Thomas Ingenlath verantwortet neben dem Design von Volvo auch die Geschicke der Performance-Marke Polestar. Die Volvo-Tochter konzentriert sich künftig exklusiv auf teil- und vollelektrische Autos mit sportlichem Anspruch. Ingenlath erklärte nun, dass der erste reine Stromer – die Ende 2019 kommende Mittelklasse-Limousine Polestar 2 – kein „Tesla-Killer“ wird.
„Dieses Martialische gefällt mir nicht. Es geht nicht darum, jemanden zu schlagen, sondern es geht vielmehr darum, einer Bewegung beizutreten“, sagte Ingenlath im Gespräch mit Auto Motor und Sport. „Wir wollen eine Vielfalt in ein Gebiet bringen, wo es momentan eben einfach noch keine Vielfalt gibt.“ Das Ziel für den Polestar 2 sei, ein Auto zu bauen, „das vor allem im Alltag Spaß macht“.
Trotz Fokus auf Elektromobilität sieht Ingenlath bei Polestar den Antrieb „erst mal nicht so im Vordergrund“. Er glaubt: „Wenn ich heute ein Auto präsentiere, das sexy ist, und es zufällig einen Elektroantrieb hat, dann werden die Leute es trotzdem ausprobieren. Und vielleicht verlieben sie sich dann sogar in ein Elektroauto.“
Der Polestar-Chef warb dafür, moderne Technik nicht als Bedrohung wahrzunehmen. „Freuen wir uns lieber über die Gelegenheiten, die uns diese Zukunft bietet. Genau das ist die Mission von Polestar“, so Ingenlath. Vor dem vollelektrischen Polestar 2 bringen die Schweden das Plug-in-Hybrid-Coupé Polestar 1 auf den Markt. Anschließend sollen das Batterie-SUV Polestar 3 und weitere Elektroautos folgen.
Hinrichsen meint
Das Statement von Herrn Ingenlath zeugt von Bodenständigkeit. Ein gutes Elektroauto im Alltag muss nicht das sprintstärskte seiner Klasse sein, sondern es muss die Beste Schnittmenge hierfür bilden aus Sicherheit, Komfort, ansprechendes Design, Alltagstauglichkeit: Wendekreis, Kofferaumvolumen und natürlich guter Haptik / guten Sitzen. Die Liste ließe sich noch beliebig verlängern.
Mir ist sowieso lieber dabei, wenn der Großteil der Menschen „normal“ motorisierte Fahrzeuge fahren und nicht weiter seitens der Leistung hochrüsten. Man darf halt nicht vergessen, die meisten beherrschen Ihr Fahrzeug nicht wirklich.
Wesentlich wichtiger wäre statt der Beschleunigung die Ladezeit! Hier zeigt sich die wirkliche Qualität des Antriebs, nicht nur hinsichtlich der Technik, sondern auch im Alltag.
Eine möglichst geringe Ladezeit für einen gewisse Reichweite z.B. 100 km besagt, wie gut die Aerodynamik, der Abrollwiderstand, die Zellqualität und das BMS sind, sowie auch der Wirkungsgrad des Gesamtsystems, bestehend aus Motor, Controller, mechanische Differentiale etc.
Wer hier seine Hausaufgaben gemacht hat, sollte in Zukunft deutlich gelobt werden. Eine Art Bestenliste in dieser Disziplin wäre sogar wünschenswert, da sie dem Verbraucher einen wirklichen Wert in der Praxis bietet!
Sterngucker meint
Seit Jahren die erste einvernehmliche Aussage eines „Großen“ gegenüber Tesla. Respekt und Anerkennung statt hochnäsiges Bashing. Hintergrund ist, dass man Tesla sowieso in absehbarer Zeit in vielen Belangen nicht „schlagen“ kann.
Lewellyn meint
Erfreuliches Statement.
Kein Marketinggetöse, keine „Weltmarktführer“-Ansprüche, kein „Teslakiller“.
Sehr sympathisch.
Rainer Zufall meint
Den Befriff Teslakiller haben die Medien erfunden und wird intern vielleicht bei blödem geschwätz verwendet, aber sicher nicht bei ernsthaften Äußerungen eines Marketings.
Gut finde ich dass der Herr damit aktiv gegen das tendenziöse Gesabbel vieler Medien vorgeht und die Beteiligten auf ein Level der sachdienlichen Kommunikation runter dreht.
225XE meint
„“Der Polestar-Chef warb dafür, moderne Technik nicht als Bedrohung wahrzunehmen. „Freuen wir uns lieber über die Gelegenheiten, die uns diese Zukunft bietet.““
Eine der besten Aussagen in Bezug auf die Elektromobilität. Da können sich die Manager der etablierten Autoindustrie mal ein Beispiel daran nehmen, alle
E-Auto Zweifler und schlecht Redner.
150kW meint
Volvo/Polestar ist kein etablierter Hersteller?
Gunarr meint
Der Begriff „Killer“ ist negativ besetzt, sollte man meinen. Ich finde es gut, dass Volvo sich davon distanziert. Die müssen im Moment eh ein bisschen vorsichtig sein. Das autonome Auto, das gerade eine Radfahrerin gekillt hat, war ein Volvo-SUV.
Marcel meint
Die Technik die das teil gefahren hat war aber von uber und bei über 60 kmh verlaufen unfälle mit Passanten zwangsläufig tötlich
Mini-Fan meint
„das teil“ hätte aber vielleicht die Gefahr des am Straßenrand stehenden/ gehenden Fußgängers erkennen können. Ein erfahrener Autofahrer hat bisweilen ein Gefühl dafür entwickelt, wann/ ob jemand im nächsten Augenblick „auf die Straße tappt“.
Dann wäre der Passant jetzt nicht „tod“.
Gunnar meint
Sie haben anscheinend keine große Ahnung von autonom fahrenden Systemen und physikalischen Grenzwerten.
Selbst in einer Welt mit perfekt funktionierenden autonomen Systemen wird es immer noch tödliche Unfälle geben.
Warum? Weil nicht alle Verkehrsteilnehmer als autonomes System unterwegs sind: Fußgänger, Radfahrer, Tiere… alles Individuen die unerwartete impulsive Reaktionen zeigen können die niemand vorhersieht.
Die tödlich verunglückte Frau ist laut Gutachten aus einem Schatten direkt vor das Auto auf die Straße getreten. Keine Chance, auch nicht für den aufmerksamsten Fahrer der Welt, da eine Kollision zu verhindern.
Carlson meint
Endlich mal einer, der in der Zukunft angekommen ist und Tesla nicht als Gegner sondern als Teinehmer ansieht!!! Freu mich schon auf die kommenden Modelle die noch präsentiert werden!