Der US-Bundesstaat Kalifornien ist aufgrund seiner Größe und Bevölkerungsdichte einer der wichtigsten Fahrzeugmärkte der Welt. Der „Golden State“ im Westen der Vereinigten Staaten verfolgt traditionell eine besonders umweltfreundliche Verkehrspolitik. Elektroautobauer Tesla kommt das zugute.
Autohersteller, die ihre Produkte auf dem kalifornischen Markt anbieten wollen, werden dazu verpflichtet, eine bestimmte Anzahl an elektrischen und emissionsfreien Fahrzeugen im Verhältnis zu ihrem Marktanteil zu verkaufen. Wird die Vorgabe nicht erfüllt, müssen „Kreditpunkte“ von Wettbewerbern erworben werden.
Tesla baut und verkauft exklusiv reine Elektroautos, 2016 spülte der Handel mit überschüssigen Kreditpunkten daher 302,3 Millionen US-Dollar in die Kassen des Unternehmens. In den letzten fünf Jahren beliefen sich die Einnahmen laut Bloomberg auf fast eine Milliarde Dollar. In China und auch Europa soll es demnächst ähnliche Stromer-Quoten wie in Kalifornien geben. Nach anfänglichem Zögern planen daher alle großen Hersteller, verstärkt auf Batterie-Autos zu setzen – nicht zuletzt, um nicht weiter Wettbewerber wie Tesla zu subventionieren.
„Es macht sie wirklich total wütend, dass Tesla so einen Schub dadurch erhält, der einzige reine Elektroauto-Hersteller da draußen zu sein“, so Mary Nichols von der kalifornischen Behörde California Air Resources Board (CARB). „Faktisch haben sie bei der Finanzierung dieses neuen Unternehmens geholfen, dem nun alle Popularität zufliegt.“
CARB hat wegen seiner vergleichsweise strengen Gesetzgebung zur Luftreinhaltung kaum Freunde in der Autoindustrie. Doch auch Tesla ist nicht zufrieden mit der Arbeit der Behörde: Firmenchef Musk kritisierte das California Air Resources Board im letzten Jahr als „unglaublich schwach“, die Maßstäbe der Behörde seien „erbärmlich niedrig“. Musk würde am liebsten noch strengere Emissionsgesetzte und wertvollere Kreditpunkte sehen.
leotronic meint
Sagen wir doch Alle. Die haben alles verschlafen.
kritGeist meint
Bei normalen CO2 – Zertifikaten waschen sich die Unternehmen frei & man weiß nicht, wer wirklich davon profitiert, hier dagegen, kommt es den richtigen zu Gute, weiter so! Ja, noch noch strengere Emissionsgesetzte wären sicherlich kein Nachteil & „bald“ kommen auch noch Tesla-Trucks dazu :-)
Sowas müsste es auch hier im kleinen, privaten geben, sowas wie bei Öko-Strom, statt Einmalprämie beim Kauf, bezahlen die Verursacher die neuen & sparsamen Ökoautos mit, jeweils 5 -10% Abschlag pro J., im Prinzip eine Abschreibung – das könnte man dann auch direkt über die Steuererklärung regeln…
Starkstrompilot meint
The Regels are the Regels. Ist gar nicht so schwer. Es steht jedem frei, Nutznießer der Regeln zu werden.
Wenn der Lobbyist halt nichts taugt, hilft meckern und jammern auch nicht.
Man muss aber auch verkaufen, GM. Nur zur Serienreife bringen reicht, glaub ich, nicht.
frax meint
Die einen werden belohnt, dass ihre Autos keine Auspuffe oder Auspüffe haben und die anderen eben „bestraft“. Aber genau so ticken doch die großen OEMs – sie tun/verändern nur was, wenn sie unbedingt müssen – das war damals mit den ersten Katalysatoren so und jetzt ist es wieder so. Das geht sogar soweit, dass jetzt die Diesel Autos mit den brandneuen, saubereren Motoren bereits in die USA geliefert werden, weil da Strafen zu befürchten sind, und in D bei der KBA sind bis jetzt nicht mal neue Zulassungen für diese Autos beantragt worden.
Aber vielleicht kommt das ja noch…
McGybrush meint
Jeden Autobauer steht es frei selbst diese Kreditpunkte zu verkaufen. Man hätte nur mal den Taschenrechner rausholen müssen in wie weit einem dadurch Gelder zu fliessen die man 2025 nicht mehr bekommt weil einem keiner mehr welche abkaufen muss. Aber die Investition muss 2025 eh gemacht werden, nur unter schwierigeren Bedinugen. Bis 2025 wird diese Subvention in der ganzen Welt nochmal kurzfristig ansteigen wenn noch mehr Quoten kommen bis die reinen eBauer aus China sich alleine Tragen und die anderen pleite sind.
Peter W. meint
— Jeden Autobauer steht es frei selbst diese Kreditpunkte zu verkaufen. —
Genau so ist es. Nix machen aber jammern.