Die kroatische Elektroauto-Manufaktur Rimac hat ihr neuestes Modell vorgestellt: den C_Two. Rimac verspricht einen vollelektrischen Supersportwagen mit neuester Stromer-Technologie, der sowohl auf der Rennstrecke wie auch bei Langstrecken-Fahrten Bestleistungen erzielt. Die Produktion wird auf 150 Einheiten zu einem Fahrzeugpreis von voraussichtlich deutlich über eine Million Euro limitiert.
Der Antrieb des Rimac C_Two setzt sich aus jeweils einem Elektromotor pro Rad zusammen und bietet enorme 1408 kW (1914 PS) sowie 2300 Nm. Von 0-100 km/h soll es damit in weniger als zwei Sekunden gehen, von 0-300 km/h in unter 12 Sekunden. Die Höchstgeschwindigkeit wird mit 412 km/h angegeben.
Die Energie für den Allradantrieb stellt ein im Fahrzeugboden untergebrachtes 120-kWh-Batteriepaket zur Verfügung. Im Alltagsbetrieb sollen 650 NEFZ-Kilometer möglich sein, alternativ hält der C_Two laut Rimac zwei volle Rennrunden auf dem Nürburgring durch. Geladen wird in unter 30 Minuten auf 80 Prozent der Akkukapazität.
Neben Leistung und Elektro-Reichweite setzt Rimac beim C_Two auf autonomes Fahren der Stufe 4. Dazu sind unter anderem acht Kameras, ein Lidar-Sensor, sechs Radarsysteme und zwölf Ultraschallsensoren verbaut. Statt den Fahrer überflüssig zu machen, zielt die Selbstfahr-Technik auf ein besseres Fahrerlebnis ab – etwa durch die Echtzeit-Anzeige der Ideallinie und Bremspunkte auf der Rennstrecke. Darüber hinaus passt sich die Abstimmung des C_Two an das Wetter und die Gemütslage seines Piloten an.
Rimac hat den C_Two von Grund auf selbst entwickelt und gebaut, dabei flossen die Erfahrungen mit dem 2013 eingeführten Concept_One ein. Um das Gewicht niedrig zu halten, verwenden die Kroaten beim C_TWO reichlich Carbonfaser. Für Stabilität und hohe Steifigkeit sollen Aluminium und ein integriertes Akkupaket sorgen.
Dirk W. meint
Koenigsegg und Rimac kooperieren schon miteinander. Na ja, nun ist so eine „unbekannte Firma“ mit dem österreichisch-deutschen Familienname Porsche auf Rimac zugegangen und hat ein (wahrscheinlich ziemlich nötige – für Porsche) Kooperation/Beteiligung an Mate Rimacs Firma gestartet.
Genau dafür baut Rimac die wahnsinns eWagen Concept One und Two – um interessante Kunden und Kooperationspartner in der Automobilindustrie zu bekommen. Da sind so einzigartige Supersportwagen mit den tollen Innereien – von Rimac Automobili komplett selber entwickelte – der Türöffner!
Da hilft auch eben, dass ein Petrolhead – etwa Richard Hammond* – einen Concept One durch einen Fahrfehler komplett zerstört.
Auf der Automesse in Genf hat dies Mate Rimac bei einem Interview bestätigt, dass nach dem Unfall Hammonds, das Interesse und der Fokus einer viel breiteren Masse – auch aus der Industrie – durch dieses Unglück auf seine Firma gelenkt. Tja, so läuft es manchmal!
*Richard Mark Hammond ist ein britischer Moderator, Autor und Journalist. Bekannt wurde Hammond als Co-Moderator des BBC-Two-Automagazins Top Gear, das er von 2002 bis 2015 zusammen mit Jeremy Clarkson und James May moderierte. Heute führen die Drei das Top-Gear-Konzept bei Amazon unter dem Lable „The Grand Tour“ fort.
Ernesto 2 meint
Ich hab schon mal eine Asbach 3-Liter Flasche bereitgestellt und werfe die 1 und 2er Cent Münzen rein, dürfte kein Problem sein in 40 Jahren so ein Ding für ne Schlappe Million zu kaufen. Ironie aus. Kopfschüttel an, wieder ein Fahrzeug das die Welt absolut nicht braucht. Vergessen und wegwerfen.
caber meint
Je ein Elektromotor pro Rad könnte die Steuerung des Fahrzeuges über Software und „Joy Stick“ ermöglichen. Sogar eine 360 Grad Drehung wäre möglich.
henry86 meint
Teslas neuer Roadster wird für ne Viertel Million zu haben sein und hat bessere Leistungsdaten (1.9 sek von 0 auf 100, über 200 kWh Akku, Superchargernetz … ). Also mehr Leistung für weniger als 25% des Preises.
Das Ding ist ein Rohrkrepierer, bevor überhaupt gestartet.
Jürgen S. meint
Ich wäre vorsichtig mit Begriffen wie „Rohrkrepierer“. Diese Supercars haben einen gewissen Markt und ein paar Milliardäre auf dieser Welt gönnen sich solche Fahrzeuge.
randomhuman meint
Tesla hat nun mal ganz andere Ressourcen als Rimac. Dafür hat Rimac dann mehr Qualität und Liebe zum Detail und es wird ein Liebhaberstück, da fast einzigartig. Ich finde es prinzipiell gut wenn es auch im Supercarbereich Wettbewerb gibt. Vielleicht steigen die traditionellen Hersteller auch mal ein bevor sie mit ihren Dinosaurier Autos den Bach runter gehen.
McGybrush meint
Und Verbrenner feiern noch alles ab 600PS oder aufwärts ist ab ????
Leistung wird dem Elektromotor aus Physikalischen Gründen mit in die Wiege gelegt. Beim Verbrenner braucht man dafür sehr viel Ingeneurskust und extrem viel belastbare Materialen im Motor selbst.
Hugo Iblitz meint
Hut ab vor der Ingeneursleistung einen solchen Wagen zu entwickeln – aber ganz ehrlich, was soll das? Wer braucht sowas.
Ja es ist schön zu sehen, dass so was möglich ist A B E R Spitzengeschwindigkeit 412km/h – wo bitte kann ich das fahren? Nichtmal auf den Autobahnen in Deutschland (obwohl gestzlich erlaubt, lässt es weder die Verkehrslage noch die Bodenbeschaffenheit zu), nicht mal auf den typischen Rennstrecken, habe ich Geraden die lang genug sind, um den Wagen dahin zu beschleunigen und auch wieder abzubremsen bevor über den Schotter in den Reifenstapel bretter.
Zugegeben es gibt noch diese kompletten Rundkurse wo Reifen und Höchstgeschwindigkeiten getestet werden – aber welchen Alltagsnutzen hat das?
Sollte man sein Geld und seine Zeit nicht in die Entwicklung von sinnvolleren dingen stecken? Auch wenn 0-100 in unter 2 Sekunden sehr beeindruckend ist – es gibt Dragstar die fahren von 0-500+ in 3,8 Sekunden – braucht auch kein Mensch.
Wie gesagt, ich respektiere die Arbeit und den Aufwand hinter so einer Entwicklung und ich kann verstehen, dass man immer noch mal ne Schippe besser sein will als die Konkurrenz – aber ich würde mir wünsche es würde mehr Firmen geben die so hart daran arbeiten (und Erfolge erzielen) und sich damit beschäftigen wie man Energie für 100km Fahrstrecke in 20 Sekunden oder 2 Minuten in ein Auto bringt ohne den Akku zu frittieren. Das wäre super, das würde uns weiterbringen und wäre bestimmt gefragter als ein Wagen der 400km/h schnell „sein könnte“.
randomhuman meint
Es geht um die Machbarkeit um den Verbrennern in den Ar*** zu treten. Es geht darum zu zeigen, dass Elektroautos keine Schachteln sind sondern ähnliche Performance oder gar bessere bieten als das was wir bis jetzt kennen. Elon Musk hat dazu ja was tolles gesagt als er den Roadster vorgestellt hat. „A hardcore smackdown to gas powered cars“. Und darum geht es. Praktisch sind solche Autos zwar nicht aber lieber sollen die Reichen damit rumfahren als mit Verbrennern.
Hugo Iblitz meint
Wie ich oben schon geschrieben habe, gibt es aber auch mit Verbrennern betriebene Fahrzeuge, die in weniger als der doppelten Zeit (3,8 sek) das fünfache der Geschwindigkeit (508km/h) schaffen.
Von daher, ist dies jetzt Weltrekord oder ein magischer Moment der jemand die Augen öffnet… Es reißt auch nicht der gesamten Verbrennerlobby den A**** auf. Weil sie schon vor vielen Jahren bewiesen hat, dass solche Leistungsdaten zwar möglich sind – aber so gut wie keinen Vorteil im realen Nutzen geben. Daher ist nach einem straffen Aufrüsten der Hersteller auch schnell wieder zu einem Nieschenmarkt geworden.
Jonatan Oehlwein meint
Es geht dabei um die Entwicklung und Erfahrungssammlung für den Massenmarkt.
Das gleiche ist in der Vergangenheit die Funktion der Formel 1 gewesen.
Die einzelnen Komponenten die in einem E-Auto eingesetzt werden sind alle relativ gut getestet und weit entwickelt, aber das Zusammenspiel und die Auswirkungen im ganzen sind relativ unerforscht.
Ein Auto wie der Rimac spielt ja für eine Ökobilanz keine Rolle oder auch für den Straßenverkehr, dafür ist die Produktionszahl zu gering, aber sie zeigt Technologien und inspiriert Menschen für die E-Mobilität und das sehe ich positiv.
Gruß
Hugo Iblitz meint
Ich sehe es dafür halt als fraglich an, das „Gesamtsystem“ Auto bei 400km/h zu testen bzw. auf solche Geschwindigkeiten auszulegen. Selbst bei 300km/h sind das zumeist Werte die ich zwar erheben kann, die mir aber keinen Mehrwert bieten – oder zumindest kaum – für die Serienproduktion eines Wagens im Bereich der Nachfragestarken Golf, X1 oder A4 Klasse!
Hier spielt eigentlich die Musik. Hier ist das Nachfragepotetial am höchsten und damit der Markt am größten. International macht es auch kaum Sinn, die Wagen auf 200km/h+ einzustellen und zu testen. Es gibt weltweit 6 Länder auf denen kein Tempolimit gilt, dazu gehören unter anderem Nepal, Afgahnistan und Nordkorea. Durchschnittlich liegt das Tempolimit bei 110km/h auf öffentlichen Straßen. In vielen Ländern ist das Straßennetz allerdings so schlecht, dass selbst diese Geschwindigkeiten nicht gefahren werden sollten.
Wagen mit 400km/h Spitzengeschwindigkeiten sind doch nichts anderes als überdemensionierte Ersatzpeni*** um zu zeigen „wir haben den dicksten!“
Das sich kleiner Schmieden wie Rimac international damit einen Namen machen wollen -okay…
Aber von Tesla hätte ich mehr (Massentauglichkeit) erwartet.
KingArt meint
Da hat jm. „ganz ehrlich“ wenig verstanden. Wer sowas braucht? Wer braucht nen Maybach, Ferrari oder Bughatti? Es gibt einen Markt, der diese Fahrzeuge nachfragt und ob dir das gefällt oder nicht, ist irrelevant.
Wer eine Million für ein Auto ausgibt, der weiß ganz sicher wo er die 400+ kmh ausfahren kann.
Und was soll das mit dem Alltagsnutzen für einen Supersportwagen? Die sollen zeigen, was technisch möglich ist und haben nicht den Anspruch Jedermanns Alltag zu meistern, am besten noch mit Anhängerkupplung.
Und wenn du willst, dass sich die Technologie weiterentwickelt, dann ist sowas wie der Rimac einfach unverzichtbar. Also deine Argumentationskette macht überhaupt keinen Sinn.
Und wenn die zahlen stimmen (96 kWh in 30 Min, also fast 200 kW Ladeleistung) dann hast du hier schon eine Technologie, die vllt. iwann in ein „Alltagsauto“ kommt.
Hugo Iblitz meint
„Es gibt einen Markt, der diese Fahrzeuge nachfragt und ob dir das gefällt oder nicht, ist irrelevant.“
Willkommen in der Welt des Ultra-Hardcore-Kapitalismus. Wenn eine Nachfrage besteht und Leute dafür Geld ausgeben wollen und können – dann soll man die Sinnhaftigkeit gefälligst nicht hinterfragen. Der Markt regelt das und was der Markt will ist Gesetz!
Im Vergleich zu eAutos die 400km/h fahren können, gibt es auch einen deutlich größeren „Markt“ für Atomkraftwerke, Streubomben und Kinderpornografie. Um bei ihrer Argumentation zu bleiben: Leute die für solche Sachen Geld ausgeben wissen auch was sie damit anfangen können!
Das heißt ja aber nicht, dass das jeder hinnehmen und bejubeln muss. Man wird ja noch mal kritisch hinterfragen dürfen, ob die eingesetzten Mittel wirklich bestmöglich verwendet werden.
Wenn allerdings das Kapital das höchste Gut ist….
Thomas R. meint
Und nun bugatti und Koenigsegg?
Das wird wohl eine neue Bestzeit auf dem Ring…
Wie man das alles mit so einer kleinen Firma schafft – Wahnsinn!