Die großen Autohersteller bereiten sich immer intensiver auf den Marktdurchbruch von Elektromobilität vor. Neben Investitionen in die Entwicklung neuer Modelle umfassen die Bemühungen auch neue Fabriken, Batteriewerke und die Umrüstung bestehender Produktionsstätten. Einer aktuellen Studie zufolge liegen deutsche Autokonzerne bei Investitionen im Bereich E-Mobilität im Spitzenfeld.
Insgesamt haben die 16 größten Autokonzerne der Welt in den vergangenen zwei Jahren 25 konkrete Investitionsprojekte im Zusammenhang mit Elektromobilität im Volumen von insgesamt 5,2 Milliarden Euro angestoßen, davon entfielen 22 Projekte mit einem Wert von 4,2 Milliarden Euro auf das Jahr 2017. Drei deutsche Hersteller haben sich dabei einer Analyse der Unternehmensberatung Ernst & Young nach als besonders aktive E-Mobilitäts-Investoren erwiesen.
15 derartige Investitionsprojekte im Volumen von insgesamt 4,7 Milliarden Euro wurden seit Anfang 2016 von Volkswagen, BMW und Daimler gestartet. Auf den Standort Deutschland entfielen 3,2 Milliarden Euro. Im Standort-Ranking folgen China (990 Millionen Euro) und die USA (890 Millionen Euro). Einschließlich aller sonstigen Investitionen – etwa in Werkserweiterungen, neue Lackierereien oder neue Entwicklungszentren – haben die 16 größten Autokonzerne der Welt im vergangenen Jahr Projekte im Wert von 27,4 Milliarden Euro angekündigt – 68 Prozent mehr als im Vorjahr.
Nachdem 2016 noch die USA das Top-Investitionsziel waren, schob sich 2017 Deutschland auf den ersten Platz im Investitionsranking von Ernst & Young: Projekte im Volumen von insgesamt 12,3 Milliarden Euro wurden in Deutschland angekündigt. Die USA belegen mit 8,3 Milliarden Euro den zweiten Platz im Länderranking, gefolgt von China (2,0 Milliarden Euro) und Spanien (0,8 Milliarden Euro).
Große E-Mobilitäts-Investitionen in Deutschland
„Die weltweite Autoindustrie befindet sich im Umbruch – und gerade die deutschen Autokonzerne arbeiten derzeit mit Hochdruck daran, ihre Produktionsstätten fit für die Herausforderungen der neuen Automobilwelt zu machen“, so Ernst&Young-Partner Mathieu Meyer. „Sie investieren in neue Entwicklungs- und Produktionsstätten in den wichtigen Märkten und erhöhen den Automatisierungsgrad und die Flexibilität an ihren bestehenden Standorten – auch, um für das erwartete starke Absatzwachstum von Elektroautos gerüstet zu sein.“
Die deutschen Autokonzerne setzen bei den Investitionen in ihre Elektroauto-Produktion stark auf den Heimatstandort. So hat Volkswagen die Umrüstung des Standorts Zwickau zum reinen E-Mobilitäts-Werk angekündigt und dafür ein Investitionsvolumen von rund einer Milliarde Euro genannt. BMW investiert 200 Millionen Euro in ein Kompetenzzentrum Batteriezelle in München, und Daimler gibt 500 Millionen Euro für die Weiterentwicklung des Hamburger Werks zu einem Standort für Antriebskomponenten der Elektromobilität aus. Weitere 500 Millionen Euro investiert die Daimler-Tochter Accumotive in eine weitere Fabrik für Lithium-Ionen Batterien in Kamenz.
Die steigende Bedeutung der Elektromobilität wird zu massiven Veränderungen der Wertschöpfungskette und bei den Investitionsplanungen führen, prognostizierte Ernst&Young-Partner Mathieu Meyer. „Die Karten werden jetzt neu gemischt. Die aktuelle Elektrooffensive der deutschen Konzerne gibt Anlass zu der Hoffnung, dass Deutschland auch in Zukunft ein großes Stück vom Kuchen der weltweiten Autoproduktion behalten kann.“
Sebastian Wetz meint
Die Investitionen sind bereits spürbar. Es werden Leute eingestellt wie blöd. Vor allem bei den Zulieferern. Da soll bitte nochmal einer sagen E-Mobilität gefährde Arbeitsplätze. Das Gegenteil ist der Fall. Die neue Technik bringt Bewegung rein und das braucht Arbeitskraft. Und damit kommen die Investitionen beim Volk an.
Es scheint als habe der Verbrennungsmotor Arbeitsplätze gefährdet. Bestehendes zu verwalten hat ein Minimum an Personal benötigt. Die Gewinne waren maximal und so hatte nur der Konzern selbst, der Vorstand und die Aktionäre was davon.
Hey, aber wir konnten unsere Konzerne in der Presse feiern wie toll sie Gewinne machen und über Tesla ablachen welch große Verluste sie doch hatten. Dabei haben unsere Konzerne Arbeitsplätze minimiert und Tesla hat welche geschaffen. Wie dumm das deutsche Volk doch ist.
Pamela meint
1+++
TeslaTom meint
yes 1+++
Miro meint
Ich finde, dass die deutschen Hersteller einwenig übers Ziel hinausschießen.
Schön und gut, dass sie nun die Elektromobilität pushen, aber dann gleich dieses „megafuturistische“ ist dann doch etwas drüber. Wenn man sich die Concept Autos anschaut dann tun die ja so, als würden wir in 5 Jahren mit komplett selbstfahrenden Autos durch die Gegend und auf hypermodernen Bildschirmen rumdrücken. Ich glaube, da versucht jemand mehr zu vermarkten als verkaufen kann…
Redlin, Stefan meint
Warum die alle so spät und träge reagieren, dürfte nach Bekanntwerden der aktueller Gewinne mit konventioneller Technik wohl niemanden wundern.
Warum sie allerdings alle noch so lange brauchen bis was kommt von denen kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht forschen sie noch an der Verkürzung des Kilometers, damit die Reichweite steigt. Ich möchte endlich Ware in den Schaufenstern sehen.
Swissli meint
Die dt. Autohersteller habens einfach etwas verpennt. Bis die neuen Plattformen wirklich umgesetzt sind, dauerts nun noch mind. 2019/2020. Das können sie nicht beschleunigen. Wenn sie aber schon spät dran sind, erwarte ich, dass sie dann auch wirklich liefern in Bezug auf Preis, Reichweite, Kundenbedürfnissen und Produktionskapazitäten.
Bis dahin müssen sie die Kunden an der Stange halten, d.h. 2019 müssen Preise/techn. Daten publik gemacht werden.
Alex meint
Die ursprüngliche Überschrift sollte wahrscheinlich so lauten:
„Deutsche Autokonzerne bei Ankündigungen im Bereich Elektromobilität vorn“
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