Elektroautos und Hybridfahrzeuge verkaufen sich in den meisten Ländern noch schleppend. Bis 2030 werden Stromer den globalen Marktanteil von Verbrennungsmotoren, der heute bei 96 Prozent liegt, jedoch auf etwa 50 Prozent zurückdrängen. Bis dahin werden 36 Prozent der Fahrzeuge weltweit über einen hybriden und 14 Prozent über einen rein elektrischen Antrieb verfügen. Das ist das Ergebnis der Studie „The Electric Car Tipping Point“ der Managementberatung Boston Consulting Group (BCG).
Verbrennungsmotoren spielen laut BCG zunächst weiter eine wichtige, aber sich stark wandelnde Rolle. Bis 2025 werde der Verbrennungsmotor der dominierende Antrieb bleiben, da die Kosten für Elektrofahrzeuge nur langsam sinken und Automobilhersteller die Einhaltung der aktuellen Emissionsgrenzwerte mit Verbesserungen der konventionellen Antriebe sicherstellen können.
„Die Resultate zeigen, dass eine klare Wende hin zu alternativen Antriebsformen bevorsteht. So wird der Markt für Elektroantriebe ab 2025 dramatisch wachsen. Stark sinkende Kosten für die Herstellung von Batterien, strengere Abgasvorschriften und eine größere Kundennachfrage werden die Haupttreiber für eine massiv zunehmende Elektromobilität ab Mitte des nächsten Jahrzehnts sein“, so Andreas Dinger von BCG.
Steigende Nachfrage und sinkende Batteriekosten treiben E-Mobilität
Elektrifizierte Fahrzeug werden BCG zufolge ab 2020 deutlich an Marktanteilen gewinnen, da Automobilhersteller den Verkauf von Elektro- und Hybridfahrzeugen forcieren müssen, um den Emissionsvorschriften gerecht zu werden. Von 2025 an werde der Absatz von Elektroautos daher stark ansteigen, vor allem getrieben durch wachsende Nachfrage und sinkende Batteriepreise.
Die Batteriekosten haben sich nach Berechnungen der BCG-Berater pro Kilowattstunde (KWh) seit 2009 bereits von 700 US-Dollar je KWh auf 150 bis 175 Dollar pro KWh vermindert. Bis 2030 erwarten sie einen weiteren Kostenrückgang auf 70 bis 90 Dollar je KWh. Der globale Marktanteil von reinen Elektrofahrzeugen werde sich dadurch mehr als verdoppeln – von 6 Prozent im Jahr 2025 auf 14 Prozent in 2030.
Verbrennungsmotor in Europa bis 2025 bevorzugter Antrieb
In Europa bleibt der Verbrennungsmotor der BCG-Analyse nach wegen der – im Vergleich zu den USA und China – geringeren Anzahl gefahrener Kilometer und hoher Elektrizitätskosten noch bis 2025 die bevorzugte Antriebstechnik. Bis 2030 werde der europäische Markt gleichmäßig aufgeteilt sein zwischen klassischen und alternativen Antriebsformen – mit 17 Prozent rein elektrischen Fahrzeugen und 33 Prozent Hybridfahrzeugen.
Der dramatischste Wandel wird BCG zufolge den Dieselmotor betreffen: Der Marktanteil von Dieselfahrzeugen soll in Europa bis 2020 von aktuell 48 Prozent auf 36 Prozent schrumpfen. „Moderne Dieselmotoren erfordern immer höhere Investitionen, um die Emissionsgrenzen einzuhalten. Gleichzeitig steigen die Erwartungen der Verbraucher an umweltschonende Antriebe. Dies wird zu einem deutlichen Rückgang der Nachfrage nach Dieselmotoren führen“, so BCG-Autoexperte Dinger.
Jochen Kirschner meint
das wird nur so eintreffen, wenn der Zubau an E-Autos so wie bei der Fotovoltaik gesetzlich begrenzt wird.
Ein Tesla model 3 ist schon heute billiger als jeder Verbrenner wenn man Kaufpreis + Betriebskosten – Restwert rechnet.
Starkstrompilot meint
Wess Brot ich ess, dess Lied ich sing.
Wer ist denn diese BCG? Wieder so eine BWLer gestützte Schlips- und Kostümchenträgertruppe, komplett ahnungsbefreit, aber fit am PowerPoint.
Man weiß nicht, wer die größeren Nixblicker sind. Die, die das schreiben oder die, die das bezahlen.
Die Prophezeihungen gehen gerade so weit, wie sie sowieso bereits absehbar sind. Der Rest ist linear extrapoliert. Mathematik 8. Klasse. Respekt.
Pamela meint
The Boston Consulting Group (BCG) ist eine internationale Managementberatung und weltweit führend auf dem Gebiet der Unternehmensstrategie. BCG unterstützt Unternehmen aus allen Branchen und Regionen dabei, Wachstumschancen zu nutzen und ihr Geschäftsmodell an neue Gegebenheiten anzupassen. In partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit den Kunden entwickelt BCG individuelle Lösungen. Gemeinsames Ziel ist es, nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen, die Leistungsfähigkeit des Unternehmens zu steigern und das Geschäftsergebnis dauerhaft zu verbessern. BCG wurde 1963 von Bruce D. Henderson gegründet und ist heute an 90 Standorten in 50 Ländern vertreten. Das Unternehmen befindet sich im alleinigen Besitz seiner Geschäftsführer.
Deshalb. Das ist keine Studie ! Das ist gezieltes Marketing !
Thomas R. meint
Wer hat denn die Studie in Auftrag gegeben?
Ich kenne das immer so, dass der beauftragende auch sein gewünschtes Ergebnis bekommt. Die Studie muss das dann ‚irgendwie‘ zeigen.
Priusfahrer meint
Wenn ich die Zeitabläufe in der Elektroauto-Entwicklung verfolge, besonders
was die dt. Industrie betrifft dann……
…seufz….
Ich glaube wir wurden alle 20 Jahre zu früh geboren.
Peter Wulf meint
Es wird eine raschere Entwicklung sein als die Automobilkonzerne glauben.
Wer hatte 1970 schon ein Telefonanschluss?
Wer 1990 einen PC?
Wer oder 1998 ein Handy?
nun können Smartphones mehr als Standard PC oder Laptops?
Alle elektrischen Spielzeuge etc. sind billiger geworden.
Ein E-Auto bei Aldi oder in Parkhäusern Baumärkten zu laden wird schneller möglich sein als Breitband und Internetempfang im ländlichen Raum Deutschlands.
Strom gibt es überall es ist nur noch nicht bekannt das E- Autos 60% wenig im Betrieb kosten.
Wer will in Zukunft noch stinkende, lärmende Autos in den Wohngebieten der Großstädte ertragen.
Die Lebensqualität auf Straßen wird für unsere Kinder und Haustiere erhöht. Straßencafés und Restaurants ohne Lärm und Gestank wunderbare Treffpunkte der Zukunft.
Mike meint
Also ich habe mir heute morgen die Mühe gemacht, und mir einen leckeren Filter Kaffee aufgesetzt, und anschließend im Kaffeesatz gelesen.
Nicht nur weil mich meine eigene Zukunft interessiert, sondern auch bezüglich der Elektromobilität.
Heraus kam ………das der sogenannte Tipping Point(Umkipppunkt) früher als von der Automobilindustrie ängstlich erwartet eintrifft, und die Elite dieser Industrie bis ins Mark erschüttern wird!
Laut Kaffeesatz wird dies bereits der 1.April 2020 sein.
Meine Kaffeesatzleserei war recht aufwendig, aber preisgünstig….ich schätze 50.-Cent pro Kaffeesatz, falls Bedarf besteht ,bitte melden ;)
Leonardo meint
Schade um die Kapsel- und Pads Kaffeetrinker, die können das nicht.
Der Statistiker meint
Bitte in den Berichten immer genau trennen zwischen Verkaufsanteilen und Bestand! Manchmal frage ich mich was hier gemeint ist. Ich nehme mal an wenn von „Markt“ gesprochen wird sind immer die Verkaufzahlen gemeint.
Aber kann es sein, dass die Studie wirklich 17% Marktanteil von BEVs im Jahre 2030 in Europa sieht? Wenn ja, gehe ich mit den letzten Kommentaren konform: ab mit der Studie in den Rundordner!
Meiner Einer meint
BCG: „Der Marktanteil von Dieselfahrzeugen soll in Europa bis 2020 von aktuell 48 Prozent auf 36 Prozent schrumpfen.“
Dazu gehört nicht viel Propheterie: 36 Prozent ist ziemlich genau schon heute der Anteil der Dieselfahrzeuge bei den Neuzulassungen in D.
Dem Diesel-Skandal sei Dank!
Durch die geänderte Flottenzusammensetzung mit größerem Benziner Anteil steigt jedoch wieder der Flottenverbrauch und damit der Druck auf die Fahrzeughersteller in die „Elektrifizierung“ sprich PHEV zu investieren, weil sonst der Flottenverbrauch zu sehr ansteigt. Gleichzeitig bietet gerade der PHEV Antrieb mit seinem schön gerechneten Verbrauchswert die Ausgangsbasis für den nächsten Skandal.
Die Abwärtsspirale des Verbrennerantriebs wird sich beschleunigen, wenn das Verbrauchervertrauen gänzlich ruiniert ist. Hier versucht die Studie noch auf Zeit zu spielen, dabei ist sie von der Realität bereits eingeholt.
holi meint
Immer diese Glaskugelleser.Das der Umstieg lange dauern wird ist wohl jedem
klar.Aber das man aufs Prozent genau die Verteilung angibt ist barer Unsinn.
Jede neue Erfindung kann über Nacht alle Vorhersagen torpedieren.Gerade
haben die Wirtschafts „weisen“ ihre Konjunkturvorhersage fürs nächste Jahr um
50% gegenüber ihrer letzten Annahme korrigiert.Dies zeigt wie überflüssig solche
Studien sind.Sie dienen nur dazu die öffentliche Meinung in gewünschter Weise
zu beeinflussen.
Ümit meint
Es kommen fast täglich neue Studien. Man muss natürlich bedenken Europa ist nicht gleich Asien oder USA. Ich denke bis 2025 wird in Europa das Elektrofahrzeug die dominierende Rolle spielen, es wird schneller gehen als alle denken, solange die Preise weiter so schnell sinken wie anhin. Es hatte auch niemand gedacht, dass die Batteriepreise heute so schnell so günstig sein werden. Also die Zukunft sieht zumindest von dieser Seite her gut aus :)
Pamela meint
Die Boston Consulting Group – Unternehmensberatung oder oder Satire-Theater ?
„Bis 2025 werde der Verbrennungsmotor der dominierende Antrieb bleiben, da … Automobilhersteller die Einhaltung der aktuellen Emissionsgrenzwerte mit Verbesserungen der konventionellen Antriebe sicherstellen können.“
Schenkelklopfer.
August Friedrich von Hayek, Gründer der Mont Pèlerin Gesellschaft, sagte sinngemäß: In einer Demokratie gewinnen jene die Wahlen, welche die Meinungen, die dominanten Denkströmungen formen. Hierzu ist Kapital mit seinen großen Möglichkeiten, in den verschiedensten Bereichen Macht auszuüben, alleweil sehr nützlich.
Die BCG gehört zum Netzwerk der „liberalen Reichen“ und hat mit dieser Studie genau das im Sinn.
Ja, es wird alles nicht so schnell gehen können. Aber ich bin es leid, mittels Studien, die das Papier nicht Wert sind, Beeinflussungsversuchen ausgesetzt zu sein oder zusehen zu müssen, wie mit solchen Mitteln Beeinflussung funktioniert.
Meiner Einer meint
„August Friedrich von Hayek, Gründer der Mont Pèlerin Gesellschaft, sagte sinngemäß: In einer Demokratie gewinnen jene die Wahlen, welche die Meinungen, die dominanten Denkströmungen formen. Hierzu ist Kapital mit seinen großen Möglichkeiten, in den verschiedensten Bereichen Macht auszuüben, alleweil sehr nützlich.“
Sehr gut auf den Punkt gebracht.
Mal sehen was die Bertelsmann Stiftung dazu zu sagen hat.
„genau das im Sinn.
Ja, es wird alles nicht so schnell gehen können.“ ich ergänze: …, wie wir es uns wünschen. Es wird aber schneller kommen als wir es erwarten. Ich beobachte ein offenes und zunehmend aufgeschlossenes Interesse.
Sobald Fahrzeuge mit ausreichend Reichweite, gutem Design und Preis- Leistungsverhältnis angeboten werden, wird sich die Nachfrage verändern. Das brauchen dann keine Fahrzeuge von dt. Herstellern zu sein.
Es kann schon 2020 zu einem Dammbruch kommen, wenn das M3 (TESLA) und der ID (VW) in ausreichender Stückzahl mit ausreichend Reichweite und akzeptablen Preis (braucht nicht billig zu sein, Geld ist da) zur Verfügung stehen werden. Der Lagerbestand an gebrauchten DIESEL PKW ist heute schon sehr groß.
Pamela meint
Den Optimismus teile ich.
Es sind die Machbarkeitsgrenzen, die die E-Mobilität jetzt noch bremsen, dann wird es immer schneller gehen.
Die PKW-Käufer haben meistens Kinder und machen sich Gedanken über die Zukunft.
Die Kinder setzen sich heute – dank Internet – ganz anders mit Zukunftsthemen auseinander und üben Einfluss auf die Eltern aus.
Verbraucherdenken wird wesentlich anders sein als Manager- oder Studienschreiber-Denken und Verbraucherverhalten viel entscheidender als Vorgaben durch gewählte Vertreter.
Wer damit nicht rechnet hat sich am Ende verrechnet.
JuergenII meint
„Es kann schon 2020 zu einem Dammbruch kommen, wenn das M3 (TESLA) und der ID (VW) in ausreichender Stückzahl mit ausreichend Reichweite und akzeptablen Preis (braucht nicht billig zu sein, Geld ist da) zur Verfügung stehen werden. “
Bei Tesla stimme ich zu, bei VW habe ich da meine Bedenken. Der ID wird sicher in Märkten wie China in hohen Stückzahlen verkauft, ob sie sich aber hier in Europa das fossile Geschäft versemmeln werden glaube ich nicht. Der ID wird nur in den Stückzahlen kommen wie es die Konkurrenz ermöglicht. Und da wir hier alle von fossilen Monstern umgeben sind, die kein Interesse hat die Fahrzeuge zu vertreiben wird das zäh.
Der Lobby-Verband wird auch sicher Strafzölle für E-Fahrzeuge aus China durchsetzen, sollten sie sich es erlauben deutlich preiswerter ihre Wagen hier anzubieten.
Passiert ja heute schon mit Chinesischen E-Rollern. Schließlich muss Vespa geschützt werden!!
Fritz! meint
Die Stückzahl hat VW schon gesagt bezüglich des I.D. Sie werden EXAKT genauso viele I.D. bauen und verkaufen, wie sie für die Einhaltung der CO2 Ziele benötigen. Nicht einen einzigen mehr.
Die werden dann auf den einmal der Ampera E düvon VW sein, Lieferzeitpunkt unbekannt, nur Leasing zu horrenden Preisen und nur leuchtorange lieferbar.