Mittlerweile haben selbst große Ölkonzern öffentlich eingeräumt, dass Elektroautos künftig eine deutlich größere Rolle zukommen wird. Ölmulti Shell hat sich kürzlich sogar einen der größten Anbieter von Ladelösungen für Elektrofahrzeuge in Europa einverleibt. Jürgen Ziegner, Sprecher des Zentralverbandes des Tankstellengewerbes, glaubt dennoch, dass Elektromobilität bis auf weiteres „ein Nischenmarkt“ bleiben wird.
Den Vorstoß mehrerer großer Autohersteller, die Batterie-Autos lange Zeit belächelt haben, ein eigenes Ladenetzwerk zu bauen, hält Ziegner vorrangig für „eine Marketingmaßnahme, um das Henne-Ei-Problem für die kommenden Fahrzeuge anzugehen. Aber eine Allgemeinlösung ist die Elektromobilität für Deutschland nicht, dafür fehlt uns auf absehbare Zeit die Strominfrastruktur.“
Internationale Unternehmen wie ChargePoint oder Fastned sind davon überzeugt, mit Ladestationen für Elektroautos Geld verdienen zu können. Für Tankstellen seien Stromer-Zapfsäulen Ziegner zufolge dagegen kein lohnenswertes Geschäftsmodell. „Eine gut ausgelastete Tankstelle hat 1000 Kunden am Tag, die zum einen keine Stunde warten wollen, bis ihr Auto vollgetankt ist … Und zum anderen haben Tankstellen gar nicht den Platz für ausreichend Ladestationen.“
„Das einzig funktionierende E-Mobil“ auf dem Markt sei laut Ziegner der elektrische Transporter Work der Deutsche-Post-Tochter StreetScooter – „nicht der Tesla“. Für die Kurzstreckenfahrten der Paketzusteller sei der Elektroantrieb bestens, Dieselmotoren „völlig ungeeignet“. Für alle anderen Einsatzzwecke gebe es mehrere mögliche Antriebe. „Mich stört es, dass immer alle ausschließlich über Elektromobilität reden – und andere Alternativen außen vor lassen“, sagte Ziegner im Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten.
Neben dem Praxisnutzen hält der Sprecher des Zentralverbandes des Tankstellengewerbes die für Elektroautos erforderliche Stromversorgung für ein entscheidendes Manko. „An 14 500 Tankstellen wurden hierzulande im vergangenen Jahr etwa 36 Millionen Tonnen traditionelle Kraftstoffe verkauft. Ich kann mir nicht vorstellen, dafür ein Energieäquivalent zu schaffen, schon gar kein regeneratives“, so Ziegner.
Prof. Eich meint
Im Jahre 1905:
“Verband der Hufeisenschmiede sagt: Autos bleiben ein Nischenmarkt“
LMausB meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Fritz! meint
„Für alle anderen Einsatzzwecke gebe es mehrere mögliche Antriebe. „Mich stört es, dass immer alle ausschließlich über Elektromobilität reden – und andere Alternativen außen vor lassen“, sagte Ziegner im Gespräch mit den Stuttgarter Nachrichten.“
Dann soll er uns mal ein paar lokal emissionsfreie und leise Antriebe nennen, ich bin gespannt. Wenn dann noch ein Wirkungsgrad deutlich über 70% zukommen soll, ist bereits alles rausgeflogen bis auf den E-Antrieb. Aber evtl. hat der gute Mann ja in seiner Tankstellengarage was gebastelt, was uns alle umhaut. Wer weiß…
Nightrunner meint
Es macht tatsächlich nur wenig Sinn, Tankstellen umzurüsten. Vielmehr müssen Parkplätze elektrifiziert werden. Gehen wir mal davon aus, dass von den genannten 1.000 Kunden täglich 80% (800) in den 12 Stunden laden, in denen am meisten Verkehr ist (etwa von 7 bis 19 Uhr). Diese benötigen zusammen eine Ladezeit von (800 x 20 =) 16.000 Minuten. 12 Stunden haben aber nur 720 Minuten. Teilt man 16.000 durch 720, erhält man die Anzahl der Ladesäulen, die man mindestens braucht, das sind 23. Die reichen aber auch nicht aus, weil ja viele Kunden in kurzen Zeitabständen kommen und nicht lange warten wollen. Multipliziert man die 23 mit der Zahl 20 (= jede Minute 1 Auto) kommt man auf 460 Ladesäulen. Man benötigt also etwa diese Anzahl an elektrifizierten Stellplätzen. Das geht nur mit großen Parkplätzen. Da die E-Mobilität nicht zu verhindern ist, wird auch das Tankstellensterben nicht zu verhindern sein, auch wenn es sich über einen langen Zeitraum erstrecken wird.
JuergenII meint
In der Tat, die konventionelle Tankstelle hat im E-Zeitalter ausgedient . Strom wird dort angeboten, wo auch ein attraktives Umfeld für den Kunden ist. Sprich Einkaufszentren, Gaststätten, Sportstadien, Hotels, Ausflugspunkte, Erholungsgebiete etc. Natürlich auch im nahen Wohnbereich, aber da reicht die profane Ladesäule aus.
Auf Autobahnen mag dass noch eine Zeit anders sein, aber wenn ich mir alleine die Tankstelle Fürholzen West ansehe, kann man erahnen, das auch an Autobahnen ein Wandel stattfinden wird. Bin allerdings gespannt wofür sie in Zukunft dort die ganzen LKW Parkplätze benötigen.
Peter W meint
Charles Holland Duell, US-amerikanischer Jurist und Patent-Kommissar
sagte 1899: „Alles, was erfunden werden kann, wurde bereits erfunden“
Anfang der 90er Jahre waren sich die meisten Experten einig, dass erneuerbare Energieen niemals mehr als 5% des Stroms herstellen könnten.
Gottlieb Daimler soll gesagt haben:
„Die weltweite Nachfrage nach Kraftfahrzeugen wird eine Million nicht überschreiten; allein schon aus Mangel an verfügbaren Chauffeuren.“
Weitere Fehleinschätzungen findet man z.B. bei Nebelbank.de
UliK meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Thomas R. meint
Was soll er denn auch sagen…
Fritz! meint
Frage den Schlachter, was er vom Veggie-Trend hält. Wirste auch keine sinnvolle oder zielführende Antwort bekommen…
Redlin, Stefan meint
Der mit seinen 1000 Kunden am Tag. Diese sind derart flüchtig. Er könnte 6 Mal soviel Umsatz machen mit Tausend E-Kunden, die ja länger verweilen und derweil Geld ausgeben. Oder er läßt das alles wie angekündigt und die BRD hat dafür irgendwann wieder ein frei gewordenes Grundstück mehr.
Chris meint
„Mich stört es, dass immer alle ausschließlich über Elektromobilität reden“ -> würde mich auch als Sprecher des Zentralverbandes des Tankstellengewerbes auch stören.
Ich habe kein Elektroauto, aber wenn ich mir eines wieder kaufe, dann definitiv ein Elektroauto. Ich gehe davon aus, dass Benziner bald nur noch ein Nischenprodukt sein werden, für Nostalgiker und Proleten. Für alle anderen wird es bald keinen vernünftigen Grund mehr geben einen Benziner zu fahren. In allen Punkten, werden die Elektroautos überlegen sein.
Sepp meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Sepp meint
Ich war sehr wohl sachlich – kann es sein, dass ihr bei eurer Zensur unsachlich seid?
Lewellyn meint
„Quaaack“ sagte der Frosch, als er zum Trockenlegen des Sumpfes befragt wurde.
Wo er recht hat ist, dass kaum jemand 2030 zum Laden an eine innerstädtische Tanke fahren wird. Die Bewohner laden alle zu Hause oder auf der Arbeit oder beim Einkaufen und die Besucher haben meist am letzten Schnellader auf der Autobahn geladen oder haben am Zielort einen Destination Charger.
Maxicko meint
„im vergangenen Jahr etwa 36 Millionen Tonnen traditionelle Kraftstoffe verkauft. Ich kann mir nicht vorstellen, dafür ein Energieäquivalent zu schaffen“
Die Energiemenge wird auch nicht mehr benötigt. Elektroautos fungieren ja nicht primär als Heizung, sondern setzen ihre Energie in Bewegung um…
Daniel Rättich meint
Respektive wird der Strom der zur Kraftstoffproduktion verschwendet wurde, direkt in 90% Fortbewegung umgesetzt. Das nennt sich dann Elektromotor :-)
H2O3 meint
Richtig! Nämlich mit dem Faktor 4.
Angenommen diese Zahl stimmt, dann entspräche dies einem Äquivalent in Stromeinheiten (Unterberücksichtigung des genannten Effizienz-Faktors von 4) von rd. 90 TWh.
Deutschland verbraucht im Jahr rd. 600 TWh Strom.
D.h. selbst wenn sofort sämtliche Verkehrsmittel in Deutschland auf Stromumgestellt würden, dann würde dies einen Mehrverbrauch von nur 15% bedeuten. Keine große Angelegenheit!
Jensen meint
„Eine gut ausgelastete Tankstelle hat 1000 Kunden am Tag, die zum einen keine Stunde warten wollen, bis ihr Auto vollgetankt ist … Und zum anderen haben Tankstellen gar nicht den Platz für ausreichend Ladestationen.“
… und genau aus diesem triftigen Grund werden die klassischen Flüssigkeitsverkäufer auch nichts mit dem Wandel hin zur Elektromobilität zu tun haben.
chef meint
Laut Webseite ist er sogar Geschäftsführer und nicht nur Sprecher … Da muss man ja so einen Unsinn „reden“ …
ulli0501 meint
Hallo zusammen,
Ziegner ist 55 Jahre alt und wird mit seiner Traumwelt sicherlich noch bis zur Rente in 8 Jahren beruflich hinkommen.
Auch da wieder meine Meinung. Was interessiert solche Leute die Umwelt bzw. die Zukunft unserer Kinder – wenn man das liest herzlich wenig. Ergo kann man nur froh sein wenn solche Leute in Rente gehen ….
Ernesto 2 meint
Der gute Mann hält sich gleich einen ganzen Stall voll toter Pferde. Das wird nie was mit dem Gewinn auf der Rennbahn.
ebiker meint
Jürgen Ziegner, Sprecher des Zentralverbandes des Tankstellengewerbes will doch nur wieder einen neuen Vertrag, alles andere ist Ihm doch egal.
McGybrush meint
Der Kunde entscheidet ob es ein Nieschenmarkt bleibt. Und der wird sich keine Gedanken darüber machen ob das Stromnetz dafür reicht.
Mit der Aussage hätten wir heute auch keine Verbrenner haben dürfen. Dort war die Hürde noch viel grösser. Nämlich, überhaupt zu tanken. Egal wo und wie.
Manfred meint
Ich lache mit und setze auf das Pferd… ;-)
Alia meint
Wenn sich die Tankstellenbetreiber da nicht täuschen! Vor 150 Jahren gab es in ganz Europa auch noch Poststationen (Pferdewechselstationen).
Elektromobilität braucht keine „Tankstellen“. Strom wird zumeist zu Hause oder in der Arbeit geladen bzw. dort wo man ohnehin Pause macht, was zu erledigen hat oder seine Freizeit verbringt.
Klassische Tankstellen sind dafür viel zu unattraktiv. Wer will schon zwischen „Dieselstinkern“ die Ladezeit verbringen.
Selbst bei Schnellladevorgängen an der Autobahn trink ich meinen Capuccino künftig lieber in einem Cafe´unter schattigen Bäumen, als in einem Tankstellenshop.
Landmark meint
ha ha hahahahah ach ja, sicher doch, selten so gelacht….
Rene meint
Darf ich auch mit lachen?
Biege mich vor Lachen …