Wären in Stuttgart nur noch Elektroautos unterwegs, würde die Spitzenlast im Stromnetz um mehr als 200 Prozent steigen. Der gesamte Stromverbrauch allerdings würde sich nur um 15 Prozent beziehungsweise 621 Gigawattstunden erhöhen. Das hat die Hochschule für Technik den Stuttgarter Nachrichten zufolge errechnet.
Die Lastspitzen lägen – in einer fernen Zukunft, auf die man sich schrittweise einstellen kann – wie gehabt morgens zwischen acht und neun Uhr und abends zwischen 18 und 20 Uhr: „Da könnte es zu Engpässen und im schlimmsten Fall zu einem Zusammenbruch des Netzes im Kessel kommen“, sagt Bastian Schröter, Professor an der Stuttgarter Hochschule für Technik.
Um künftige Lastspitzen abzufedern, führt Schröter zum einen große, stationäre Speicherbatterien ins Feld, die man bei Bedarf zuschalten könne. Zum anderen würde intelligentes, gesteuertes Laden dafür sorgen, dass nicht alle Elektroautos gleichzeitig unter Volllast ans Netz gehen.
Peter W meint
Mein Gott, was für eine Panikmache.
Die Stromlieferanten werden mit Sicherheit den Strom schneller liefern, als die Autobauer Autos bauen können.
Wenn es darum ginge Nachtspeicherheizungen zu verkaufen würden sie morgen schon die Straßen aufbuddeln und neue Kabel verlegen.
Dr.M. meint
Das erinnert irgendwie ganz massiv an die Panik-Argumentation in den 1970ern: Ohne Atomkraftwerke gehen morgen die Lichter aus – naja, und heute wird es angeblich ohne Netzausbau demnächst auch tagsüber dunkel. Was für eine unverantwortliche Panikmache.
Emka meint
Kommt mir auch so vor als ob die Fragestellung war:
Was passiert wenn Papa um 17:30 nach Hause kommt , das Auto einstöpselt, Mama gleichzeitig den Herd anwirft damit „er“ etwas Warmes zu Essen bekommt und Jetzt Papa auch noch merkt dass es ihm zu warm ist und er die Klimaanlage anschaltet ……Bumms, da isses passiert. Stromausfall in ganz Deutschland. Dabei wussten wir es doch alle: Mit diesen Elektroautos, das kann ja nichts werden…. ;-)
Starkstrompilot meint
Was für eine dämliche Studie. Wenn morgen alle Strom laden. So ein Unfug. Wo ist die Hochschule (war das nicht mal eine Fachhochschule) für Technik nur hingekommen?
Wenn morgen alle Klopapier kaufen, bricht auch das Liefersystem zusammen. Wer kommt auf so unsinnige Szenarien?
Und das am Ende relativ harmlose Ergebnisse rauskamen und gar nicht so viel mehr Strom gebraucht wird. Die Lastspitzen gar nicht so hoch und die ganze Sache mit ein wenig Verteilungslogik abgefangen werden kann, hat den Machern bestimmt auch nicht gefallen. Zu wenig Sensation drin.
Aber die Stuttgarter Nachrichten drucken ja jeden Quatsch.
Leonardo meint
Entfernt. Bitte verfassen Sie konstruktive Kommentare. Danke, die Redaktion.
raleG meint
Die Studie hat sicher zwei Jahre gedauert und 10 mio. Euro gekostet.
Das Problem ist, die Forschungstöpfe sind voll und alle Fragen schon 2 bis 3 mal beantwortet. Deshalb werden die Themen immer skurriler (zB. die Taxi-Studien) – deren Ergebnisse könnte man auch mit gesundem Menschenverstand innerhalb einer halben Stunde beantworten. Aber das Geld ist da und das Geld muss weg.
ElektroAutoPionier meint
Auf großen Firmenparkplätzen 1000 1-phasige 16A Ladeplätze installiert und die Last würde besser über dem Tag verteilt abgerufen. Außerdem steht das Auto meistens mehr als 8 Stunden nur rum und könnte in der Zeit ungefähr 25-30 kWh laden.
Klaus Berg meint
Mittels Smartmeter, einem flexiblem Stromtarifen und Lademanagement ist die Sache relativ leicht lösbar: Abends anstecken und um 3 Uhr in der Früh – bei günstigem Tarif – laden.
Fritz! meint
Es werden maximal 10% der Leute, die Abends die Kiste um 18 Uhr anstecken, in einer Stunde wieder losfahren wollen/müssen, der Rest wird genau wie beschrieben die Kiste erst am nächsten Tag um 7 Uhr benötigen. Da ist es egal, wann in der Nacht geladen wird, Hauptsache um 7 Uhr morgens voll.
Inteligentes Lademanagement wäre da das Stichwort, aber mit dummen Wallboxen/Drehstromsteckdosen könnte es tatsächlich problematisch werden. Aber das Szenario ist so unrealistisch wie drei Lottogewinne direkt nacheinander bei derselben Person.
TeslaTom meint
endlich Einer, der mitdenkt…
Soll doch der Strom verbraucht werden, wenn das Netz es verkraftet.
Frank meint
Für die Pendler,die mit dem Auto zur Arbeit fahren wären Solarcarport am Arbeitsplatz schlüssiger. Die Wallboxen sollten nur bei Sonnenschein und Überangebot im Netz schnell laden (z.B. 6kW) sonst nur langsam (1kW).Die Sache macht zum einen Sinn weil Solar Strom nur ca. 10 Cent pro kWh kostet und zum anderen mittlerweile vom AG abgegeben werden kann ohne dass er als geldwerter Vorteil vom AN versteuert werden muss.
Sowohl die Lastglättenden Wallboxen als auch die Solarcarport bei AG sollten gefördert werden bevor in teure Riesenakkus (zumindest mit der Ladelastbegründung) investiert wird.