologie-Führer seinen und ihr dürftiges Angebot und ihr Zeitplan der Gipfel des Machbaren darstelle ;-)
Thomas Wagner meint
Ich würde mich freuen, wenn Renault die Lademöglichekeiten in ihren lieferbaren Fahrzeugen
auf ein aktuelles Niveau anheben würden.
Dies wäre für den ZOE das Angebot von CCS zusätzlich zum 22 KW AC Lader.
Für den Kangoo Z.E. wäre es, den 22 KW AC Lader wenigstens als Option anzubieten.
Damit würde die Alltagstauglichkeit dieser beiden Fahrzeuge erheblich gesteigert und
Renault hätte seinen Vorsprung in der Elektroautokonkurrenz wieder für einige Zeit gesichert.
Utx meint
Für Taxistände würde das Konzept ja Sinn ergeben, aber warum normale PKW in der einen Stunde und 19 Minuten laden sollen, in der sie fahren und nicht in den 22 Stunden und 41 Minuten, in denen sie irgendwo rumstehen, erschließt sich nicht wirklich.
EcoCraft meint
Das Stichwort das dir eventuell fehlt oder über das du nachdenken solltest, heißt „Reichweitenangst“.
Sicherlich macht so ein System für die innerörtliche Kurzstrecke nicht viel Sinn. Wenn diese Technologie allerdings an den wichtigsten und größten überregionalen / nationalen und internationalen Verkehrsadern (also z.B. den Autobahnen) verbaut wird, dann wäre es auch möglich (Nachrüstung am Pkw vorausgesetzt) mit einem Peugeot Ion, einem Smart ED , i3 oder welchem anderen aktuellen Elektroauto ohne häufige und zeitraubende Ladestopps quer durch Deutschland / Europa zu fahren.
Von den meisten Kritikern wird dieses Argument immer ins Feld geführt: „Aber wenn ich damit mal in den Uralub will“. Könnte man die wichtigesten Fernstraßen nutzen ohne Reichweite im Boardakku hinzunehmen würde dieses Argument verpuffen!
Das ist glaube ich die Überlegung dahinter.
Außerdem gibt es doch in Tel Aviv doch das Projekt mit den Busspuren. Dort sollen die ÖV Trassen mit dieser Technik ausgestatten werden, damit Busse sowohl lokal emissionsfrei fahren können und auch theoretisch eine unbegrenzte Reichweite haben (wenn Sie immer auf der Trasse bleiben – was im Linienverkehr ja sehr wahrscheinlich ist)
Daniel1002 meint
Das Konzept halte ich für eine Totgeburt, schon alleine wegen der Wirtschaftlichkeit,
ausserdem was soll das genau bringen und wo???
Wielange hält so ein Teilstück?
Was passiert wenn ein LKW drüberfährt?
Die normalen Autobahnen werden durch die LKW ja schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen.
Ne, das macht keinen Sinn.
Induktion kann man ggf auf Parkplätzen wunderbar einsetzen, wenn man in der Zeit einkeifen geht oder auf Raststätten oder oder oder.
Nette Idee, mehr aber auch nicht!!!
Tesla-Fan meint
Ich mutmaße mal, das die Batterien im Auto in den nächsten Jahren so im Preis verfallen, dass 60-100kWh „massentauglich“ werden. Das sind so 3-400km German Autobahn, dann 30min Pause und Schnelladen.
Dagegen steht ein kompletter Umbau wesentlicher Fernstraßen. Das kann ich mir irgendwie nicht vorstellen, wenn ich sehe, allein welcher Reparatur-Stau derzeit auf Deutschlands Straßen vorliegt.
Gut vorstellen kann ich mir so ein System dagegen z.B. in der Taxi-Spur am Flughafen, in der Warteschlange an der Waschanlage etc. – da kann man ja nicht immer wenn man eine Autolänge weiterrückt einen Stecker umstecken…
McGybrush meint
Jein. Ich könnte mir eher vorstellen das es jeweils direkt vor einigen Ampeln wo immer viel Verkehr ist so 1-3 Reihen eingelassen werden um bei einer Rot Phase dann immer wieder kurz nach zu laden. Andererseits sollte bei Reichweiten von 500km und mehr der Bedarf tatsächlich gegen 0 gehen weil man selten (ungewollt) mit leerem Akku unterwegs sein wird.
Tesla-Fan meint
Wenn du mit 20kW für 1min an der roten Ampel lädst, dann hat dein Akku in der Zeit im günstigsten Fall 0,33 kWh aufgeladen.
Ob sich dafür der Aufwand lohnt?
So wie das System konzipiert ist (20kW bei 100km/h) könnte man drahtlos elektrisch fahren und bräuchte nur ganz kleine Puffer-Akkus im Auto – hätte aber einen Riesen-Aufwand in der Infrastruktur.