Leistungsfähige Batterien zu wettbewerbsfähigen Preisen und in ausreichender Stückzahl zu beschaffen, gilt als Schlüssel für den Erfolg von etablierten wie neuen Elektroauto-Herstellern. So umkämpft, wie von vielen angenommen, ist der Markt offenbar nicht.
Laut einer Studie der Unternehmensberatung Berylls gibt es massive Überkapazitäten bei Stromer-Akkus. Das Angebot an Elektroauto-Batterien wachse viel schneller als die Nachfrage. Trotz großer Überkapazitäten stiegen zudem weltweit neue Firmen in den übersättigten Markt ein.
„Auf dem Batteriemarkt entsteht eine Blase“, warnt Berylls. Fast alle großen Autobauer hätten die Batterietechnik inzwischen als Kernkompetenz identifiziert und würden umfangreiche eigene Kapazitäten aufbauen. Die Berater gehen in ihrer Studie davon aus, dass 2021 ein Drittel mehr Batterien produziert werden, als die Autoindustrie benötigt.
Die Überproduktion werde sich auch „nach 2025 nicht den benötigten wesentlich niedrigeren Abnahmemengen annähern“, erklärte Berylls. Die Autoexperten raten Batterieproduzenten daher dazu, sich auf die Zweitverwertung ausgedienter Elektroauto-Akkus zu spezialisieren.
hach meint
Weil es Überkapazitäten gibt kann ich mir ja meinen Zoe Akku gleich Morgen upgraden. oder doch nicht sondern erst in 1 Jahr oder so…..
Holi meint
Überkapazitäten ? Wenn die Batterieproduzenten nur ein wenig Grips haben, passen sie dann die Batterien für Heimspeicher an.Viele PV Anlagenbetreiber
wie ich warten schon lange auf günstigere .
Blauhassinger meint
Naja, Überkapazitäten bei der batterieherstellung kann es ja eigentlich nicht geben.
Ich habe gerade so eine Übersicht von IHS, da sind Produktionsplanungen von Personenkraftwagen bis 2024 drin.
Auf Basis dieser Daten kann man sich dann ausrechnen wieviele Batterien mit welcher Leistung benötigt werden.
So weit ich weiss, stellen doch fast alle OEMs ihre HV Batterien (nicht die Zellen)selbst her, bzw ihre Unterfirmen.
Die müßten dann doch in etwa wissen wieviel HV Batterien Sie wann brauchen.
Kurzum, ich weiss gar nicht was die Studie uns sagen will, bzw. woher das Problem kommen soll.
Marc meint
VW baut 35 e-Golfs am Tag. Ende März wird die Produktion verdoppelt! Auf 70 e-Golfs pro Tag. Lieferzeit 8 Monate. Marktwirtschaft sieht anders aus. Anstatt die Möglichkeiten der Massenproduktion zu Nutzen wird hier wieder geschlafen.
150kW meint
Wozu die e-Golf Produktion ausweiten, wenn eh der ID als Massenprodukt kommt?
LM aus B meint
Wer hat die Studie in Auftrag gegeben/finanziert? ;-)
Leotronic meint
Oelmafia.
GeHa meint
Es gibt selten eine Studien die einem so glasklar zeigt wieso man nie einer Statistik trauen sollte die man nicht selbst gefälscht hat. Dafür gebührt denen schon wieder Dank.
Aufgrund der langen Lieferzeiten meines BEV stelle ich mich gerade darauf ein meinen zwölfjährigen Diesel noch einen dreizehnten Winter antun zu müssen. Ein neuer Knallschüttler kommt mir jedenfalls nimmer ins Haus.
Frank meint
Wenn das stimmt heißt das eins.
Alle die ein E-Auto haben wollen.
Fahrt erstmal das weiter was ihr jetzt nutzt.
Keinen neuen Verbrenner kaufen.
Im Moment gehe ich durch die Hallen der Hersteller da ist von E-Mobilität weit und breit nichts zu sehen.Selbst die welche haben zeigen die auf Werbung nicht oder ganz hinten.
Wenn der Verkauf von Verbrennern drastisch abnimmt werden wir schnell
E-Autos in allen größen zur Verfügung haben.
Für mich heißt das ,mein guter Golf 7 Benziner wird die 100000 Km erreichen.
E.Auto 2019 ? 2020 ? 2021 ?
solange hält der noch.
Fotolaborbär meint
So viel Überkapazitäten, ein Drittel, das ist in einem Markt der eine Dynamik von 50-100%pA hat schon eine Gefahr. Kann einer von den Rechenkünstlern überhaupt ausrechnen wie groß die Unsicherheit ist, wenn ein Markt jedes Jahr um nur 10% schneller oder langsamer wächst. Es ist aber zu erwarten, das es Überkapazitäten gibt, das ist das Prinzip der industriellen Produktion. Und das einfach Lebenserfahrung. Vollends absurd wird es am Schluss, die sollen sich auf die Zweitverwertung der noch nicht gefertigten Batterien stürzen. Also 10 Jahre zumachen und dann mit voller Kraft voraus?
Michael S. meint
Geht es hier mur um die Batteriepakete oder um die einzelnen Zellen? Diese Info fehlt im Artikel einfach. Schade
Redaktion meint
Die komplette Batterie ist gemeint, andernfalls hätten wir darauf hingewiesen, dass es nur um die Zellen geht.
VG
TL | ecomento.de
Redlin, Stefan meint
An diesem Artikel kann man sehr genau studieren was Marktmanipulation ist. Es zeigt sich immer mehr, dass entgegen der sonst üblichen Markt-Logik, beim Thema E-Auto scheinbar die Hersteller diktieren ob da was kommt und wenn ja wie viel. Erst wenn der Verbraucher ohne zu kaufen aus den Laden geht, weil er ja E-Autos will und keine klassischen wird sich das ändern. Ansonsten gibt’s genau nur so viel E-Autos wie die das wollen, Nachfrage hin oder her. Da kann einem schlecht werden. Es führt wohl auch kein Weg daran vorbei, dass die Politik rigide eingreifen müsste mit Zulassungsverboten für Verbrenner, ab einem bestimmten Zeitpunkt. Nur kenne ich keinen Politiker der dieses Charisma hätte. Traurig!
Rene meint
Gratulation – Sie bringen es auf den Punkt!
Dort, wo es entsprechende Vorschriften gibt (siehe China), können es ja plötzlich die deutschen Autokonzerne – ein Skandal, für die Konzerne und für die Politik!
Ernesto 2 meint
Bin genau dieser Ansicht, kann man nicht besser ausdrücken. Der Verbraucher hat KEINE Marktmacht, denn die Hersteller lassen ihm bis auf TESLA vielleicht, einfach gar keine Wahl. Wer ein Auto braucht soll gefälligst einen Verbrenner kaufen oder 1-2 Jahre auf die Anlieferung warten. WAS FÜR EIN HOHN und eine komplette verarsche der Verbraucher durch die Industrie!!!
Konrad meint
Die Politik ist aber leider zu sehr damit beschäftigt den Konzernen hinten hineinzukriechen, vor denen sie und „beschützen“ sollte.
Siehe Monsanto Übernahme von Bayer.
Politik und Wirtschaft sind fast untrennbar miteinander Vernetzt – Wer das Geld hat, macht die Politik.
Thomas Wagner meint
Die Lieferbarkeit von Akkus ist auf absehbare Zeit noch der Engpass,
der es verhindert, dass größere Stückzahlen an Elektroautos in den Verkauf kommen. Und da kommen diese Schlauberger auf die unglaubliche Idee,
von einer drohenden Akku“Blase“ !?
Die Ersteller dieser Studie können sich wahrscheinlch einfach nicht vorstellen,
welche Dynamik der Elektroautomarkt in den nächsten Jahren entwickeln wird.
Wenn es aktuell und noch für längere Zeit Überkapazitäten gibt, dann schon jetzt bei den Herstellern von Dieselmotoren und in den nächsten Jahren bei allen,
die jetzt noch auf Verbrenner für die Mobilität setzen.
Denn hier werden wird drastische Rückgänge sehen, die leider viele Hersteller noch nicht wahrhaben wollen !
Nightrunner meint
Exakt ganz genau so ist es, Thomas Wagner. Der Bedarf an Lithium-Ionen-Akkus wird sich, wie der Zukunftsforscher Lars Thomsen kürzlich bei Cleanelektric gesagt hat, mindestens verhundertfachen. Überkapazitäten sind da einfach nicht vorstellbar.
Peter W meint
Überkapazitäten wären vielleicht kurzfristig vorstellbar, wenn die Akku(zellen)-Hersteller schneller wachsen als die Fahrzeughersteller. Sowas pendelt sich aber ein und kurzfristige Überkapazitäten sind immer gut für die Preisentwicklung.
Swissli meint
Zellen sind ein industrielles Massenprodukt. Gab es mal ein Massenprodukt bei dem die Nachfrage langfristig nicht gedeckt wurde? Mir fällt keins ein.
Utx meint
Das wirft neues Licht auf die Frage, warum immer noch so wenige Elektrofahrzeuge verkauft werden. Nachdem klar ist, dass es nicht anmangelnder Nachfrage liegt, siehe die extrem langen Lieferzeiten für Elektroautos, ist also jetzt auch geklärt, dass es nicht an mangeldem Angebot an Batterien liegt. Bleiben nur die Autohersteller, die einfach nur wenige Elektroautos produzieren, weil sie nicht mehr verkaufen wollen.
Leonardo meint
Genau so wird es sein. Es wird nur kein Autohersteller zugeben.
Josef meint
Nach diesem Artikel ist mir nicht klar, ob es hier um Zellfertigung oder Batteriemodule geht. Ich nehme an, es geht um Kapazitäten zur Zellfertigung. Aber auch da gibt es wesentliche Unterschiede – Form, Größe, Zellchemie. Man kann doch nicht so einfach alle Kapazitäten alle über einen Kamm scheren.
Pamela meint
Wer sind noch mal die Kunden der Unternehmensberatung
Berylls ?
Wir werden es sehen, wie die Nachfrage nach BEV’s wächst und wie das Angebot bei den Zellen/Akkus.
Der heutige Status sagt aus vielerlei Gründen überhaupt nichts über die Entwicklung in den kommenden Jahren aus, die ist auch für ernannte Spezialisten nicht vorhersehbar.
Ich dachte bei dieser Studie zuerst „hey, ganz schön doof „- aber es ist halt Lobbyismus …
Tim Leiser meint
Ich kann mich an einen Vortrag des Zukunftsforschers Lars Thomsen erinnern, der genau das vorausgesagt hat. Es wird lukrativ ud es wird mehr investiert. Am Ende fallen die Preise wegen der Konkurrenzsituation. Ist doch super ????
Pamela meint
Das ist super, wenn eine immer schneller größer werdende Nachfrage nach E-Autos nicht deshalb nicht befriedigt werden kann, weil es an Akkus mangelt. Die Angst gibt es ja.
Ich finde aber mit der Aussage der Studie soll suggeriert werden, dass die Nachfrage nach E-Autos nur lahm anwachsen wird (und deshalb lieber noch für viele Jahre die Verbrennerproduktion planen ?).
Aber das kommt alles unabhängig von der Meinung der Propheten – und da bin ich auch eher optimistisch. :-)
comfreak meint
Ist es nicht ein Fehler, davon auszugehen, dass nur die KFZ Industrie diese Batterien kaufen wird?
Tesla macht es doch mit seiner Solartechnik vor: diese braucht Zwischenspeicher. Dafür müssen sie bereits Batteriezellen zukaufen, weil Eigenproduktion nicht ausreicht. Da die Nachfrage nach dieser Technologie-Kombination mit sinkenden Preisen eher noch steigt, kann ich mir gut vorstellen, dass nicht nur das „zusätzliche“ Drittel schnell verbrauche ist, sondern auch, dass die gesamte Produktionskapazität am Ende kaum reichen wird.
Ganz abgesehen von dem, wie bereits hingewiesen wurde, zu erwartenden sprungartigen Anstieg der Nachfrage.
Aber ich habe die Studie nicht gelesen…
Miro meint
Hier stellt sich die Frage von wessen Nachfrage gesprochen wird. Die der Kunden nach Elektroautos oder die der Automobilhersteller nach Akkus? Letztere bauen teilweise bewusst nicht viele Elektroautos, weil zum Einen die Marge nicht so hoch ist wie bei Verbrennern und zum Anderen die Entwicklung der Reichweite bei den Akkus bei vielen Herstellern noch nicht weit genug ist um E-Autos in Massen zu bauen bzw. abzusetzen.
Ich selbst glaube, dass der Markt kurz vor dem heftigsten und ruckartigsten Kippen in Richtung E-Mobilität steht.