Die Stadt Bremen will Medienberichten zufolge nicht mitmischen bei der privaten Elektromobilität – und setzt stattdessen auf eine systematische Förderung der Fortbewegung zu Fuß, per Rad und mit dem Nahverkehr. Die Zukunftsvision dahinter sei die der autofreien Stadt. „E-Autos haben vergleichbare Probleme wie normale Autos“, begründet Jens Tittmann, Sprecher des Umweltressorts, dem Weser Kurier zufolge die Absage an einen Masterplan Elektromobilität.
Elektroautos seien keine Antwort auf die Mobilitätsproblematik. Noch sei der Anteil an Kohlestrom zu hoch, als dass ein Elektroauto ökologisch sinnvoll sei. Und auch Elektroautos verursachten Staus und Feinstaub durch den Reifenabrieb. Eine generelle Ablehnung des Elektroantriebs soll der Bremer Plan allerdings nicht sein, so Tittmann: „Die Bus- und Dieselflotte der BSAG auf Elektrobetrieb umzurüsten ist viel effizienter als unnötig viele Elektroautos.“
Peter W meint
Auch wenn hier jetzt viele meckern, im Prinzip hatt Tittman recht. Schauen wir doch mal 15 oder 20 Jahre in die Zukunft: Anstatt stinkender Diesel, in denen eine Person sitzt, fahren dann leise Elektroautos, in denen zu 30% gar keiner mehr sitzt, weil man sich wegen fehlender Parkplätze autonom abholen lässt. Das kann doch auch nicht die Lösung sein oder?
Man sollte für die Innenstädte und Wohngebiete große autofreie Zonen anstreben. Der Individualverkehr sollte nur noch dort stattfinden wo genug Platz ist und wenige Menschen wohnen, also in der Vorstadt und auf dem Land.
Die Getränkekisten kann man sich liefern lassen, und wenn diese Bring-Dienste, die selbstverständlich nur elektrisch fahren dürfen, dann fast alle Bewohner beliefern, wird das wahrscheinlich billiger als die Fahrt zum Supermarkt mit dem eigenen Auto. Die ersten Lieferboxen, die vor Diebstahl schützen sind ja schon in der Erprobung.
Man kann alles organisieren, sofern es gewollt wird, und autofreie Städte sind die Zukunft.
Alex meint
„…. Kohlestrom…“ da höre ich dann direkt auf zu lesen!
Stadt Bremen, dann installier doch pv Anlagen und Batterie Systeme? Gibt seinen Bürgern ein gutes Beispiel und die Möglichkeiten grün zu laden, und lass diese Kohle Strom geblabber
Ich wüste zu gerne, wie riesig der shitstorm wäre, würde man heute anstatt Elektro Autos, die verbrenner auf den Markt bringen, wie riesig der aufschrei wäre! Allein die dreckige Öl Industrie, dann die Abgase, usw… aber nein, man ist diese dreckigen stinker seit Jahrzehnten gewohnt, und alles ist gut.
Duesendaniel meint
Warum nicht beides? E-Mobilität fördern, ÖPNV noch mehr fördern? Wie kommen die Menschen von außerhalb zu den P&R-Parkplätzen? Wie werden die Läden und Supermärkte beliefert? Wie transportieren Handwerker ihr Werkzeug? Wie bekommen ältere Menschen ihre Getränkekästen nach Hause?
Die Vision autofreie Stadt klingt ja nicht schlecht, aber kann das wirklich funktionieren?
Ich denke man sollte das eine mit dem anderen kombinieren: Die Fahrzeuge die fahren müssen, sollten elektrisch fahren und den Individualverkehr weitest gehend abschaffen bzw. unattraktiv machen.
Uwe meint
Sind weniger Autos in der Stadt bleibt mehr Platz für Busse Bahnen, Fahrräder und Fußgänger! Des Rätsels Lösung ist definitiv Fahrzeuge die zuviel Platz pro Fahrgast benötigen, aus Gegend die keinen Platz haben (die Stadt) zu verbannen. Man erinnere sich, bzw. führe sich vor Augen, dass in 90 Prozent der im Individualverkehr eingesetzten Autos nur eine Person sitzt. Das wird mit Elektroautos nicht besser und auch nicht wenn diese zusätzlich autonom fahren. Die autonomen Autos fahren höchstens etwas dichter hintereinanderher… was dazu führt, dass die Menschen denken (ACHTUNG), jetzt ist ja wieder Platz für noch mehr Autos, juhuuu!? ????
Chris meint
Finde ich eine super Idee! Man braucht in Städten kein Auto. Wir haben unseres vor einem Jahr verkauft und es klappt sehr gut. Wohnen in Berlin und sind eine vierköpfige Familie. Berlin wäre so viel schöner, wenn es keine Autos gäbe.
Link meint
Na, dann bin ich gespannt, wie der ÖPNV z. B. in München alle Autofahrer aufnehmen soll, die Bahnen sind ja jetzt schon überfüllt. Und technisch überfordert, kaum kein Tag vergeht ohne Meldungen, daß es irgendwo bei der S-Bahn zu Störungen kommt.
Was indes pünktlich kommt, sind die Preiserhöhungen. Die Abfahrtszeiten der S-Bahn sind eher als Richtwert zu verstehen.
Es ist noch viel zu tun für die autofreie Stadt.
Fritz! meint
Naja, München liegt ja auch in Bayern und die haben sowas wie den Dobrindt & die Herdprämie hervorgebracht. Da würde ich mich wundern, wenn da irgendwas pünktlich läuft…
;-)
Thomas Wagner meint
Und Bremen ist das Bundesland mit der höchsten Ärbeitslosigkeit
in Deutschland, ob das ein Zeichen von guter Politik ist möchte ich bezweifeln !
Zwarycz meint
Genau so sehr ich es auch. Ich bin über 40 Jahre mit ÖPNV gefahren.
Zwar nicht in München, dafür in Hamburg.
Und von Jahr zu Jahr wurden die Fahrten zum Erlebnis, aber in Negativer Hinsicht. Man hat nicht das Gefühl als Kunde verstanden zu werden, sondern viel mehr als Schweinetransport angesehen zu werden. Die Züge total überfüllt dicht gedrängt von Mensch zu Mensch. Jedes Tier auf einen Tiertransporter hat mehr Raum zur Verfügung, als der „Fahrgast im ÖPNV“
Vor fünf Jahren bin ich aufs Auto umgestiegen und bin völlig entspannt auf den Weg zur Arbeit, auch wenn es häufig stau gibt.
Thomas Wagner meint
Von der Autofreien Stadt wird schon seit Jahrzehnten geträumt
und was dabei herausgekommen ist, erleben wir jeden Tag:
Stinkende und lärmende Verkehrslawinen in den Städten und der Busverkehr
ist da feste mit dabei !
Und jetzt, besteht die Möglichkeit über Elektromobilität,
die Abgase und den Lärm aus den Städten zu verbannen und da fällt dem Herrn Tittmann
aus dem „Umweltressort“ nichts besseres ein als dies rundweg abzulehnen.
Dies Haltung ist sowas von Meilenweit weg von der Realität, dass ich die Bremer Bürger
nur bedauern kann. Die Verweigerer der Elektromobilität sitzen also nicht nur bei den
Verbrennerherstellern, sondern auch in Umweltressorts von Rathausstuben :-(
Thomas R. meint
Autonome (E-)Autos könnten hier helfen. Vom Ansatz her aber richtig finde ich. Wer immer mehr Menschen auf immer weniger Raum will muss sich was einfallen lassen. Vom Ansatz her finde ich das daher gut und richtig.
Landmark meint
Autofreie Stadt – da möchte ich sehr gerne das Konzept sehen. Ich kann mir eine Autofreie Stadt zwar im Moment nicht vorstellen, aber warum nicht. Bremen, viel Glück.
Bracame meint
Da gibt es schon gute Beispiele zu. Nur in Deutschland hab ich sowas noch nicht gesehen. In Frankreich war ich von Montpellier und Nîmes beeindruckt! Da gibt es riesige P&R Parkplätze mit Anschluss an die Tram die alle 5-7min quasi rund um die Uhr fährt und unter 2€ kostet. Sogar für fremde super einfach. Anwohner können irgendwie rein mit Ausweis wie es für die im Detail geregelt ist weiß ich nicht. Aber die Stadt gewinnt enorm an Qualität.
Is nu so ~ meint
Na Gut ! – ist jedenfalls besser als ein FahrVerbot,
und es spricht nichts gegen Ausnahmen – für die Elektrischen
Duesendaniel meint
Aber autofreie Stadt geht nur über Fahrverbote. Auf freiwilliger Basis wird man da nicht weit kommen.
Fritz! meint
Doch, geht auch mit einspurigen Straßen, langen Rotphasen. viel Vorrang für den ÖPNV & Fahrräder und ähnlichen, für Auto-Fahrer unatraktiven Dingen.
Wenn Sie Straßen verkleinern, wird der Verkehr automatisch nach einer gewissen Zeit weniger. Funktioniert genauso andersherum. Fahre fast täglich nach Bremen rein, da ist noch Potential…
Christoph meint
Sehe ich auch so. Nicht über Verbote. Man muss es einfach unattraktiv machen mit dem Auto in die Stadt zu wollen.
Ich wohne auch in Bremen, allerdings Bremen Nord.
Wenn ich in die Stadt will nehme ich sicher nicht das Auto.
Wenn ÖPNV zb kostenfrei wäre und dazu noch etwas besser ausgebaut (das ist es in Bremen eigentlich), dann würden sehr viel weniger Menschen auch nur daran denken mit dem Auto in die Stadt zu fahren.