Der deutsche Zulieferer Schaeffller bereitet sich intensiv auf eine elektromobile Zukunft vor. Vom lukrativen Geschäft mit Verbrenner-Bauteilen will sich das Unternehmen vorerst aber nicht trennen. Ohne Diesel und Benziner lasse sich der gesetzlich vorgegebene CO2-Flottenausstoß bis 2020 laut Firmenchef Klaus Rosenfeld nicht erreichen. Schaeffler macht mehr als 50 Prozent seines Geschäfts mit Teilen für Verbrennungsmotoren.
Rosenfeld ist überzeugt: In der Gesamtbetrachtung können es moderne Euro-6-Diesel mit alternativen, emissionsarmen Antriebsarten wie Elektroautos aufnehmen. „Wenn Sie den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs von der Produktion über den Betrieb bis zur Entsorgung nehmen, kann der neueste Euro-6-Diesel beim heutigen Strommix in Deutschland durchaus mit dem Elektroauto mithalten“, sagte Rosenfeld im Gespräch mit dem Wirtschaftsmagazin Capital.
Langfristig geht der Schaeffler-Chef aber von einem Siegeszug der Elektromobilität aus. „Wir glauben, dass im Jahr 2030 weltweit noch rund 30 Prozent aller Fahrzeuge allein mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Daneben erwarten wir einen Marktanteil von 30 Prozent für Elektroautos und von 40 Prozent für Hybridfahrzeuge“, so Rosenfeld. Vor allem China sei dabei „ein immenser Treiber“.
Leotronic meint
Die Stickoxide NOx sind aber nicht berücksichtigt. Oder doch? Bei der Stromerzeugung fallen eigentlich kaum NOx an im Vergleich zu den Krebsdieseln. Und noch einen Fehler hat die Rechnung von Hr. Rosenfeld:Die Benziner und Dieselauto stoßen im realen Verkehr ein vielfaches des CO2 aus als in der Typprüfung festgestellt wird. Das Elektroauto ist der haushohe Gewinner in Sachen Emissionen. Die Verbrenner sind die Todbringer.
kritGeist meint
„. Wenn Sie den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs von der Produktion über den Betrieb bis zur Entsorgung nehmen, kann der neueste Euro-6-Diesel beim heutigen Strommix in Deutschland durchaus mit dem Elektroauto mithalten“ – Die Frage ist ob hier wirklich der gesamte Lebenszyklus auch von normalen Autos verglichen wird. Was ist mit der Herstellung der komplexen Motoren, einschließlich des Materials? Der dt. Strommix ist nicht zukünftsfähig & dürfte sich bis ca. 2030 – 2040 in Luft auflösen. Bis dahin wird es genug altern. Stromerzeugung mit moderner Technologien geben:
http://www.nw.de/nachrichten/wirtschaft/21899396_Auto-Experte-Bratzel-E-Autos-sind-die-erste-Alternative.html
http://www.handelsblatt.com/video/technik/projekt-zukunft/erneuerbare-energie-fotosynthese-mal-anders-solarstrom-aus-beton/13792158.html?nlayer=Videos_20069184
https://m.heise.de/newsticker/meldung/China-Das-groesste-schwimmende-Solarkraftwerk-der-Welt-gebaut-3780345.html
https://www.theguardian.com/environment/2017/feb/07/power-to-the-ev-norway-spearheads-europes-electric-vehicle-surge
https://www.heise.de/newsticker/meldung/China-auf-der-Ueberholspur-3807059.html
http://www.manager-magazin.de/unternehmen/artikel/energiewende-offshore-windstrom-bald-ohne-subventionen-a-1143274.html
onesecond meint
Aha, er geht also davon aus, dass seine Freunde im Kabinett weiterhin alles dafuer tun, die Energiewende vor die Wand zu fahren, damit der Diesel bei wohlgesonnenener Berechnung vielleicht in Spezialfaellen dann doch noch ein paar Monate mithalten kann.
i_Peter meint
Herr Rosenfeld scheint einem Missverständnis zu erliegen: die EU-Vorgabe für den Flottenausstoß von CO2 muss nicht „erreicht“ werden, sondern soll unterboten werden !
Ein Hersteller wie Tesla, der 100% elektrische Autos in Verkehr bringt, wird keine Probleme mit der EU-Flottenvorgabe von im Durchschnitt 95gCO/km haben. Nach den EU-Regularien werden Elektroautos mit 0gCO2/km gezählt. Natürlich wird Tesla den Wert von 95gCO2/km nicht „erreichen“, dafür aber weit unterbieten mit dem Wert NULL.
Hersteller herkömmlicher Diesel und Benziner müssen sich enorm strecken, um die 95gCO2/km zu erreichen. Am besten wird das mit einem möglichst hohen Anteil an Elektrofahrzeugen gelingen.
Die aktuell auf deutschen Straßen fahrende Flotte hat übrigens durchschnittliche Emissionen von 160gCO2/km.
Herrn Rosenfeld wünsche ich gutes Gelingen als Zulieferer die Hersteller zu unterstützen, die EU-Vorgaben für 2020 zu erfüllen.
Ich habe allerdings Zweifel dass er weiß, worum es geht.
Bedeshem meint
Das E-Auto ist und bleibt Lokal 0-Emmessionsfahrzeug egal ob der Strom vom Brennstaberl aus dem AkW kommt oder 100% der dreckigsten Braunkohle geladen wurde! Dazu kommt noch ,das es nur mit einem Bruchteil an Energie zurecht kommt! Mit den 8l auf 100 km ,die ein Diesel verbraucht, kommt ein mordernes E-Fahrzeug 420 km weit! Ohne den Hintermann mit Gestank und giftigen Schwermetallen zu Schädigen! Da muss auch weder ein Bombenhagel auf’s Volk hernieder gehen, noch eine Patrone verschossen werden um irgendwelche Ölquellen oder Durchgangswege freizuhalten! Schäffler täte also gut darann seine patentierte Elektrohinterachse als Umrüstsatz anzubieten! Statt das die Leute noch ihren Harndrang im AD-Blue Kannister entsorgen oder Tante Ernas goldene Kaffe-und Teesiebchen klauen, die nix bringen! Ausser die Umgebung noch mit giftigem Amoniak zusätzlich zu belasten und die Schleimhäute zu verätzen! E-mobile sind ein wichtiger Baustein für die Energiwende, sie verdrängen nämlich schneller Braun-und Steinkohle aus den Netzen und machen sie früher als geplant unrentabel! Vehicle to Grid nennt sich das! Und selbst dafür ist die Schäffler E-Achse zu gebrauchen! Sie sorgt nämlich dafür das die unbraubaren Diesel und Benziner nicht einfach in die Schrottpresse wandern, obwohl sie noch tauglich sind! Sondern günstig elektrifiziert oder hybridisiert werden können ohne die leidige Krückentechnologie! Dann entscheidet nämlich der Besitzer wieviel elektr. Reichweite er will und ist nicht auf die Verhinderrer und Sitzschaukelbremser der Autoindustrie angewiesen, die meinen das 40km Voll elektr. völlig ausreichend wären! ;-)
Dieselfahrer meint
8 l Diesel auf 100 km? 420 Km Elektrofahrzeug? So kann man sich das auch schönrechnen. Nehmen wir mal 5 l Diesel (zumindest bei Fahrzeuggrössen, die mit den kleinen Elektroautos konkurrieren) und 40% Wirkungsgrad bei der Erzeugung von Strom aus Braunkohle), dann kommt man beim Primärenergieverbrauch beider Technologien schon auf ähnliche Werte. Es sei denn, man geht davon aus, dass der Strom aus der Steckdose kommt. Wie die Rohstoffe für die Herstellung der Batterie natürlich auch ökologisch korrekt und repressionsfrei zur Verfügung gestellt werden.
Daniel K meint
Wie mich derartige Rechtfertigungsrechnungen immer amüsieren!
Sie vergleichen also die lokale Emission eines Dieselfahrzeugs mit der Gesamtemission (Akkuherstellung und Stromerzeugung) eines Elektrofahrzeugs? Nun dann müssen sie aber auch beim Diesel die Emissionen der Motorenherstellung und des Dieseltreibstoffes selbst, von der Gewinnung bis er an der Zapfsäule zur Verfügung steht, hinzu addieren! Merken sie was? Ja sieht ganz schön düster aus und das nicht nur wegen der Rußwolken!
Andre meint
Wer keine Ahnung hat, sollte lieber keine Kommentare abgeben. Strom kommt auch nicht nur aus der Steckdose. Wer sich mit der Materie auskennt, dann bin ich das. Ihr habt Gehirnwäsche von ganz Schlauen bekommen und denkt, ihr wisst was Sache ist.
Keiner kennt genaue Zahlen von der Herstellung des Verbrennungsmotors und des Kraftstoffes. Das Gleiche gilt ebenfalls für die Akkus und den Wechsel-Intervall, inkl. Wirkungsgrad aus dem primären Energieträger, bis zum Akku, über die Charging-Station. Macht euch mehr Gedanken über die Ladezeit, Infrastruktur und deren Wartung. Sollen wir in der Zukunft alles induktiv laden (Wirkungsgrad gegen Null), damit mehrere Millionen Autos gleichzeitig geladen werden können? Ansonsten wartet ihr 10 Tage darauf bis die Charging-Station frei ist. Des Weiteren erfordert das simultane Laden von Millionen Fahrzeugen modifizierte Netzversorgung. Ansonsten sitzen wir daheim mit einer Kerze rum.
Wenn alle Aspekte berücksichtigt werden, dann ist eins klar: Essentiell ist die gesamte Bilanz, d.h. Fahrzeug, Wartung, Herstellung und Bereitstellung (Infrasstruktur) des primären/sekundären Energieträgers, Entsorgung etc.
PS: An die ganz Schlauen – NOx entsteht nicht nur beim Diesel, sondern generell während einer Oxidation. bei hohen Temperaturen und hat das Maxima bei einem leicht mageren stöchiometrischen Verhältnis. Daher haben Dieselfahrzeuge Nachverbrennung und weitere Maßnahmen, die dagegen Abhilfe schaffen. Das Potential ist lange nicht ausgeschöpft.
onesecond meint
Aha, er geht also davon aus, dass seine Freunde im Kabinett weiterhin alles dafuer tun, die Energiewende vor die Wand zu fahren, damit der Diesel bei wohlgesonnenener Berechnung vielleicht in Spezialfaellen dann doch noch ein paar Monate mithalten kann. Widerliches Pack.
Redlin, Stefan meint
Mir fehlt in der Rechnung, die schon mehr Leute versucht haben, dass es den Akku des E-Autos immer noch gibt, wenn das Fahrzeug schon lange recycelt wurde. Also kann nicht einfach die Lebenszeit der Autos verglichen werden. Beispiel: Der obige Diesel lebt 8 Jahre und produziert über alles xxx CO2, beim E-Auto gilt das für das Auto genau so, aber das CO2 vom Akku fällt an für 8 Jahre Auto und weitere 12 Jahre als Stromspeicher in Photovoltaik-Anlagen, damit sinkt der aufs E-Auto bezogene Akku-CO2-Anteil auf 8/12tel für den Wagen. Dann sieht das für den Diesel schon schlecht aus. Und was den Strommix angeht, die Aussage an sich ist richtig. Der regenerative Anteil wird aber von Jahr zu Jahr grösser. Wieder sieht der Diesel alt aus. Der prognostizierte Siegeszug der E-Mobilität ist also absolut richtig und berechtigt.
Utx meint
Er hätte das aber eigentlich ein wenig präzisieren müssen:
Wenn ein Diesel sehr wenig gefahren wird und dabei sehr hohe Laufleistungen erreicht, kann ein Diesel über den gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs, von der Produktion über den Betrieb bis zur Entsorgung, beim heutigen Strommix in Deutschland mit dem Elektroauto mithalten.
EcoCraft meint
„Wenn ein Diesel sehr wenig gefahren wird und dabei sehr hohe Kuaflesitung erreicht“
Ist das nicht ein Widerspruch in sich?
Entweder der Wagen wird wenig gefahren, dann hat er eine geringe Laufleistung oder er wird sehr viel gefahren und hat dadurch eine sehr hohne Laufleistung.
Bitte fassen Sie sich selbst präsziser.
Dr.M. meint
Das umweltfreundlichste Auto ist halt das welches gar nicht gefahren wird – fragt sich nur, wozu es dann eigentlich gebaut wird :-)
Anonym meint
Wenn Sie schon binsenweisheiten aus dem Hut und väölig aus dem Zusammenhang zaubern wollen dann sollten die doch eher so lauten:
“ Das umweltfreundlichste Auto ist halt das welches gar nicht erst gebaut wird!“
Denn auch die Produktion des Autos (egal ob Verbenner, Batterie oder Wasserstoff) verbraucht Energie und Ressourcen und ist daher keineswegs umweltfreundlich. Erst recht, wenn es nur hergestellt wird, ohne es dann auch zu nutzen!!!
Das wäre ja, wie wenn man ein Reh erschießt. Es ist definitiv nicht schön ein anderes Geschöpf zu töten. Tut man es aber weil man das Fleisch für Essen und das Fell für Kleidung braucht, dann hat das töten wenigstens einen Sinn. Wenn man es allerdings nur erschießt um zu beweisen, dass man aus 50m ein super Schütze ist und den Kadaver dann unangetastet liegen lässt – ist es iene ganz ganz andere Geschichte.
ulli0501 meint
@ Ecomento:
Im Bericht steht:
Langfristig geht der Schaeffler-Chef dennoch von einem Siegeszug der Elektromobilität aus. „Wir glauben, dass im Jahr 2030 weltweit noch rund 30 Prozent aller Fahrzeuge allein mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Daneben erwarten wir einen Marktanteil von 30 Prozent für Elektroautos und von 40 Prozent für Hybridfahrzeuge“, so Rosenfeld.
Im Jahr 2005 gab es weltweit ca. 900 Mio Fahrzeuge
Im Jahr 2015 gab es weltweit ca. 1,3 Mrd. Fahrzeuge
meine Prognose für 2030 weltweit ca. 1,5 Mrd. Fahrzeuge
Ist mit der Aussage im Bericht gemeint, dass von meiner Prognose 1,5 Mrd. Fahrzeuge – 450 Millionen Benziner+Diesel und 450 Millionen Elektroautos und 600 Millionen Hybrid unterwegs sein werden ?
Ich möchte nur die Zahlen richtig einordnen, weil mir dann schleierhaft ist wie bis dahin soviel E-Autos gebauert werden sollen bzw. wohin die vielen Benzin-Dieselautos verschwinden von 2015 zu 2013.
Danke im Voraus
Redaktion meint
Der Großteil dürfte in China auf die Straße kommen. Für die nächsten Jahre wird dort ein enormes Wachstum erwartet, das die Regierung vor allem mit Elektrofahrzeugen realisieren will.
VG
TL | ecomento.de
Schnuppi meint
Das kann nur ein Glück für die Welt sein, denn China ist immer noch und auch auf absehbare Zeit im wirtschaftlichen Wachstum begriffen. Nur müßte der Strom aus umweltfreundlichen Energiequellen gewonnen werden und nicht aus den dort weit verbreiteten Kohlekraftwerken.
Fritz! meint
Die sind gerade sehr massiv dabei, den Ausbau der Erneuerbaren voranzutreiben und die Genehmigung neuer Kohlekraftwerke ist für dieses Jahr schon mal komplett ausgesetzt. Denen wird es auch langsam zu dreckig…
Michael L. meint
@Ulli
Die Redenschwinger meinen immer den jährlichen Absatz und nicht das weltweite Gesamtvolumen der KFZ.
Denn selbst bei größtem Optimismus, werden in den nächsten 12 Jahren nicht 900 Mio Elektro/Hybrid KFZ gebaut und verkauft werden können…