Der neue Audi A8 wird das erste Modell der Marke, das über alle Motorvarianten hinweg mit 48-Volt-Bordnetz, Lithium-Ionen-Akku sowie Riemenstarter-Generator ausgeliefert wird. Der Generator ersetzt Anlasser sowie Lichtmaschine und kann beim Verzögern und Bremsen Energie für den Akku zurückgewinnen. Bis zum Jahr 2022 sollen die Technologien in allen Baureihen zum Einsatz kommen.
Die nächste Modellgeneration des A8 kann dank seines elektrifizierten Antriebsstrangs serienmäßig in einem Geschwindigkeitsbereich von 30 bis 160 km/h bis zu 45 Sekunden lang ohne Motor segeln. Die Motoren werden dafür mit der Mild-Hybrid-Technologie ausgestattet. Seinen Kunden verspricht Audi souveräne Laufkultur sowie mehr Leistung bei gleichzeitig gesteigerter Effizienz. Der Verbrauchsvorteil soll bis zu 0,7 Liter auf 100 Kilometer betragen.
Grundlage für das Antriebskonzept des neuen Audi A8 ist das in dem Modell erstmals als Hauptbordnetz in Serie verbaute 48-Volt-Bordnetz. Der Mild-Hybrid-Antrieb besteht aus zwei zentralen Komponenten: Ein wassergekühlter 48-Volt-Riemenstartergenerator (RSG), der den herkömmlichen Ritzelstarter ergänzt. Letzterer kommt im neuen Audi A8 nur noch bei Kaltstarts zum Einsatz. Eine im Gepäckraum platzierte Lithium-Ionen-Batterie mit 10-Ah-Ladungsträgerkapazität und einer 48-Volt-Spannungslage bildet den Energiespeicher des MHEV (Mild-Hybrid Electric Vehicle).
Der Vorteil des RSG wird laut Audi besonders deutlich, wenn sich der Fahrer einer roten Ampel oder einem Kreisverkehr nähert. Wenn die Ampel beim Heranrollen während des Bremsvorgangs auf grün schaltet oder sich eine Lücke zum Einfädeln ergibt, und der Fahrer die Bremse löst, wird der Verbrennungsmotor sofort gestartet. Das Auto beschleunigt verzögerungsfrei. Das gehe nur mit dem Riemenstartergenerator, der permanent mit dem Verbrennungsmotor verbunden ist.
EcoCraft meint
ICh will mal nicht mit in die gleiche Kerbe hauen wie meine Vorredner („ISt das nicht eine veraltete und zu komplexe Technik für zu wenig Innovation und Vorteil“).
Mich interessiert eher die Alltagstauglichkeit. Es geht beim System doch darum, dass ich für einen begrenzten Zeitraum (45 Sek.) ohne Verbrenner sondern elektrisch fahren kann, oder?
Dann stellt sich mir die Frage: warum funktioniert das System nur im Bereich von 30-160 km/h? Gerade im Bereich von 1-30 km/h wäre ein Antrieb ohne Emissionen von Verbrennern doch sinnvoll. Also in Spielstraßen und anderen verkehrsberuhigten Bereichen.
Wann muss ich den mal mit 160km/h, sinnvollerweise, 45 Sekunden ohne nennenswerten Schub vorankommen? Wenn ich auf ein Stauende zufahre? Dann muss ich eh bremsen – meist bis zum Stillstand. Da kann sich der Motor dann auch früher von nselbst ausschalten (wie beim Prius).
Und 0,7 Liter real oder NEFZ ?!
Leonardo meint
48v mit 10Ah sind 480wh oder 0,48kwh
Eine stinknormale 12v Starterbatterie eines Diesel hat 75Ah, das sind 900wh oder 0,9kwh.
Viel bringen wird das nicht.
Das mit dem segeln kapiere ich nicht, da der Verbrenner immer mitlaufen muß. Er hat halt keinen Verbrauch wenn der E-Motor antreibt, bremst aber als „Motorbremse“ trotzdem dauerhaft mit. Vielleicht werden die Ventile noch geöffnet um den Widerstand zu vermindern. Aktiv ein- und ausgekuppelt wird der „Anlasser“ meines Wissens nicht, er ist fest verbunden.
Die Honda Hybride glaube ich, sind nach dem selben Prinzip gebaut.
Starkstrompilot meint
Tschüss Audi! Winke, winke…
Fritz! meint
Ich fasse es nicht, ganze 45 segeln mit beeindruckenden 0,48 kWh Akku. Das kann nicht jeder, das sind schon ganz mutige Ingenieure bei Audi. Ich hoffe, der deutsche Autokäufer ist ob des großen Fortschrittes bei Audi mit den neuen Technik nicht völlig überfordert…
Ich dachte immer, Mazda wäre das Schlußlicht auf dem E-Auto-Markt. Jetzt schickt sich Audi tatsächlich an, Mazda diesen Rang streitg zu machen, alle Achtung für diese Ingenieurleistung…
Fritz! meint
Sollte:
„Ich fasse es nicht, ganze 45 SEKUNDEN segeln mit beeindruckenden 0,48 kWh Akku.“
heißen
P meint
Zugegeben, ein Lithium-Ionen-Akku mit 0,48 kWh hört sich nicht nach sehr gross an. Zu beachten gilt ja auch, dass die nutzbare Energie bei einem auf Lebenszeit ausgelegten Lithium-Ionen-Akku der nicht immer optimal temperiert ist (Ladezustand zwischen 20 und 80%) mit etwas Alterung nur 0,28 kWh entspricht. Wenn man davon ausgeht dass das Batteriemanagement-System jederzeit damit rechnen muss geladen bzw. entladen zu werden wird es deinen Ladezustand zwishen 50 und 60% bevorzugen, sagen wir mal 50%. Dies bedeutet dass die Batterie noch 30% aufnehmen oder abgeben kann (also rund 140 Watt/h). Oder anders herum ausgedrückt, der Riemenstarter-Generator kann für max. 50 Sekunden mit 10 kW/h be-strom oder ent-stromt werden, eher kürzer.
Auf der anderen Seite: Ist die Technik erst einmal eingeführt lassen sich Leistung, Kapazität und Dauer leicht erhöhen. Bei manchen Strecken segelt mein Auto jetzt schon 30 bis 50% der Zeit. Wenn diese Zeit nur minimal erhöht werden kann, die Steuern noch weiter steigen, oder Autos über 100g CO2 aus der Stadt verbannt werden, dürfte das System erfolgreich für ein paar Jahre lang erfolgreich sein (bis es von der E-Mobilität überhohlt wird).
McGybrush meint
Nur mal so zum Verständnis. Eine Lichtmaschine die jetzt zusätzlich auch eine Anlasserfunktion übernimmt bei 48V.
Funktionsprinzip 1:
Der Motor startet jetzt über die „Lichtmaschine“ als Motor und nicht mehr über den Anlasser. Sie dreht sich einfach los und treibt damit den Keilrippenriemen an der der Motor dreht. Macht Toyota seit zig Jahren.
Funktionsprinzip 2: Für 45sek kann der Motor jetzt abgeschaltet werden und die „Lichtmaschine“ dreht über den „RIEMEN“ den Motor weiter. Das ist One Men Power Satt die jedem Auspuffjunkie vom Hocker hauen wird… nicht! Aber gut. Schaden kann es nicht. Ausser dem Riemen.
Funktionsprinzip 3: In diesem Segelzustand kann der Motor beim beschleunigen vor Ampeln problemlos wieder gestartet werden. Ja besser is auch…
Ehrlich Leute bei Audi… Das ist zu den Tausend Lambdasonden, AGR Kühlern, Getrieben, Hochdruckpumpen, Injektoren, Partikelfilter, AdBlue System, dem Motor selbst in seiner Komplexität alles weiterer Bullschit… wofür? Dafür das für einen Kaltstart doch noch ein alternativer Anlasser eingebaut wurde? Warum? Ich weiss es. Weil die Batterie zum einen Lächerlich klein ist (45sek segeln) und die Power einfach fehlt um da über den Flachriemen richtig was zu reissen. Segeln heisst. Er muss eigentlich nur das Auto auf Tempo halten. Aber auch nur wenn das die Geografische Hürde das zulässt. Aber es liesst sich erst mal so als hätte man ein Vollwertigen Hybriden mit 48V vermarktet. Aber nein. Man bekommt ein normalen Verbrenner mit ein paar AC/DC Wandler und einer zweiten Autobatterie. die Platz weg nimmt und das Auto teurer machen. Ohne echten Mehrwert.
Peter W meint
… übrigens, in meinem Modellboot liefern 2 Lipos mit jeweils 22 Volt und 5 Ah (Ladungsträgerkapazität?) den Strom, und die sind nach 10 Minuten leer.
10Ah für ein Auto, ich lach mich kaputt.
Tim Dorsemagen meint
Diese falsche Politik , Sturheit und Arroganz der deutschen Hersteller , aber vor Allem bei VW / Audi kostet am Ende große Summen . Falsche Entwicklungen , die nicht zeitgemäß sind muss der Kunde über den Kaufpreis mittragen. Von den überzogenen Gehältern der Vorstände wird es wohl kaum abgezogen. Wenn der Konzern am Ende vor der Pleite steht wird er mit Geld der Steuerzahler gerettet. Wer dann nocht Audi oder VW fährt, bezahlt sein Auto drei mal.
Marco meint
Andererseits lese ich in anderen Foren (wo es nicht speziell um Elektromobilität geht) bei den Kommentaren immer überwiegend so Dinge wie „E-Autos sind ein Irrweg“, etc. Den einen reicht die Reichweite nicht, den anderen ist es viel zu teuer, wieder welche können nicht zu Hause oder beim Arbeitgeber laden, generell sind es zu wenig Ladesäulen, gerade jetzt wieder diese Studie (http://www.ivl.se/download/18.5922281715bdaebede9559/1496046218976/C243+The+life+cycle+energy+consumption+and+CO2+emissions+from+lithium+ion+batteries+.pdf), wo die Produktion eines Akkus in der Größenordnung wie er beim Tesla verbaut ist so viel CO2 generiert, dass man mit einem Verbrenner schon 8 Jahre fahren könnte etc. pp. Die Verkaufszahlen von den Elektroautos sind immer noch um die 1% herum, denke ich. Jeder, der bisher Elektroautos verkauft hat, hat damit eher drauf gelegt als Geld damit verdient.
Ich will nicht sagen, dass ich die Dinge auch so sehe, wenn man auch manche Punkte schon noch lösen muss (Preis und Ladesäulen-Dichte, Batteriekapazität, Ladeleistung, effizientere Batterieproduktion, größerer Anteil an Recycling bei der Batterieproduktion, etc). Sicherlich wird es aber so wie so mittelfristig gar keine Alternative geben. Worauf ich aber raus will: Auch wenn es in E-Auto-Foren wie hier ja immer so aussieht, als wollten alle reine Elektroautos und das sofort, ist das eben nur ein eher kleiner Teil der Bevölkerung. Wenn ich aber möglichst viele Autos verkaufen will, muss ich auf die Mehrheit schauen, und die wird wohl auch noch viele Jahre nicht umzustimmen sein, teils mit irrationalen teils aber auch mit rationalen Argumenten/Begründungen.
Da finde ich es dann schon nicht schlecht, wenn man noch etwas an der Effizienz des bestehenden Konzepts arbeitet. Wenn ich auch den Aufwand für 0,7l/100km weniger Verbrauch bei einem A8 für eher lächerlich halte (und auf der Autobahn wird es gar nichts bringen, da wo so ein A8 wahrscheinlich am häufigstens unterwegs ist).
Peter W meint
Was die Mehrheit zu wollen glaubt, spielt keine Rolle. Die Mehrheit will auch billiges Fleisch. Wenn es das nicht mehr gibt, dann kaufen sie eben teures oder was Anderes.
Verstehen Sie was ich meine?
200kw meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
200kw meint
Diese Argumentation führten auch Aristokraten, das Ergebnis war aber ein anderes. Die Leidensfähigkeit hat eben auch Grenzen.
Marco meint
Ich dachte, in einer Marktwirtschaft kommt es schon darauf an, was die Mehrheit so will. Danach richtet sich jedenfalls der Preis (weshalb Dein Vergleich mit „billigem Fleisch“ Blödsinn ist, weil da der Preis schon mit drin ist. Die Leute wollen Fleisch, notfalls auch zu einem hohen Preis).
Wenn Verbrenner von vielen immernoch bevorzugt werden, lässt sich damit mehr Geld verdienen. Wären die Firmen ja doof, wenn sie darauf verzichten!
Oder willst Du einfach alle Verbrenner verbieten?
Duesendaniel meint
Hallo Marko, in Deutschland hat es die Elektromobilität nun mal besonders schwer, weil die deutschen Autohersteller derzeit hervorragend mit der seit 130 Jahren gereiften Technologie verdienen. Es werden also nicht deswegen so wenig EVs hier verkauft, weil die Menschen das so wollen, sondern der Kunde konsumiert das, was die mächtigen Konzerne ihm vorsetzen, also was sie ihm schmackhaft und vor allem bezahlbar machen!
In den reichen Ländern ohne eigene Autoindustrie -allen voran China und Norwegen- geht es mit der Umstellung ja nun wesentlich schneller voran, trotz des von den
OEMs unattraktiv gehaltenen Feigenblatt–
Mauerblümchen-Autos. Denn nur Tesla ist völlig frei von technologischen Altlasten und hat ja dementsprechende auch enorme Steigerungen in den Verkaufszahlen.
Was ich damit sagen will ist, dass man die Bevölkerung durchaus dumm halten kann (Ich denke, das ist es auch Petr W. meint), zumindest aber lässt sich das Kaufverhalten der Menschen massiv beeinflussen und ich denke das ist es, was hier gerade passiert.
Deshalb muss man in Deutschland als Käufer von Elektroautos entweder noch Technikfreak oder Idealist oder beides (wie ich :-)) sein um die gewollten Nachteile in Kauf zu nehmen, aber spätestens über den Preis (Geiz ist doch immer noch am geilsten) wird diese Technik auch in der Masse
ankommen. Das Potential dafür ist da und der Druck von außen wächst stetig, einerseits aus der Politik (Z.B. China, Niederlande, EU…) und natürlich der freien Wirtschaft (Tesla, Rimac, Kreisel…).
Deshalb ist es meiner Meinung nach falsch in solche halbherzigen und jetzt schon veralteten Technologien wie 48V oder Mild-Hybrid zu investieren, weil sie keine Zukunft mehr haben und damit unsere Arbeitsplätze gefährden.
Als Tipp für einen umfassenden Überblick zu diesem Thema kann ich z.B. den ZDF-Bericht ‚ZOOM-Fährt Auto-Deutschland vor die Wand‘ auf YouTube empfehlen. Ist schon was älter, aber leider immer noch aktuell.
Martin meint
Das werden irgendwann mal alles Weg-Werf-Autos! Warum baut man sowas kompliziertes? Wassergekühlter Generator, wenn man das eines Tages als Ersatzteil braucht, kostet das Unsummen. Kein Mensch wird sowas jemals instandsetzen lassen. Viiiiiiiel zu teuer.
caber meint
Die Antriebs Technik der „Verbrennen“ wird immer komplizierter um die EU-Normen auf dem Papier einzuhalten und diese Autos noch möglichst lange zu verkaufen.
Wie unkompliziert und wartungsarm ist dagegen doch ein rein elektrischer Antrieb.
randomhuman meint
Ach na endlich ein Elektroauto ganz nach der Vorstellung von Dobrindt und Wissmann. Die deutsche Autoindustrie ist also weiter führend. In Elektroautos sind wir ja Weltklasse besonders wenn sie nicht weit kommen. ?
Erik Stulemeijer meint
48V mal 10Ah macht 0,48 kWh Akkukapazität.
Das ist nur ein Hundertstel von einem echten Elektroauto. Sehr fortschrittlich ;(
CZ meint
Dafür machen reine Elektroautos auch nur weniger als in Hundertstel der verkauften Autos aus. Diese Technik soll hingegen serienmäßig kommen.
MM meint
Vor 25 Jahren kam das Thema in meiner Lehre auch schon auf…
SOOO lange haben die deutschen Hersteller geschlafen und werden selbst jetzt noch nicht wach .
Tschüss Deutsche Autoindustrie..
Tesla-Fan meint
Stimmt, Anfang der 90er, da hiess es noch 42 V Bordnetz.
Wau, 6V mehr in 25 Jahren, was für eine Leistung…
Peter W meint
Ja so sind sie die deutschen Superentwickler. Was vor über20 Jahren schon angedacht war, nämlich Anlasser und Lima in einer Maschine zu vereinen, kommt nun als neue Idee mit neuem Namen auf den Markt, nur eben 20 Jahre zu spät.
lo meint
„Wenn die Ampel beim Heranrollen während des Bremsvorgangs auf grün schaltet oder sich eine Lücke zum Einfädeln ergibt, und der Fahrer die Bremse löst, wird der Verbrennungsmotor sofort gestartet. “
Ein Elektroautofahrer denkt da nur: „Häh? Was habt Ihr denn für Probleme an der Ampel?“
Tesla-Fan meint
Ein Mild-Hybrid wäre im Jahr 2000 innovativ gewesen.
„…Ein wassergekühlter 48-Volt-Riemenstartergenerator (RSG), der den herkömmlichen Ritzelstarter ergänzt…“
Wieso zwei?
Dynastart mit EINEM Startergenerator gibt es seit ca. 1935, in Rollern seit den 60ern. Dafür ist aber 48V 10Ah Li-Ion Batterie zu schwach dimensioniert, deswegen erfolgt der Kaltstart über die herkömmliche 12V 90(?)Ah Bleibatterie.
Audi – leider null-innovativ, nur komplizierter, Doppel-*fail*