Als Tochter des Volkswagen-Konzerns setzt auch Audi in Zukunft umfassend auf Elektromobilität. Das erste Elektroauto der Ingolstädter – ein großes SUV – kommt im nächsten Jahr zu den Händlern. Neben weiteren reinen Stromern sind zahlreiche teilelektrische Modelle geplant. Das erklärte Ziel: Ab 2025 soll es keinen reinen Verbrenner mehr im Portfolio geben.
Wie die meisten Premium-Marken bietet Audi mittlerweile zahlreiche SUV-Modelle an. Die Gewinnmargen in den entsprechenden Segmenten sind zwar lukrativ. Das Mehrgewicht von Geländewagen erschwert jedoch die Einhaltung der gesetzlichen CO2-Vorgaben für die Gesamtflotte eines Herstellers. Da Audi ein rasantes Wachstum bei SUVs erwartet, müssen die Emissionen deutlich gesenkt werden,
„2025 wird etwa die Hälfte unserer verkauften Fahrzeuge SUVs sein“, sagte Audi-Chef Rupert Stadler am Rande der Präsentation des neuen A7 der Welt. Um die CO2-Werte seiner Flotte im Rahmen zu halten, arbeitet er an einer Komplett-Elektrifizierung des Angebots. Stadler kündigte an, dass es von seinem Unternehmen 2025 kein neues Modell mehr geben wird, das nicht elektrifiziert ist.
Aktuell hat Audi nur einige wenige Plug-in-Hybridautos mit begrenzter Elektro-Reichweite im Angebot. Bis 2025 sollen acht weitere Teilzeit-Stromer auf den Markt kommen. Darüber hinaus sind in den nächsten Jahren über zehn reine Elektroautos geplant. Die restliche Flotte wird – wie in diesem Jahr der A7 und der A8 – mit Mild-Hybrid-Systemen ausgestattet. Rein elektrisches Fahren ist damit zwar nicht möglich, die Elektro-Unterstützung soll den Verbrauch dennoch – je nach Fahrweise – teils deutlich senken.
Marco meint
Ich denke schon, dass das Kaufverhalten von heute stark beeinflusst werden könnte, wenn klar ist, dass der Sprit in den kommenden 10 Jahren kontinuierlich und deutlich teurer wird. Ich meine man hat das gesehen, als vor ein paar Jahren der Rohölpreis kontinuierlich über 100$ lag und die Preise an der Tankstelle für Super bei über 1,60 oder sogar 1,70€/l. Plötzlich war das Interesse an alternativen Antrieben da (damals hat das zumindest in den USA zu dem Toyota-Prius-Hype geführt). Die Befürchtung war nämlich, dass die Preise weiter so ansteigen werden und ein (reiner) Verbrenner, den man heute kauft, in ein paar Jahren nichts mehr wert sein wird.
Wenn man das heute, wo es mehr realistische Alternativen zu Verbrennern gibt, von Staatlicher Seite definitiv beschließen würde, bin ich mir sicher, dass das einen großen Unterschied machen würde.
Zu den Tank-Touristen: Natürlich wird es das dann wieder verstärkt geben. Aber so viele Leute wohnen auch nicht nur 50km von der Grenze weg und außerdem wäre es sinnvoll, entsprechende Vorschriften europaweit durchzusetzen. Da wäre Europa mal endlich für etwas gut! Die Schweiz würde davon natürlich profitieren, das ist klar.
Andererseits: Ich habe ein paar Freunde, die in Konstanz wohnen und auch schon wohnten, als der Sprit in der Schweiz noch deutlich billiger war als in DE. Die waren irgendwann alle zu faul, deshalb regelmäßig nach Kreuzlingen zu fahren, obwohl es wirklich um die Ecke war. Allerdings fahren die alle auch wirklich sehr wenig Auto, so dass es vielleicht auch egal ist, wenn man alle ein bis zwei Monate mal tankt.
Ich bin mir sicher, wenn man mit dem Einstecken spürbar Geld sparen kann, dann machen das auch viele Leute. Warum sollte ich immer mal wieder die Zeit vergeuden und 100km nach Luxemburg fahren, wenn ich mit einem einfach Einstecken zuhause leicht genau so viel (oder sogar mehr?) Geld sparen kann? Die Leute, die heute ihren Plug-in-Hybrid niemals an die Steckdose hängen, die sind auch zu bequem, irgendwo ins Ausland zum Tanken zu fahren, selbst wenn es relativ nah ist.
Zum Diesel Heizöl Thema: Du weißt schon, dass Heizöl gefärbt ist und dass es illegal ist, Heizöl für den Betrieb eines Dieselfahrzeugs zu nutzen, was die Polizei bei einer Kontrolle dank des Farbstoffs recht leicht auch überprüfen kann. Falls der Preisunterschied groß wird und das häufiger praktiziert werden würde, gäbe es da sicherlich häufiger Kontrollen.
Außerdem sind Diesel ja über kurz oder lang so wie so am Aussterben.
Fritz! meint
„2025 wird etwa die Hälfte unserer verkauften Fahrzeuge SUVs sein“
Mit der Aussage wäre ich mal ganz vorsichtig. SUVs sind genauso eine Modeerscheinung wie es Mini-Vans und Kleinwagen und andere Karosserie-Formen immer mal wieder waren. Kann gut sein, daß die allgemeine Meinung mal wieder umschwenkt und die Welt in 5 Jahren nur noch Golf-Klasse mit Komfort will, dann will keiner mehr SUVs. Oder Kombis. Oder Smart-Klasse.
Aber es ist die freiwillige Entscheidung von Audi, auf diese Dinosaurier zu setzen…
Matthias meint
Ladeanschluss vorne.. davon halte ich nicht viel.
niemals zu einer Mauer parken können ist unpraktisch.
Fahrerseite geht immer, denn man muss ja auch aussteigen können!
Starkstrompilot meint
Audi ist dermaßen rückständig, das ist echt erschreckend. Sind die sich sicher, dass es sie in 5 Jahren überhaupt noch gibt. Wenn sie so weitermachen, hab ich da so meine Zweifel.
Schwungspeicherautos gab es vor 15 Jahren schon. Ist das alles?
Am End kommen sie noch mit 48V-Technologie, dann ist der Ofen eh aus. Oder mit synthetischen Kraftstoffen. Ach Gott.
onesecond meint
Tja, Plug-In-Hybriden senken den Verbrauch von fossilen Treibstoffen und den Ausstoß von umweltschädlichen Abgasen leider vor Allem auf dem Papier, da viele Menschen anscheinend zu faul zum Einstöpseln sind. Also ist der nächste Skandal um schlechte Luft wieder mal vorprogrammiert, nur kann dann Audi das dann viel leichter den Kunden anlasten, diesmal sogar mit einer gewissen Berechtigung.
Vorangehen für Umwelt und Gesundheit sieht aber leider vollkommen anders aus. vor allem wenn man hauptsächlich SUVs produziert. Da gibt es übrigens jetzt schon eines, das vollkommen lokal emissionsfrei fährt und für das bereits eine beeindruckende Infrastruktur existiert.
Anonym meint
Kleine Verbesserung: Der Plug-In Hybrid genieriert durch die Rekuperation (Bremsen und Ausrollen) allerdings auch Strom für seine Batterie und damit für seinen eigenen späteren Vortrieb.
Aber ganz ehrlich wenn der Kunde nicht will, so wie du es selbst schreibst, weil er zu faul oder zu dumm ist, dann kann man ihn auch nicht vom Hersteller dazu zwingen (lassen) oder das dem Hersteller in die Schuhe schieben. Dafür sind dann echt Politik und Verwaltung zuständig verbindliche Regerlungen und Gesetze zu erlassen.
Wenn ein Einzelhändler der zwei Produkte anbietet sagt, er will der gesunden Ernährung den Vorrang gewähren und bietet nur frische Bananen zu 30 Cent das Stück und fritierte Schokoriegel für 1,50€ das Stück an. So stellt die Banane die gesündere, günstigere und daher eigentlich sinnvollere Alternative da. Wenn jetzt aber mündiger Bürger zu ihm kommen und alle nur die fritierten Schokoriegel wollen – ist es dann seine Schuld wenn seine Kunden / die Gesellscahft überfettet und Herzprobleme bekommt?
Gleiches ist es doch mit den Hybriden und eAutos. Wenn ich als Endkunde nicht auf den günstigere Kraftstoff setze – kann das wirklich dem Hersteller angelastet werden?
Marco meint
Das ließe sich alles mit ausreichend hoher Mineralölsteuer in den Griff bekommen. Kostet der Sprit mal deutlich über 2€ pro Liter wird das Laden an der Steckdose plötzlich viel interessanter! Auch Arbeitgeber, die ihren Angestellten Firmenwagen bereitstellen, werden dann zusehen, dass auf dem Firmenparkplatz Ladesäulen aufgestellt werden und die Arbeitnehmer anhalten, diese auch zu nutzen.
Es könnte so einfach sein… Man müsste über die nächsten Jahre nur kontinuierlich (aber langsam) die Steuer erhöhen. Kaum einer würde sich dann heute noch einen Verbrenner kaufen, wenn klar wäre, dass in 10 Jahren der Sprit viel teurer wäre als heute.
onesecond meint
Das wäre echt eine sehr einfache und super sinnvolle Lösung, eine erhöhte Steuer auf Treibstoff bringt auch zusätzlich die deutsche Industrie durch Innovation voran! Was könnte es so einfach sein, ist es aber leider nicht …
Peter W meint
Egal was der Spritt in 10 Jahren kostet, die Leute kaufen jetzt, und tanken jetzt. Fast keiner denkt an Morgen, geschweige denn an das was in 10 Jahren ist.
Der Staat wird vielleicht die Steuern erhöhen, aber das tut er schon immer, und immer so, dass am Ende mehr Einnahmen entstehen.
Oder glaubt etwa jemand, dass die Tabaksteuer erhöht wird um das Rauchen zu beenden? Die Bürger sollen weniger rauchen, aber nur so viel weniger, dass die Steuereinnahmen nicht sinken. Das klappt doch bestens, und beim Spritt wird es auch funktionieren.
atamani meint
Ja…ganz tolle Lösung.
Und dann fahren die Leute 100km um in Polen, Tschechien, Österreich, Luxemburg, Belgien, Frankreich zu tanken…
Gabs und gibt es Alles schon…
Und wieso sollte Diesel 2 Euro kosten, und das Heizöl nicht?