Audi kommt bei der E-Mobilitäts-Offensive von Volkswagen zusammen mit der Konzernschwester Porsche eine technologische Vorreiterrolle zu. Der neue Chef der Ingolstädter und zugleich Volkswagen-Vorstand für Konzernforschung und -entwicklung Markus Duesmann hat dazu das Projekt „Artemis“ ins Leben gerufen. Dem ersten im Rahmen von Artemis entstehenden Modell könnte Audis bisheriges Flaggschiff zum Opfer fallen.
Die aktuelle Generation von Audis Edel-Limousine A8 laufe im Jahr 2024 aus und soll nach Informationen der Heilbronner Stimme keinen direkten Nachfolger mit Verbrennungsmotor bekommen. Stattdessen werde ein neues elektrisches Modell den Platz des A8 in der Oberklasse einnehmen. Anders als der Verbrenner-Wagen werde das neue Elektroauto nicht im Audi-Werk in Neckarsulm gebaut, sondern gemeinsam mit Modellen der Schwestermarken Bentley und Porsche im Volkswagen-Werk in Hannover.
Duesmann will mit dem Projekt Artemis für Audi und weitere Volkswagen-Marken neueste Technologien, Entwicklungs- und Produktionsmethoden etablieren. Für 2024 hat er ein „hocheffizientes Elektroauto“ angekündigt, auf das es im nächsten Jahr einen ersten Ausblick geben soll. Nach dem Start sollen auf Basis des neuen Elektro-Audi Varianten von Porsche und Bentley eingeführt werden.
Wie genau der geplante elektrische Oberklasse-Audi aussehen wird, steht offenbar noch nicht fest: Das Modell befinde sich in der Konzeptphase, schreibt die Heilbronner Stimme. Es solle nun aber zeitnah eine Entscheidung fallen, welche Karosserieform der intern als „Landjet“ bezeichnete Wagen haben wird. „Wir haben zwei Richtungen, in die es gehen könnte“, wird Audi-Chef Duesmann zitiert. Dem Bericht zufolge sind ein viertüriges Coupé und ein sogenannter Shooting Brake, eine Mischung aus Coupé und Kombi, im Gespräch – Letzterer sei der Favorit.
Ob der A8 in Zukunft in der gewohnten Limousinen-Form mit rein elektrischem Antrieb weitergebaut wird, ist laut der Heilbronner Stimme noch nicht final entschieden. Weitere Informationen hat die Redaktion nicht in Erfahrung bringen können. Denkbar wäre auch, dass statt herkömmlichen Verbrenner-Systemen nur eine Plug-in-Hybrid-Version angeboten wird. Die aktuelle teilelektrische Ausführung des A8 kann 46 Kilometer nur mit Strom fahren, das soll in den nächsten Jahren weiter ausgebaut werden.
Peter W meint
Super. Im Gegensatz zu BMW macht man bei Audi immer mehr Nägel mit Köpfen. Anstatt „alles in einem“-Krücken zu bauen wird das Top-Modell ein reines BEV. Man hofft auch bestimmt auf höhere Akkukapazitäten je kg bis 2024, dann kann man 120 oder noch mehr kWh einbauen.
bensch meint
2024. Bis dahin hat BMW auch eigene E Auto Plattformen. Erst hinterher werden die Hersteller wissen, welche Strategie letztendlich mehr gebracht hat.
EdgarW meint
Nein. BMWs neue Plattform ist für 2025 vorgesehen und es handelt sich wieder um eine Mischplattform. Dieses Mal mit „Fokus auf elektrischen Antriebe“. LOL.
https://ecomento.de/2020/11/18/bmw-entwicklungsvorstand-erklaert-e-plattform-strategie/
Egon Meier meint
Der feine Unterschied ist. Audi hat bis dahin noch viel mehr .. das vorgestellte Projekt ist nur ein Fernziel in einer langen Reihe von Fahrzeugen, die in den nächsten Monaten schon vorgestellt und geliefert werden.
simon meint
Die sammeln deutlich mehr Erfahrung mit etron, Q4 etron und etron GT.
Audi entwickelt mit Porsche eine eigene Plattform, das hätte BMW auch machen können.
Gunarr meint
Bmw mit Audi zu vergleichen ist nicht fair. Audi kann auf Vw-Technik zugreifen, während Bmw mit viel weniger Geld alles selbst entwickeln muss. Die müssen früher oder später geschluckt werden.
Peter W meint
Mooooment! BMW hat den 7 Jahre alten i3. Die hatten mal echten Vorsprung und einen wirklich guten ausbaufähigen sparsamen Motor. Was hätte BMW in den 7 Jahren alles machen können! Aber sie haben geschlafen, und die besten Leute haben sich nach China verabschiedet. Die Tesla-M3 die heute in Europa herumfahren könnten elektrische BMWs sein, aber das wollte man offensichtlich nicht.
Gunarr meint
Ok, ok… vielleicht könnte Bmw mehr in Elektromobilität investieren, wenn sie nur wollten. Aber die Firma macht nicht mal halb so viel Umsatz wie Vw und will daher nicht so viel Geld in neue Fabriken stecken. Und so eine Alles-oder-Nichts Strategie, die jahrzehntelang keine Dividende zulässt wie bei Tesla kann man den Bmw Aktionären nun wirklich nicht zumuten.
Was den i3 angeht, so halte ich den nach wie vor für einen Unfall. Man hat den damals nur entwickelt, um Fördergelder für den Aufbau einer Karbonfertigung abzugreifen, von der später auch die Sportwagensparte profitieren sollte. Dass der trotz des Preises, des Designs und der Türen gekauft wird, konnte ja keiner ahnen.
Gerold meint
Mal davon abgesehen, wer sich dann dieses Fahrzeug leisten kann und will, wieder eine Meldung nach dem Motto: „haltet durch, irgendwann werden auch vermehrt BEV‘s von Audi, BMW und Mercedes verfügbar sein“ – immer schön im Gespräch bleiben, damit die potentielle Kundschaft nicht auf dumme Gedanken kommt.
Kralle meint
Und zu Porsche geht? Es gibt doch schon Auswahl in der Top Klasse von Audi, Mercedes, Porsche.
Kein potentieller Oberklasse Kunde muss auf irgendwas warten.
Peter W meint
So negativ sollte man das nicht sehen. Wer spät anfängt wird auch spät fertig. Immerhin sind das klare Aussagen, und nicht diese Rumgeeier wie bei Daimler und BMW.
Dass sich einen A8, 7er BMW und ne S-Klasse nicht jeder leisten kann, bedeutet ja nicht automatisch dass man diese Fzge nicht bauen sollte. Geschäftsleute und Politiker kaufen nunmal diese Luxusautos, und da wird es Zeit, dass es gute BEVs gibt.
Hans Meier meint
Na ja BMW und Daimler haben auch keine staatliche Notenpresse im Background… muss man schon ehrlich sein, VWAG kann risikolos in die Vollen gehen, im Notfall schützt der Staat mit Geld/Gesetzen die Anteilseigner auf Kosten der Steuerzahler solidarisch wie wir jetzt im Dieselskandal etc schon mehrfach gesehen haben.
Egon Meier meint
ja? echt?
worauf basieren deine Thesen?
Egon Meier meint
“ nach dem Motto: „haltet durch, irgendwann werden auch vermehrt BEV‘s von Audi, BMW und Mercedes verfügbar sein“ – immer schön im Gespräch bleiben, damit die potentielle Kundschaft nicht auf dumme Gedanken kommt.“
das ist ein unfaire Darstellung. Im Gegensatz zu anderen hat Audi bislang durchaus geliefert und wird auch kurzfristig neue Modelle ausliefern.
Dass man die langfristige Planung vorstellt finde ich nur fair! – Was wäre die vernünftige Alternative!
Was macht eigentlich die PPE-Plattform? Geht die in Artemis auf?
Gerold meint
Aha, außer e-tron in verschiedenen Karosserievarianten kenne ich keinen. Wo bleiben denn die A3- oder A4-BEV‘s? Ich kann mich nicht erinnern, einen Zeitplan dazu gelesen zu haben. Und auch die Verfügbarkeit des Q4 e-tron wird sich von 2020 auf 2021 verschieben.
Egon Meier meint
2021 ist schon sehr bald. Ist das jetzt ein Problem?
Vom Q wird es 2 Karosserievarianten geben.
Und was ist mit dem e-tron GT?
Und der e-tron ist ein echter Renner.
Für mich ist Audi ein Unternehmen, das liefert!
Egon Meier meint
Q4 natürlich.
Tastenklemmer
Reiter meint
Gibt’s dann eine VIP-Panzerglas Ministerpräsidenten-Ionity Säule zwischen München und Berlin? ;-)
Herbs meint
Ist das nicht eine Strecke, die eher geflogen wird? 6h Auto fahren machen viele ja eher ungern.
bensch meint
Der ICE braucht 4h…
Herbs meint
Noch ein Grund nicht mit der Karre zu fahren :-)
Florian Paster meint
Wahrer Punkt.
Seitdem die Öffentlichkeit damals anlässlich eines nächtlichen Unfalls davon erfuhr, dass AKK Saarland-Berlin mit Fahrzeug(kolonne) pendelt, frage ich mich auch, ob in dem Anwendungsbereich Batterieelektrische jemals eine Chance haben werden. Die AKK-Kolonne plant doch auf solchen Mammutstrecken (verständlicherweise) keine Ladepausen ein.
Petzi meint
Da muss dann wohl ab und zu ein großer Batterielaster mit einem Laderüssel dazukommen, der die Kolonne während der Fahrt auflädt. Das geht bei Flugzeugen ja auch.