Die Neuentwicklung eines Pkw für den Massenmarkt ist komplex, teuer und risikobehaftet. Elektroautos gelten aufgrund des vergleichsweise simplen Aufbaus ihrer Motoren zwar als deutlich einfacher zu entwickeln als Verbrenner. Selbst Tech-Giganten wie Apple oder Google haben sich mittlerweile jedoch dagegen entschieden, eigene Serien-Stromer zu bauen. Der britische Dyson-Konzern lässt sich davon nicht abschrecken.
Dyson, bekannt vor allem für seine futuristischen Staubsauger, will bis 2020 sein erstes Elektroauto auf den Markt bringen. Bei Batterien gilt das Unternehmen dank millionenfach verkaufter Haushaltsgeräte bereits als äußerst erfahren. Akkulieferant für andere Autobauer zu werden reicht Gründer James Dyson und Geschäftsführer Max Conze aber nicht.
„Wir lieben es, Probleme mit Produkten zu lösen. Ja, wir könnten der Entwickler der effizientesten Batterie sein, aber das ist nicht, was uns derart begeistert wie Technologie zu nutzen, um ein Produkt zu entwickeln, das wirklich einen Unterschied macht“, sagte Conze kürzlich im Gespräch mit Wired.
„Wir wollen unser eigenes Ding machen“
Conze schließt ausdrücklich aus, mit anderen Herstellern Partnerschaften einzugehen. „Wir wollen unser eigenes Ding machen; wir wollen es auf unsere eigene Art machen“. Dyson habe zwar vor, mit Zulieferern zusammenzuarbeiten. „Aber wir wollen ein Dyson-Auto so umsetzen, wie wir denken, dass es gemacht werden sollte, und das macht es erforderlich, dass wir die Technik haben, auf der das Auto komplett aufbaut“, erklärte Conze. Die Produktion will Dyson ebenfalls selbst übernehmen, bei der Software für Selbstfahr-Funktionalität dagegen auf Produkte anderer Firmen zurückgreifen.
Für sein Elektroauto-Projekt setzt Dyson 400 Entwickler ein und investiert zunächst umgerechnet 2,85 Milliarden Euro. Etablierte Autokonzerne wie Daimler oder finanzstarke Newcomer wie Tesla wenden zwar deutlich mehr auf, Dyson ist aber zuversichtlich, umfangreich von der bereits vorhandenen Expertise bei Batterien, energieeffizienten Motoren und Luftströmung profitieren zu können. Auf den Aufbau von noch fehlendem Know-how freut sich der Technologie-Konzern. „Das ist in gewissem Maße der Spaß dabei, es zu machen“, so Conze.
50-100 Prozent mehr Reichweite als bisher
Die fehlende Erfahrung in der Automobilbranche stellt dem Dyson-Chef zufolge keinen Nachteil für die Briten dar. „Der Großteil der heute vorherrschenden Vorteile in der Autoindustrie werden schnell zum Nachteil, da man auf der Infrastruktur und dem Know-how für die Autos von gestern sitzt“, glaubt Conze. „Wenn man viel über Verbrennungsmotoren weiß, gibt es sehr, sehr wenig übertragbares Wissen vom Bauen von Verbrennungsmotoren hin zum Bauen von Elektromotoren.“
Im Fokus von Dysons Elektroauto-Entwicklung steht die Reichweite mit einer Ladung der Batterie. Conze will Stromer bauen, die 50 bis 100 Prozent mehr Reichweite als aktuelle Modelle bieten. Auf welche Fabrikate er sich dabei bezieht, verriet er nicht. Die meisten derzeit erhältlichen Elektroautos schaffen in der Praxis 100 bis 200 Kilometer. Moderne Batterie-Autos von Tesla, General Motors und Renault fahren bereits über 300 Kilometer und mehr am Stück.
Paul meint
Ich glaube auch, dass man jetzt Autos mit Elektroantrieben ganz neu erfinden kann in einer Artz Baukastensystem. Vielleicht kann man es zukünftig im Katalog als Bausatz bestellen und selbst zusammenstellen und -bauen und anschliessend vom TÜV abnehmen lassen. Man braucht nur noch das Kernstück mit Batterieboden und E-Motoren Räder und die Brems- und Beschleunigungssysteme. Den Rest kann man in Leichtbauweise mit Kunsstoff-Teilen zusammenstellen und Aufbauen. Sitze nach Wahl auch mit Sitzkombination die man zum Ruhen oder schlafen nutzen kann. Damit werden auch Städtreisen mit einer Übernachtung kostengünstig möglicher. Die trägt zur neuen Mobiltät bei. Die Welt, ein Land wird Dank Navi zum Dorf und es kann jeder Punkt aufgesucht werden. Die Aufbauten können in Zukunft auch mit einem Drucker hergestellt werden mit elastischen Kunststoffmaterial. Durch die neuen Radar- und Sensorentechnik erhalten die Autos eine neue Sicherheit. Auch Gruppenfahrten auf Autobahnen können wie in einem lockeren Verband vorgenommen werden und man kann sich dann beschäftigen wie in einem Zug mit Lesen und anderen Informationen. Die im vernetzten Computerauto möglich sind.
Peter W meint
… aus dem 3d Drucker …
Den Chrashtest lassen wir dann weg, selbst Schuld wenn die Klapperkiste dann auseinandefällt.
Nein, so einfach ist das alles nicht.
Fritz! meint
Beim autonomen Fahren wird ein Großteil der Unfälle schlicht und einfach nicht mehr stattfinden, denn kein Autopilot wird riskant überholen oder die Geschwindigkeit stark überschreiten oder betrunken fahren.
Bleiben dann nur noch die Unfälle, die durch fremde Schuld entstehen, evtl. ähneln die sich ja in der Schadensart.
Und außerdem ist es gerade mit 3D-Druckern möglich, Material-Strukturen zu erzeugen, die eine viel höhere Steifigkeit haben als Blech. Desweiteren gibt es 3D-Drucker auch für Metall, also falls Sie unbedingt auf Metall bestehen, wäre das ebenso möglich.
Gordian Hense meint
Du hast vollkommen recht. Ich freue mich schon darauf bei Amazon, oder so, mein Auto selber zusammen zu setzen und zu konfigurieren. Und dann nur ein 1/10 des Preises zu zahlen, wie man das für heutige Verbrenner machen muss.
PCs sind über die letzten 20 Jahre um 80 % billiger geworden, Autos mit Verbrennungsmotoren sind dagegen um 200 % teurer geworden. Wer hier wohl abgezockt hat. Nur weil eine ganze Branche dadurch Arbeit hat, bedeutet das nicht dass man alle anderen ausbeuten darf. Aber seit euch sicher, der Absturz wird fürchterlich sein.
Bernd meint
Warum nicht gleich ganz aufs Auto verzichten? Und bezueglich Abzocken … wo kein Kunde, da kein Markt! Wie ist den in dieser Zeit Ihr Gehalt gewachsen?
Fritz! meint
Da er leider auch schon gesagt hat, daß es KEIN billiges/preiswertes Auto werden wird, ist es für den Großteil der Bevölkerung eher uninteressant. Schade…
lenzano meint
Warum Dyson ein eigenes Elektroauto baut?
Ganz klar!
Damit endlich der Feinstaub von der Straße gesogen wird.
:-P
Hans Meier meint
Danke für den Lacher des Tages :)
Michael L. meint
Eventuell sind selbstfahrende Straßenreiniungsmaschinen mit Elektroantrieb, ja wirklich das Ziel ;-)
Christian meint
Heiße Luft! Auch ein EV ist nicht so einfach, daß es mit einem „Wegwerfartikel“ a la Staubsauger oder Fön vergleichen kann.