Die von Robert Tönnies – Miteigentümer von Deutschlands größtem Schlachtkonzern – Anfang 2016 gegründete electrify GmbH hat ihr Geschäftsmodell um ein neues Elektroauto-Angebot erweitert. Neben dem Verleasen vom Stromern an Firmen und Privatkunden bietet das Bielefelder Unternehmen ab sofort Spitzenhotels elektrifizierte VW Käfer aus den 70er Jahren mit moderner Technik zur Miete an.
Robert Tönnies hat den umgerüsteten Retrokäfer diese Woche offiziell vorgestellt. Zunächst sollen 25 der knapp 119.000 Euro teuren Elektroautos gebaut und bis Ende 2018 an Hotels in Deutschland sowie im europäischen Ausland übergeben werden. Das erste Hotel, das seinen Gästen electrify-Käfer anbietet, ist der Stanglwirt im österreichischen Kitzbühel.
Es gebe nur einen einzigen Weg, Menschen vom Batterieantrieb zu überzeugen, sagte Tönnies bei der Fahrzeugpräsentation: „Sie müssen das Elektroauto selbst erlebt und gefahren haben“. Ein Cabrio-Käfer sei dazu bestens geeignet. „Spaß an der Elektromobilität motiviert die Menschen viel mehr als jede Regierungsprämie“, so Tönnies.
Entwickelt wurde der Elektro-Käfer gemeinsam von Robert Tönnies und Dennis Murschel, dem Mitgesellschafter und Geschäftsführer der in Renningen bei Stuttgart beheimateten Käferproduktion. Das rund 1000 kg schwere Fahrzeug ist mit einer 22-kWh-Batterie ausgestattet, die 150 Kilometer Reichweite bieten soll. Der Akku kann an einer haushaltsüblichen Steckdose in sechs Stunden aufgeladen werden, an einer Schnellladestation fällt nur eine Stunde Wartezeit an.
Im Innenraum des electrify-Käfer findet sich eine moderne Ausstattung inklusive Navigationssystem, Touchscreen und LED-Beleuchtung. Für Vortrieb sorgt eine 100 kW (136 PS) starke E-Maschine. Maximal sind 150 km/h möglich. Der Verbrauch des Elektromotors wird mit 13,5 kWh auf 100 Kilometer angegeben. Die reinen Energiekosten für 100 Kilometer Fahrstrecke sollen sich damit auf nur 3,30 Euro belaufen.
Fritz! meint
Was hat er den Käfer verschandelt. Dieser megadicke neue Unterbau unter den Schwellern, grauenvoll. Gerade in der Seitenansicht sieht die Kiste nicht wirklich gut aus. Die guten Proportionen sind verloren gegangen, der Wagen hat einen „Bauch“ nach unten bekommen.
Ansonsten, gute Idee, klingt aber nach sehr alter Akku-Technik, wenn die in 1.000 kg Akku nur 22 kWh reinbekommen (ist anscheinend auch nicht Flüssigkeitsgekühlt). Der Tesla-Akku mit 100 kWh soll so um die 650 kg wiegen…
Käfer-Fan meint
Was ist denn das für ein Murks, ein VW 1303 mit Bügeleisen-Rückleuchten vom 1302? Ansonsten ein toller Umbau.
Peter W. meint
Sehr teuer, aber eine super Idee. Der Käfer ist unsterblich.
Gunarr meint
119.000 €? Das ist echt heftig für einen ollen Käfer mit 150 km Reichweite. Wenn ich ein Hotelier wäre, würde ich meinen Gästen lieber einen Tesla als Mietwagen anbieten.
lo meint
Was für tolle Fotos! Der Batteriekasten aus Kunstharz mit Metalarmierung ist ja genial. Das ganze Design auch mit dem Unterbrecherschalter (oranger Kasten) unter dem Fahrersitz erinnert an die Drillinge, da ist der Kasten aus Resin.
Alles schön einfach und Luftgekühlt: Ist ja ein Käfer!
lo meint
Hihi, die Met-Alarmierung soll natürlich eine Metallarmierung sein. ;-)